Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt

Offenbach am Main

2016 - 2021


2016-21/DS-I(A)0153Ausgegeben am 18.01.2017

Eing. Dat. 17.01.2017

 

 

 

 

 

RMV-Tarife gerechter gestalten

Antrag CDU, B´90/Die Grünen, FDP und FW vom 17.01.2017

 

 

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Der Magistrat wird beauftragt, über seine Vertretung im Aufsichtsrat des Rhein-Main-Verkehrsverbundes darauf hinzuwirken,

 

·         dass die Preise für Fahrscheine den Preisen anderer preisgünstigerer Verkehrsverbünde angeglichen werden.

 

·         dass bei den Fahrscheinen der RMV seine Tarifstruktur so überarbeitet, dass die trennende Wirkung zwischen den Tarifzonen durch zu hohe Preissprünge aufgehoben wird (entfernungsabhängige Komponente) und sich die Fahrpreise stärker nach der Fahrstrecke berechnen. Dabei darf keine Strecke teurer werden.

 

 

Begründung:

Die besondere Attraktivität der Region und ihre unaufhaltsame Verdichtung führen zu einem starken Verkehrswachstum - dieses kann durch den Individualverkehr nicht mehr aufgefangen werden. Daher plädieren die anstragstellenden Fraktionen für eine Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs. Diese drückt sich auch aus in einer Preisstruktur, die diesen attraktiver macht.

Im Vergleich zu anderen Verkehrsverbünden ist der RMV unverhältnismäßig teuer. So kostet eine Tageskarte für das Münchner Tarifgebiet 12,80 Euro. Für das kleinere Tarifgebiet des RMV zahlen die Kunden am Tag jedoch 30,20 Euro. Auch beim Einzelfahrschein und der Monatskarte bietet sich das gleiche Bild. Der Verkehrsinfarkt kann nur verhindert werden, wenn der RMV seine Preisstruktur überprüft und die Infrastruktur in der Region weiter ausgebaut wird. Die Region kann ihrer Entlastungsfunktion für Frankfurt nur gerecht werden, wenn auch die Infrastruktur den Erfordernissen der Zeit gerecht wird.

Nach Auffassung der Antragsteller macht die Tarifstruktur des Rhein-Main-Verkehrsverbundes die Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs für viele Bürger aus Offenbach unattraktiv. Ein Beispiel für die unfaire Preisgestaltung ist der Tarif für eine Fahrt von der Stadtgrenze (Kaiserlei) in die Frankfurter Innenstadt für 2,90 Euro - demgegenüber die Fahrt von dem rein auf Offenbacher Gebiet liegenden Ledermuseum mit 4,80 Euro berechnet wird. Die aktuellen Tarifsprünge zwischen Frankfurt und dem Umland trennen die Region zu stark. Daher sollte die Stadt Offenbach zusammen mit anderen Kommunen im RMV darauf hinwirken, die Tarifgrenzen des RMV für die Fahrscheine aufzuheben und einen stärker entfernungsabhängigen Farif zu entwickeln. Die aktuelle Tarifstruktur ist gerade angesichts des zunehmenden Wachstums des Ballungsraums und der Wohnungsknappheit in Frankfurt nicht mehr zeitgemäß. Es gilt die Region stärker zu vernetzen; hierzu gehört ein attraktiver und kostengünstiger ÖPNV. Nach dem Grundsatz, dass keine Strecke teurer werden soll, wird es notwendig sein, insgesamt mehr Geld für das Gesamtsystem des Nahverkehrs zur Verfügung zu stellen.