Quelle: pio.offenbach.de
Abgerufen am 29.03.2024


Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt

Offenbach am Main

2011 - 2016


2011-16/DS-I(A)0662Ausgegeben am 15.01.2015

Eing. Dat. 11.12.2014

 

 

Baumschutzmaßnahmen Wilhelmsplatz

hier: Projektbeschluss

Antrag Magistratsvorlage Nr. 373/14 (Dez. I, Amt 60 und Dez. II, Amt 33) vom 10.12.2014

 

 

Der Magistrat beantragt, dass die Stadtverordnetenversammlung wie folgt beschließt:

 

1.    Die Auswertung und die Dokumentation der Pflegemaßnahmen, entsprechend Beschluss der Stadtverordneten 2011-16/DS-I(A)0222 (Punkt 6), werden zur Kenntnis genommen.

 

2.    Den zukünftigen Maßnahmen zur Pflege (Bewässerung und Düngung) wird zugestimmt.

 

3.    Der Finanzierung (Unterhaltungskosten für Bewässerung und Düngung) in Höhe von 12.640,00 € jährlich ab 2015 wird vorbehaltlich der Genehmigung des Haushaltsplanes 2015 durch die Aufsichtsbehörde zugestimmt. Die Bereitstellung der Mittel erfolgt über das Produktkonto  13010100.6165001520 „Grünpflege Unterhaltung, neue Maßnahmen“.

 

(Nachrichtlich: Zu Ziffer 1 erfolgt keine Abstimmung, da es sich hier um eine Kenntnisnahme handelt).

 

 

Begründung:

 

Entsprechend Beschluss der Stadtverordneten 2011-16/DS-I(A)0146/1 wurde der Magistrat beauftragt, alle Maßnahmen zu ergreifen, um einen wirksamen Schutz der Bäume am Wilhelmsplatz zu gewährleisten. Geprüft und berichtet werden soll insbesondere darüber, wie der Zustand der Bäume und die zukünftige Entwicklung der Bäume am Wilhelmsplatz zu bewerten sind und welche baulichen und Pflegemaßnahmen zur Verbesserung des Zustands durchgeführt werden können.

 

Ein erster Bericht hierzu ist in 2011 bereits erfolgt (Beschluss der Stadtverordneten 2011-16/DS-I(A)0222). Ergänzend hierzu berichtet die Arbeitsgruppe (aus Vertretern der Fraktionen, der Ämter 33, 60 und 80 sowie des ESO) zu folgendem Punkt:

 

1.    Auswertung und Dokumentation der Pflegemaßnahmen

 

Entsprechend Beschluss der Stadtverordneten 2011-16/DS-I(A)0222 (Punkt 2) vom 23.08.2012 wurden die Kastanien des Wilhelmsplatzes 2012 von April bis Ende Oktober nach folgendem Schema bewässert: Die 13 Bäume auf der westlichen Seite des Platzes wurden alle 2 Wochen, in heißen Witterungsphasen wöchentlich, gewässert mit je 750 l je Baum (ca. 18 Bewässerungsgänge). Die 11 Bäume auf der östlichen Platzseite wurden nur alle 4 Wochen, in heißen Phasen alle 2 Wochen mit je 750 l je Baum gewässert (ca. 10 Bewässerungsgänge). Die 6 Bäume am südlichen Ende des Platzes wurden weiterhin nicht gewässert, da bis dato keine Bewässerungseinrichtung vorhanden war. Zur Bonitur der Abschnitte wurden gemeinsam von den Ämtern 60 und 33 monatliche Sichtkontrollen während der Vegetationsperiode mit Protokollierung und Fotodokumentation des Belaubungszustandes durchgeführt. Die Auswertung erfolgte durch das Sachverständigenbüro Leitsch GmbH, Nauheim.

 

Für die Evaluierung führte das Sachverständigenbüro Leitsch GmbH im Frühjahr 2013 eine erneute Untersuchung des Bodens nach pH-Wert, Salzgehalt, Makronährstoffen und Bodenluft durch. Es erfolgt hier eine zusammenfassende Darstellung der Ergebnisse. Die ausführlichen Berichte sind im Stadtverordnetenbüro ausgelegt.

 

Blattschäden: Ein nachweisbarer Unterschied der Laubschädigung der beiden unterschiedlich stark gewässerten Baumreihen war im Herbst 2012 nicht erkennbar. Bei den nicht gewässerten 6 Bäumen am südlichen Wilhelmsplatz setzte die Verbräunung der Blätter erst später ein.

 

Vom Büro Leitsch GmbH wurden im Herbst 2012 Blätter zu einer Laboruntersuchung gegeben. Schaderreger in Form von Pilzen oder Schädlingen konnten nicht nachgewiesen werden. Die Laboruntersuchung bestätigte nochmals, dass die Schäden maßgeblich auf Trockenstress zurückzuführen sind, der evtl. durch Salzrückstände im Boden verstärkt wird. Es wurde empfohlen, die Bewässerung und die Sichtkontrollen mindestens 2 Vegetationsperioden fortzuführen, um statistisch belegbare Aussagen zu erlangen.

 

Bodenproben: Die Bodenuntersuchung vom Frühjahr 2013 bestätigte an allen Untersuchungsstandorten zu hohe pH-Werte und einen Mangel an Stickstoff. An allen Untersuchungsstandorten wurden erhöhte Salzgehalte festgestellt. Allerdings ist der Stickstoffwert gegenüber dem Vorjahr leicht angestiegen. Es wird empfohlen, die Stickstoffdüngung fortzuführen und zusätzlich Magnesium beizugeben.

 

Hinsichtlich des Bodenlufthaushaltes (Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid) wurden nur moderate Störungen festgestellt, die v.a. im Bereich der offenen Baumscheiben auftreten und auf Verdichtung zurückzuführen sind.

 

Die Ergebnisse waren zu diesem Zeitpunkt nicht so eindeutig, dass eine Entscheidung über die Intensität der zukünftigen Bewässerung getroffen werden konnte. Die Bewässerung und die monatlichen Sichtkontrollen wurden deshalb in den Vegetationsperioden 2013 und 2014 fortgesetzt. Die Auswertung der Sichtkontrollen ergab:

 

-       Die Bewässerung mit mind. 10 Wässerungsgängen führt zu einer Verbesserung des Belaubungszustandes.

 

-       Die intensivere Bewässerung mit 18 Wässerungsgängen führte schneller zu einer Verbesserung.

-       Langfristig – nach der dritten Saison – führt auch die geringere Zahl der Wässerungsgänge zu einer Verbesserung, die sich nicht signifikant von der intensiveren Bewässerung (18 Gänge) unterscheidet.

 

2.   Zukünftige Maßnahmen zur Pflege

 

Maßnahmen zur Bewässerung und Düngung


Bewässerung: Die Arbeitsgruppe empfiehlt aufgrund der unter Punkt 1 dargelegten Ergebnisse, die Kastanien am Wilhelmsplatz zukünftig nach dem Schema mit 10 Wässerungsgängen zu wässern, d.h. in der Vegetationsperiode von April bis Oktober vierwöchentlich, und in der heißen Phase 14-tägig.

 

Die neugepflanzten Blumeneschen auf dem Parkplatz wurden nach Abschluss der Entwicklungspflege im Herbst 2012 in die Unterhaltung des ESO übergeben und seitdem nicht mehr gewässert. Dies entspricht dem Standard für die Bewässerung städtischer Bäume. Die Blumeneschen haben sich gut entwickelt und sollen auch zukünftig nicht gewässert werden.

 

Düngung: Entsprechend der Empfehlung des Büros Leitsch GmbH wird die jährliche Düngung der Kastanien fortgesetzt, unter zusätzlicher Beigabe von Magnesium.

 

3.   Finanzierung der Unterhaltungskosten für Bewässerung und Düngung

 

Für die Fortsetzung der Düngung und Bewässerung entsprechend Punkt 2 liegt ein vom Revisionsamt geprüftes Angebot des ESO EB vor. Es entstehen jährlich Unterhaltungskosten von 12.640,00 €.

 

Im Büro der ehrenamtlichen Magistratsmitglieder und anschließend im Büro der Stadtverordnetenversammlung liegen die Berichte des Sachverständigenbüros Leitsch GmbH über die Blattschäden der Kastanien und die Analyse der Bodenproben sowie die Evaluation der  Laubkontrollen 2012-2014 des Amtes 60 sowie der Revisionsamtsbericht vom 20.01.2013 aus.

Anlage:

Lageplan

 

Verteiler:

13 x HFB

  2 x Minderheitenvertreter (HFB)

  2 x Vertreter (ALB)

13 x UPB

  2 x Minderheitenvertreter (UPB)

  2 x Vertreter (ALB)

  8 x Fraktionen

  4 x Stv.-Büro

 

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