Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt

Offenbach am Main

2016 - 2021


2016-21/DS-I(A)0378Ausgegeben am 01.03.2018

Eing. Dat. 01.03.2018

 

 

 

 

 

Machbarkeitsstudie Südmainischer Schnellradweg

Antrag CDU, B´90/Die Grünen, FDP und FW vom 01.03.2018

 

 

Die Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen:

 

Der Magistrat wird beauftragt, gemeinsam mit den Magistraten der Städte Frankfurt, Mühlheim und Hanau mit dem Regionalverband RheinMain in Kontakt zu treten, um eine Machbarkeitsstudie für einen geeigneten Schnellradweg Frankfurt – Offenbach – Mühlheim – Hanau Steinheim zu beauftragen.

 

Voraussetzung ist, dass die zu erwartenden Kosten zu mindestens 50% durch die AG Nahmobilität des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung abgedeckt werden.  

 

Inhaltlich soll auf die im ADFC-Konzept bereits markierten Trassen „F“ und „D“ zurückgegriffen werden (siehe Karte). Die Streckenführung heißt damit: Frankfurt – Offenbach – Mühlheim – Hanau Steinheim. Im Rahmen der Machbarkeitsstudie sind als wesentliches Verbindungsstück zwischen den beiden Trassen „F“ und „D“  die Querbarkeit des Stadtgebietes Offenbach zu betrachten und Alternativen zu prüfen. Als eine Möglichkeit hierfür ist im Masterplan auf Seite 100 eine Streckenführung entlang der Gleise umrissen, die eine kreuzungsfreie Fahrt zwischen den östlichen und westlichen Stadtgebieten Offenbachs ermöglicht.

 

 

Begründung:

 

Offenbach ist eine der Kernstädte der Metropolregion FrankfurtRheinMain, und zu den Nachbarkommunen bestehen starke Pendlerströme. Bislang fehlt jedoch eine Anbindung an die ersten Schnellradwegrouten, die in der Region entstehen (Frankfurt – Hanau, Frankfurt – Darmstadt, Frankfurt – Gateway Gardens). Die bislang existierende Radwegverbindung nach Frankfurt, der „Mainuferradweg“ muss als überlastet eingestuft werden. Bei einem Anteil von lediglich 10% Radverkehr im Vergleich zu 59% Pkw-Selbstfahrern beim Modal Split für den Berufsverkehr in Offenbach ist von einem real existierenden weiteren Bedarf auszugehen.

Schnellradwege berücksichtigen insbesondere die Bedürfnisse von Berufspendlern und können eine echte Alternative zum Autoberufsverkehr bieten. Um vom Pkw auf ein Fahrrad oder Pedelec umzusteigen, sind jedoch ein schnelles Vorankommen sowie direkte und ganzjährig gut und sicher befahrbare Verbindungen Grundvoraussetzung.

Im Masterplan Offenbach 2030 wird der Ausbau eines solchen leistungsfähigen und attraktiven Radverkehrsnetzes ausdrücklich als Handlungsempfehlung ausgesprochen. Begonnen wird damit mit Umsetzung des Beschlusses  2016-21/DS-I(A)0295 zur Fahrradstraßenstadt Offenbach, der sich besonders auf den Ausbau eines Fahrradstraßennetzes für die Anbindung der Offenbacher Innenstadt konzentriert. Auch die im Juli 2017 vorgelegte Klimaanpassungsstrategie der Stadt Offenbach listet den Ausbau des Rad- und Fußverkehrs als eine prioritäre Maßnahme. Weiterhin sind zusätzliche Schnellradwege und die damit verbundene Verkehrsentlastung auch der Luftreinhaltung und Lärmreduktion zuträglich.

Schließlich ist die Stadt Offenbach auch Gründungsmitglied der AG Nahmobilität in Hessen. Die beim Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung angesiedelte Institution hat die systematische Förderung der Nahmobilität, insbesondere des Fuß- und Radverkehrs zum Zweck. Voraus kalkuliert übernimmt die AG Nahmobilität des Landes rund 55 Prozent der Machbarkeitsstudie für einen Schnellradweg. Die Kosten jüngster Machbarkeitsstudien vergleichbarer Strecken betrugen rund 60.000 bis 80.000 EUR. Dies entspräche einem Kostenanteil der Stadt Offenbach (je nach Verteilung zwischen den Kommunen) von max. 10.000 EUR.

Die Städte Frankfurt, Mühlheim und Hanau sind durch starke Pendlerverflechtungen eng mit der Stadt Offenbach verknüpft. Daher soll im Sinne der Regionalverknüpfung und entsprechend der Förderrichtlinien zusammen mit diesen Kommunen  die Beauftragung der Machbarkeitsstudie unter Inanspruchnahme der Fördermittel des Landes Hessen zeitgleich beantragt werden.

Anlage:

Trassen für Radschnellwege

 

Verteiler:

13 x UPB

  1 x Minderheitenvertreter (UPB)

  2 x Vertreter (ALB)

  8 x Fraktionen

  4 x fraktionslose Stv.

  4 x Stv.-Büro

 

Hinweis: Die Anlage ist im PIO (Politisches Informationssystem Offenbach) hinterlegt und kann dort eingesehen werden.