Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt

Offenbach am Main

2016 - 2021


2016-21/DS-I(A)0475Ausgegeben am 13.09.2018

Eing. Dat. 13.09.2018

 

 

Beteiligung der Stadt Offenbach am Forschungsprojekt Designpark der Hochschule für Gestaltung

Antrag Magistratsvorlage Nr. 2018-327 (Dez. I, Amt 80) vom 12.09.2018

 

 

Der Magistrat beantragt, dass die Stadtverordnetenversammlung wie folgt beschließt:

 

1.     Die Stadt Offenbach beteiligt sich an dem Ende 2017 an der Hochschule für Gestaltung im Lehrgebiet von Prof. Frank Georg Zebner „Technische Produkte und Produktsysteme“ konzipierten Projekt „Design Park Offenbach“. Dieses Projekt beschäftigt sich designforschend mit Fragestellungen der Stadtentwicklung und der Gewerberaumentwicklung für Innovationsparks bzw. Designparks. Zentrale Ziele dabei sind:

 

·         Durch wissenschaftliche Forschung einen sichtbaren Beitrag zur Diskussion des Themas Design zu leisten;

·         Design-Projekte nach Offenbach zu holen;

·         Partner aus der Wirtschaft an den Standort zu holen;

·         Den Designstandort Offenbach bekannt zu machen und Kreativunternehmen (u.a. Designentwicklung), Technologieunternehmen (u.a. Materialinnovation) und Serviceunternehmen der Branche (u.a. 3D-Druck) anzuziehen;

·         Einen Designort zu entwickeln, der als Design Park nicht nur einen attraktiven Namen trägt, sondern dies auch in ein sowohl stadtplanerisches als auch architektonisches Gesamtgefüge bringt.

 

2.     Das Projekt wurde Ende 2017 gemeinsam von Prof. Zebner, der IHK und der Wirtschaftsförderung konzipiert. Es startete offiziell am 01. März 2018 und ist auf ca. 3 Jahre (bis 31. Dezember 2020) angelegt.

3.     Die Stadt verpflichtet sich das Projekt pro Jahr mit 25.000 € zu unterstützen.

4.     Die Finanzierung in Höhe von insgesamt 75.000,00 € (über 3 Jahre) erfolgt über das Produktkonto 15010100.6869000080 „Wirtschaftswerbung und -förderung“. Die Mittel i.H.v. 25.000,00 € stehen im Haushaltsjahr 2018 bereits auf diesem Produktkonto zur Verfügung. Für die Jahre 2019 und 2020 werden die Mittel über die Änderungsliste zur Haushaltsplanung 2019 durch das Amt 80 eingeplant. Die Mittel stehen vorbehaltlich der Genehmigung des Haushaltsplans 2019 durch das RP Darmstadt auf dem Produktkonto zur Verfügung.

 

Begründung:

 

Offenbach verfügt über eine starke kreative Szene. Dabei werden unter dem Begriff Kreativwirtschaft sowohl Betriebe als auch Freiberufler zusammengefasst, die auf erwerbswirtschaftlicher Basis auf die gestalterische Produktion von Gütern und Dienstleistungen ausgerichtet sind.

Die Anzahl der Betriebe in der Offenbacher Kreativwirtschaft liegt bei ca. 3.000. Eine große Bedeutung haben Absolventen der international renommierten Offenbacher Hochschule für Gestaltung (HfG Offenbach). Ebenso bedeutend sind aber auch Spin-Offs aus Unternehmen oder Umsiedlungen. Offenbach gilt in der Kreativszene als die Stadt, die den Kreativen eine hervorragende Infrastruktur bietet. Erklärtes Ziel der Stadt Offenbach ist es deshalb, die Kreativwirtschaft weiter zu fördern und zu verstärken.

 

Das Thema Design spielt in der Kreativwirtschaft der Stadt eine große Rolle. Ähnlich der Handhabung des Begriffs im englischsprachigen Raum steht der Begriff ‚Design’ als Synonym für das technische und gestalterische Entwerfen von Zukunft sowie für die Entwicklung, die Darstellung und die Produktion von Innovationsprozessen, -projekten und -produkten. Design reicht damit in alle Bereiche des täglichen Lebens hinein und betrifft Bereiche der Kreativwirtschaft, die nicht unter der statistischen Größe Designwirtschaft zusammengefasst sind.

Daher kommt dem Thema (und dem Begriff) Design eine übergeordnete und öffnende Rolle zu. Design ist die starke Klammer und der starke Begriff für das kreative Tun (im Sinne einer Creative Industry).

Design muss deshalb noch stärker in den Fokus der Förderung der Kreativwirtschaft (Creative Industries) gestellt werden.

Der Fachbereich Design (School of Design) an der HfG Offenbach ist national und international vernetzt und genießt höchste Reputation. Gleichzeitig ist die School of Design der HfG auch innerhalb der Stadt Offenbach hoch angesehen und trägt durch eigene Aktivitäten, aber auch durch die Leistungen seiner Absolventen sehr stark zur Sichtbarkeit der Stadt als Kreativstandort bei.

 

Hervorzuheben ist dabei das DIIO Design Innovation Institute Offenbach unter der Leitung von Prof. Frank Georg Zebner (Lehrgebiet Technische Produkte und Produktsysteme). Das DIIO ist sowohl regional und national als auch international tätig und hat einen hohen Bekanntheitsgrad. Seit vielen Jahren wird hier Designforschung und -entwicklung für bedeutende Marken und Firmen wie Audi, Bosch, BMW, Brother, FSB, Gaggenau, Hansgrohe, Hewi, Lamy, Linde, Lufthansa, Siemens, Porsche, Vorwerk oder Viessmann, durchgeführt. Das Lehrgebiet Technische Produkte und Produktsysteme unterhält wissenschaftliche Kontakte und strategische Partnerschaften zu Forschungseinrichtungen auf allen fünf Erdteilen. Diese Beziehungen sollen zukünftig im DIIO noch stärker gebündelt werden, um ein internationales Netzwerk für Austausch und Zusammenarbeit im Bereich der wissenschaftlichen Designforschung und Designentwicklung aufzubauen.

 

Gemeinsam mit dem DIIO und der IHK Offenbach hat die Wirtschaftsförderung Offenbach dazu das Kooperationsprojekt Design Park konzipiert.

 

Das Projekt soll einen sichtbaren Beitrag zur Diskussion des Themas Design leisten, Zeichen der Zukunftsorientierung setzen, Design-Projekte nach Offenbach ziehen, Partner aus der Wirtschaft einbinden und so den Designstandort Offenbach bekannter machen.

Es soll darüber hinaus Kreativunternehmen (u.a. Designentwicklung), Technologieunternehmen (u.a. Materialinnovation) und Serviceunternehmen der Branche (u.a. 3D-Druck) anziehen und einen festen, sichtbaren Ort „Design Park“ als sichtbares Zeichen der Designstärke Offenbachs etablieren.

 

Dieses ambitionierte Projekt muss, um sichtbare Effekte zu generieren, auf mindestens 3 Jahre ausgelegt werden.

 

Die IHK hat sich mit einem Kooperationsvertrag bereits verpflichtet, das Projekt 3 Jahre lang mit 25.000 €/Jahr zu unterstützen.

Durch gemeinsame Bemühungen aller Partner ist es auch gelungen, Hessen Trade and Invest, die Wirtschaftsförderung des Landes Hessen, zu einer Kooperation von mindestens 2 Jahren und einer jährlichen Unterstützung in Höhe von 10.000 € zu gewinnen. Dadurch ist auch die Basis geschaffen, das Projekt mit Förderprogrammen des Landes Hessen weiter zu verstärken.

 

Durch die Unterstützung des Projekts durch die Stadt Offenbach über die Anfangsphase (2017 Konzepterarbeitung und 2018 erste Aktivitäten) hinaus kann sichergestellt werden, dass das Projekt Design Park die Offenbacher Kreativwirtschaft weiter sichtbar macht und in den wirtschaftsnahen Bereichen deutlich verstärkt.