Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt

Offenbach am Main

2016 - 2021


2016-21/DS-I(A)0460Ausgegeben am 02.08.2018

Eing. Dat. 02.08.2018

 

 

 

 

 

Leitungsgebundene Trinkwasserbrunnen und -spender für Offenbach

Antrag CDU, B´90/Die Grünen, FDP und FW vom 02.08.2018

 

 

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Der Magistrat der Stadt Offenbach wird beauftragt:

 

1. In Offenbacher Schulen und Schulbetreuungseinrichtungen dafür zu werben, leitungsgebundene Trinkwasserspender bzw. -brunnen zu installieren und die Einrichtungen bei der Umsetzung dieser Maßnahme zu unterstützen. Für die Finanzierung sollen ergänzend Förderprogramme wie das des Zweckverbands Wasserversorgung Stadt und Kreis Offenbach genutzt werden.  Bei allen Neubauten und Sanierungen sollen zukünftig Vorrichtungen für Trinkwasserbrunnen- oder spender installiert werden.

 

2. Zu prüfen, in welchen öffentlichen Gebäuden (besonders im Erdgeschoss des Rathauses und im Bürgerbüro) sowie an welchen Punkten auf öffentlichen Offenbacher Plätzen und Parks (insbesondere in Verbindung mit Kinderspielplätzen, z.B. Büsing Park und Mainuferpark) Wasserspender an bestehende Trinkwasserleitungen angeschlossen werden können. Eine Kostenschätzung für die Installation dreier beispielhafter Modelle ist ebenfalls zu ermitteln.

 

3. Zu prüfen, ob und wie die Getränkebereitstellung für Sitzungen im Rathaus über Trinkwasser in geschlossenen Karaffen erfolgen kann. Die Kosten hierfür sind zu ermitteln.

 

 

Begründung:

 

Zu 1: Gute Erfahrungen mit der Installation und Nutzung eines Trinkwasserbrunnens bestehen seit 2016 in der Buchhügel-Schule sowie seit längerem an der Leibnizschule (Neubau) und dem Erasmus Bildungshaus. Die Maßnahme soll nun in Offenbach weiter voran gebracht werden, da es wichtig ist, dass Schülerinnen und Schüler nicht auf die Mitnahme von Getränken von zu Hause angewiesen sind, sondern direkt vor Ort  einen Zugang zu einer Trinkwasserentnahmemöglichkeit erhalten.  Insbesondere im Rahmen der Ganztagsbetreuung in Schulen sowie mit den steigenden sommerlichen Temperaturen mit häufigeren Hitzeperioden wird die Bereitstellung einer Trinkwasserentnahmemöglichkeit immer bedeutender. Das Gesundheitsamt der Stadt Offenbach hatte die Maßnahme im Rahmen der Installation des Trinkwasserbrunnens an der Buchhügel-Schule auf hygienische Zulässigkeit geprüft. Der Zweckverband Wasserversorgung Stadt und Kreis Offenbach (ZWO) unterstützt Schulen und Schulbetreuungseinrichtungen in ihrem Versorgungsgebiet bei der Anschaffung von Trinkwasserspendern mit einem einmaligen Zuschuss in Höhe von maximal 4.000 €. Das Mitbringen wiederauffüllbarer Flaschen ist durch die Kinder problemlos möglich und erspart zusätzlichen Plastikmüll.

 

Zu 2:  Neben der Erhöhung der Aufenthaltsqualität bei einem immer wärmer werdenden Klima in der Stadt dienen leitungsgebundene Trinkwasserspender der positiven öffentlichen Wahrnehmung für die bereitgestellte Trinkwasserqualität des Zweckverbands Wasserversorgung Stadt und Kreis Offenbach (ZWO). Trinkwasser an öffentlichen Trinkwasserbrunnen sollte ausschließlich „auf Knopfdruck“ bereitgestellt werden (und nicht dauerhaft laufen), so dass dem Kosten- und Nachhaltigkeitsaspekt ebenfalls Rechnung getragen wird.   

 

In anderen Städten wie Frankfurt, Dortmund oder Wien wird das Trinkwasser der jeweiligen örtlichen Wasserversorger bereits erfolgreich im öffentlichen Raum über Trinkwasserbrunnen zur Verfügung gestellt. Einen Überblick solcher Einrichtungen in Deutschland bietet zum Beispiel die Seite www.trinkwasser-unterwegs.de. Durch in der Regel monatliche hygienische Kontrollen wird die Reinheit des Trinkwassers an Brunnen überwacht. In den Wintermonaten kann die Wasserzufuhr abgestellt werden, da der Bedarf im öffentlichen Raum in diesen Monaten sehr gering ist und Kosten und Risiken, z.B. durch Einfrieren, für den Betrieb überproportional ansteigen.

 

Zu 3: Einige Unternehmen, beispielsweise der Zweckverband Wasserversorgung Stadt und Kreis Offenbach (ZWO) sowie die Nahverkehr in Offenbach GmbH (NIO) verzichten bei Sitzungen bereits auf die Bereitstellung von Mineralwasser aus Mehrwegflaschen. Stattdessen wird sprudeliges oder stilles Trinkwasser aus Karaffen bereitgestellt, welche an leitungsgebundenen Spendern aufgefüllt werden. Neben dem Kostenaspekt spricht hierfür auch die durchweg positive Ökobilanz.

Die Trinkwasserspender im Rathaus könnten, je nach Konzept, zudem genutzt werden, um den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rathaus Zugang zu kostenlosem, gekühltem und mit Kohlensäure versetztem Trinkwasser zu gewähren. Diese Maßnahme wird bei steigenden Sommertemperaturen und damit erhöhten Temperaturen am Arbeitsplatz, insbesondere in Gebäuden ohne Klimaanlagen, in immer mehr Firmen und öffentlichen Einrichtungen praktiziert.