Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt

Offenbach am Main

2006 - 2011


Drucksachen-Abteilung I (A) Ausgegeben am 17.09.2009

Eing. Dat. 17.09.2009

 

Nr. 496

 

 

Ausbildung in Teilzeit
Antrag SPD, B´90/Die Grünen und FDP vom 17.09.2009, DS I (A) 496


Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Der Magistrat wird beauftragt, in Kooperation mit der IHK ein Programm mit dem Ziel zu entwickeln, das Angebot an Teilzeitausbildungsstellen in Offenbach zu erhöhen und die Möglichkeit bei jungen Eltern stärker zu bewerben. Unternehmen, die explizit Teilzeitausbildungsstellen schaffen möchten, sollen durch Beratungsleistungen für Auszubildende und Betrieb durch Stadt bzw. IHK profitieren. Das Programm soll auch eine Unterstützung bei der Organisation der Kinderbetreuung beinhalten.


Begründung:

 

Bei der Ausbildungsplatzsuche haben es besonders diejenigen schwer, die bereits ein Kind bekommen haben, bevor sie sich eine Ausbildungsstelle sichern konnten. Für sie ist es meist vergebens, sich auf die gesetzlich geregelte Möglichkeit einer Teilzeitausbildung zu berufen. In Offenbach ist die Zahl besonders junger Eltern hoch.

 

In einer Teilzeitausbildung einigen sich Betrieb und Auszubildende auf eine Wochenarbeitszeit zwischen 20 und 30 Wochenstunden, der Berufsschulunterricht findet in Vollzeit statt – unter Umständen verlängert sich die Ausbildungszeit um ein Jahr. Die Ausbildungsvergütung bemisst sich prozentual an der geleisteten Arbeitszeit, dadurch besteht ein Vorteil für anbietende Unternehmen: ihre Firma wird finanziell weniger stark belastet.

 

Die Möglichkeit der Teilzeitausbildung richtet sich dabei nicht nur an Sozialhilfebezieherinnen, sondern generell an sehr junge Eltern, die eine Berufsausbildung im Betrieb absolvieren möchten, sich aber auch um ihr Kind kümmern müssen. Eine Ausbildung in Teilzeit mit gleichzeitiger Unterstützung bei der Organisation der Kinderbetreuung ermöglicht es den jungen Frauen und Männern, Berufseinstieg und Familie zu vereinbaren.

 

Unternehmen, die verstärkt Teilzeitangebote machen möchten, könnten durch ein entsprechendes Programm begleitet werden, etwa durch Beratungsleistungen für die Auszubildenden und den Betrieb.

 

Junge Mütter und Väter sollten die Chance bekommen, für sich und ihr Kind eine Existenz sichernde Perspektive zu entwickeln. Eine Berufsausbildung ist hierfür unerlässliche Grundlage.