Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt

Offenbach am Main

2016 - 2021


2016-21/DS-I(A)0764/1Ausgegeben am 18.06.2020

Eing. Dat. 18.06.2020

 

 

Wettbewerb zur Begrünung von Hinterhöfen

Änderungsantrag CDU, B´90/Die Grünen, FDP und FW vom 15.06.2020

 

 

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Die globale Klimaerwärmung hat Auswirkungen auf das Stadtklima. Um diesen entgegenzuwirken sowie zur Verbesserung der Luftqualität ist Begrünung im städtischen Umfeld ein wichtiger Bestandteil. Aufbauend auf dem Antrag 2016-21/DS-I(A)0723 „Klimafreundliche Stadt“ in dem konkrete Maßnahmen zur Begrünung, Entsiegelung und Beschattung von öffentlichen Gebäuden und Haus- und Hofbegrünung privater Immobilieneigentümer vorgesehen sind, soll begleitend sichergestellt werden, dass deren Bekanntheit gesteigert wird.

 

1.    Der Magistrat wird daher beauftragt, den Klima- und Umweltschutzpreis um die Komponente Klimaanpassung zu erweitern, so dass jeweils für die Bereiche Umwelt- und Klimaschutz sowie Klimaanpassung ein Preisgeld vergeben werden kann.

 

2.    Der Magistrat wird beauftragt entsprechende Kriterien und Gewichtungen für die Vergabe des erweiterten und aufgewerteten Preises vorzulegen. Hierbei soll auch darauf geachtet werden, dass der Preis weiterhin für öffentliche Einrichtungen, wie Schulen, aber auch für Privatinvestoren sowie NGOs und Bürgerinitiativen und weiteren Formen zivilgesellschaftlichen Engagements offen stehen muss.

 

3.    Der Magistrat soll zudem prüfen, ob die Vergabe eines solchen erweiterten Klima- und Umweltschutzpreises mit einem „Tag der offenen Hinterhöfe“ kombiniert werden kann, mit dem das Bewusstsein für die Wichtigkeit solcher mikroklimatischer Interventionen für die Verbesserung der Lebensqualität in dichtbebautem Stadtgebiet erhöht wird.

 

4.    Der Magistrat wird darüber hinaus beauftragt die bestehende Förderrichtlinie „Fassadenprogramm“ im Rahmen des integrierten Handlungskonzeptes „Aktive Innenstadt Offenbach“ (2016-21/DS-I(A)0315) dahingehend zu erweitern, dass auch die Begrünung von Fassaden gleichberechtigt gefördert wird.

 

 

Begründung:

 

Der Umwelt- und Klimapreis wird von der Stadt seit über 10 Jahren vergeben. Die Bedeutung des Themas ‚Stadtklima‘ ist durch den Klimawandel und seine immer drastischeren Folgen für alle Offenbacherinnen und Offenbacher enorm gewachsen. Maßnahmen zur Klimaanpassung sind zu einer der zentralen kommunalpolitischen Aufgaben geworden, und werden von der Stadtverwaltung in Angriff genommen, wie im Stadtverordnetenbeschluss „Klimafreundliche Stadt“ vorgesehen. Diesem Bedeutungszuwachs wird durch die explizite thematische Ausweitung des Klima- und Umweltschutzpreises um die Dimension der Klimaanpassung Rechnung getragen. Bei der Ausarbeitung der Vergabekriterien und ihrer Gewichtung sollen dabei die ganze Spannbreite von Maßnahmen beachtet werden: Von Innenhofbegrünungen, über Dach- und Fassadenbegrünungen, Bodenentsiegelung, bis hin zu Strauch- und Baumpflanzungen. Aktuellen Entwicklungen soll mit der Öffnung des Preises auch für zivilgesellschaftliches Engagement in nachbarschaftlichen Begrünungsinitiativen (wie z.B. Nachbarschaftsbegrünung in der Kraftstraße, Essbare Stadt) oder ‚Urban Gardening‘-Projekten entsprochen werden. 

Dadurch soll der vielfältigen Bandbreite an vielen kleinen klimaanpassenden Maßnahmen und kleinsten lokalen Interventionen Rechnung getragen und diese hervorgehoben werden. Sie stellen in ihrer Summe einen entscheidenden Beitrag zur Adaption an die großen Herausforderungen dar, die durch den Klimawandel bedingt sind. Dem erweiterten Klima- und Umweltschutzpreis kommt die wichtige Funktion zu, das Bewusstsein über die Möglichkeiten zur Klimaanpassung, die jedermann und jederfrau zur Verfügung stehen, zu steigern. Über einen öffentlichkeitswirksamen „Tag der offenen Hinterhöfe“, an dem auch der Preis selbst verliehen werden könnte, würde eine zusätzliche Popularisierung des Themas und Sensibilisierung der Stadtbevölkerung erreicht.