Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt

Offenbach am Main

2001 - 2006


Drucksachen-Abteilung I (A) Ausgegeben am 02.10.2003

Eing. Dat. 02.10.2003

 

Nr. 510/1



Schulneubauten Buchhügel
Ergänzungsantrag CDU vom 02.10.2003 DS I (A) 510/1

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Der Ursprungsantrag wird um folgenden Satz erweitert:

Die in der Presse bekannt gewordenen Pläne zur Umwandlung des Buchhügels in ein Gewerbegebiet werden nicht weiter verfolgt.

Begründung:

Der einstimmige Beschluss der Regionalversammlung Südhessen, die Bebauung des Buchhügels als Wohngebiet zu verbieten, hat offensichtlich eine Trotzreaktion beim Magistrat ausgelöst. Anstatt die vorgesehene Buchhügel-Bebauung als fatale Fehleinschätzung einzugestehen, versucht der Magistrat jetzt in einer „Jetzt erst recht“-Reaktion die Pläne ins Absurde zu treiben. Während Gewerbeflächen in der Stadt derzeit brachliegen und an anderen Orten vorgesehen sind, soll eines der wichtigsten Offenbacher Grüngebiete in einen Gewerbebereich umgewandelt werden. Der Buchhügel ist ein sehr wichtiges Naherholungs- und Kaltluftentste­hungs­gebiet in unserer Stadt und muss nach Auffassung der antragstellenden Fraktion und einem Großteil der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt unbedingt erhalten werden.

 

Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass durch die jetzt bekannt gewordenen Pläne des Magistrates die Realisierung der Schulneubauten auf dem Buchhügel in noch weitere Ferne rücken. Durch das jahrelange Festhalten an der Finanzierung der Schulneubauten durch Grundstücksverkäufe auf dem Buchhügel zur Wohnbebauung ist ein unerträglicher Verzug entstanden. Jetzt eine neue Planung für den Buchhügel als Gewerbegebiet zu beginnen, bedeutet wiederum einen nicht vertretbaren Verzug, zumal eine Realisierung der Gewerbegebietspläne letztlich nicht zu erwarten ist.

 

Leidtragende werden die Schülerinnen und Schüler der Theodor-Heuss- und der Käthe-Kollwitz-Schule sein, die bei Verfolgung dieser Magistratsplanungen weiterhin auf die Schulneubauten warten müssen.

 

Politisch und ökologisch lässt sich eine Umwandlung des Buchhügels in ein Gewerbegebiet noch weniger vertreten als Wohnbebauung. Die kleine Großstadt Offenbach muss sehr sorgfältig mit ihren Grünflächen und Naherholungsgebieten umgehen. Für die Gesundheit unserer Bevölkerung, für das Wohlbefinden in unserer Stadt und zur Bewahrung des ökologischen Gleichgewichtes in Offenbach muss die Stadtverordnetenversammlung dem Magistrat ein klares Zeichen setzen und ihn per Beschluss daran hindern, die Vernichtung eines Naherholungsgebietes zu betreiben. Offenbach braucht eine ökologische Identität.