Quelle: pio.offenbach.de
Abgerufen am 26.01.2021
Die Stadtverordnetenversammlung der
Stadt
Offenbach am Main
2006 – 2011
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Drucksachen-Abteilung I (A) Ausgegeben
am 16.06.2010
Eing.
Dat. 14.06.2010
Nr. 596
Förderung der sportlichen Aktivität von Migrantinnen „Mama macht Sport“
Antrag Frau Stv. Silvestro vom 14.06.2010, DS I (A) 596
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Das Sportbüro der Stadt Offenbach soll das Angebot an Sportkursen in den
Abendstunden an Schulen der verschiedenen Stadtteile auf die Bedürfnisse von
Migrantinnen erweitern und z.B. mehr reine Frauenkurse anbieten.
Es soll eine Ausbildung von Sportlotsinnen / Übungsleiterinnen mit
Migrationshintergrund angestrebt werden (z.B. Frauen die arbeitslos sind und
sich hierdurch qualifizieren können) damit sie an Schulen und Stadtteilbüros,
interessierte Frauen immer beraten können.
Begründung:
In Offenbach leben viele Frauen mit Migrationshintergrund jeden Alters.
Regionale Statistiken über die prozentuale Teilnahme an Bewegungsaktivitäten
jeglicher Art liegen noch nicht vor. Bundesweit sind nur ca. 5 bis 10%
Migrantinnen sportlich aktiv, sodass in Offenbach eine sehr geringe Beteiligung
zu vermuten ist. Vielseitig werden Initiativen und Vereine in anderen
Bundesländern gefördert, zum Teil auch vom Bundesgesundheitsministerium. Der
Deutsche Olympische Sportbund z. B. in Mainz und in Frankfurt hat verschiedene
Initiativen und Netzwerkprojekte ins Leben gerufen, die sich an Migrantinnen
(im speziellen auch muslimische Frauen) richten. Auch in der Nachbarstadt Hanau
wird dieser Aspekt der Integration und Prävention sehr ernst genommen.
Viele Frauen aus Migrantenfamilien wollen eine sportlich-passive Rolle nicht
weiter hinnehmen und suchen aus gesundheitlichen und präventiven Gründen
sportliche Aktivitäten und Angebote in den Stadtteilen. Migrantinnen trauen
sich selten einem Verein beizutreten und ziehen vor, Bewegungsangebote von
Frauen für Frauen vor Ort anzunehmen.
Die Stadt Offenbach sollte sich mit Ideen, Kreativität und gegebenenfalls mit
einer Förderung einbringen um diesem Bedarf entgegen zu kommen.
Ein innovatives Beispiel in Offenbach ist ein Fahrradkurs für muslimische
Frauen, von der Polizeikommissarin Michaela Kins-Klohoker im letzten Jahr
durchgeführt.
Darüber hinaus sind viele Migrantinnen zu wenig informiert über die schon
bestehenden Angebote, z. B. an der VHS oder an Gesundheitssport, wie Rücken-
oder Wirbelsäulengymnastik (welche von den Kassen bezuschusst wird),
Mutter-Kind-Turnen usw. Oft sind sie nicht in der Lage diese Informationen für
sich zu finden und somit die passende Sportart zu treiben. Wenn ihnen jedoch
eine beratende Begleiterin/ Lotsin zur Seite steht, hilft es auch bei den Erkenntnissen
des Zusammenhangs von Gesundheit, Ernährung und regelmäßiger Bewegung.
Die Migrantinnen können über wichtige Multiplikatoren und Einrichtungen wie
Stadtteilbüros, Kitas und Schulen erreicht werden.
Dieser Text wurde mit dem "Politischen Informationssystem Offenbach" erstellt. Er dient nur der Information und ist nicht rechtsverbindlich. Etwaige Abweichungen des Layouts gegenüber dem Original sind technisch bedingt und können nicht verhindert werden.