Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt

Offenbach am Main

2011 - 2016


2011-16/DS-I(A)0035Ausgegeben am 03.06.2011

Eing. Dat. 03.06.2011

 

 

 

Erweiterung der Ernst-Reuter-Schule, Bürgeler Straße 60 in Offenbach um drei Klassenraummodule durch Ankauf
hier: Bereitstellung außerplanmäßiger Mittel gemäß § 114 f HGO in Verbindung mit § 114 g HGO, Projekt- und Vergabebeschluss
Antrag Magistratsvorlage Nr. 159/11 (Dez. I und IV, Amt 60, 40) vom 01.06.2011


Der Magistrat beantragt, dass die Stadtverordnetenversammlung wie folgt beschließt:

1. Für den Ankauf der Klassenraummodule werden vorbehaltlich der Prüfung
    durch das Revisionsamt außerplanmäßige Mittel in Höhe von 365.000,00 € bei
    dem USK 20000.9xxxx, „Erweiterung der Ernst-Reuter-Schule, Ankauf von
    Klassenraummodulen (01.01.08)“, Produkt 01.01.08 bereitgestellt.

2. Die Deckung in Höhe von 365.000,00 € erfolgt durch Minderausgaben bei dem
    USK 21150.94060 „Grundschule Bieber Außenstelle, San. und Erweiterung - SP
    (03.01.01)“ SK 09510000, Projekt 401030000002, Produkt 03.01.01.

3. Die entsprechenden Umsetzungen sind im Nachtrag 2011 vorzunehmen.

4. Die Umsetzung der Maßnahme wird der GBM übertragen.


Begründung:

Die Ernst-Reuter-Schule ist eine Grund-, Haupt- und Realschule mit Förderstufe. Sie liegt im Nordosten Offenbachs. Die Ernst-Reuter-Schule ist seit 1996/97 eine Schule mit pädagogischer Mittagsbetreuung. Die Schule versteht sich als eine Stadtteilschule, die allen Schülerinnen und Schülern einen wohnortnahen Schulbesuch bis zum mittleren Schulabschluss anbieten will. Die Schule arbeitet mit den Vereinen, Betrieben, Institutionen und Kirchengemeinden vor Ort und mit Jugendkunst- und Musikschule sowie Volkshochschule zusammen. Die Ernst-Reuter-Schule hat im Januar 2002 den Neubau bezogen. Der Neubau ist für rund 26 Klassen und 625 Schülerinnen und Schüler ausgelegt. Zurzeit werden jedoch rund 750 Schülerinnen und Schüler in 33 Klassen unterrichtet. Alle Fachräume, bis auf die zwei Werkräume im Keller, sind inzwischen Unterrichtsräume, selbst die Lehrküche muss zurzeit für die SchuB-Klasse (Lernen und Arbeiten in Schule und Betrieb) genutzt werden. Auch die Differenzierungsräume mussten bis auf die beiden Kleingruppenräume zu Klassenräumen umfunktioniert werden.

 

Die Grundschulkinder werden täglich nach Unterrichtsschluss je nach Wunsch der Eltern bis 17 Uhr betreut. Außerdem gibt es von 14 bis 16 Uhr eine Hausaufgabenhilfe. Träger von Betreuung und Hausaufgabenhilfe ist die Evangelische Schlossgemeinde Rumpenheim.

 

Bedingt durch die verschiedenen gesellschaftlichen Entwicklungen ist der Bedarf nach einer Betreuung der Schülerinnen und Schüler über die Mittagszeit hinaus in den Nachmittag stark angestiegen. Auch der Wunsch nach einer Qualitätsverbesserung im Bildungsbereich verknüpft mit schulischen Angeboten am Nachmittag wird von allen gesellschaftlichen Gruppen getragen. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, müssen aber auch die räumlichen Voraussetzungen geschaffen werden.

 

Aufgrund der Geburtenentwicklung muss im Schuljahr 2011/2012 eine zusätzliche vierte Klasse in der Jahrgangsstufe 1 gebildet werden, die die Kapazitätsgrenze der Ernst-Reuter-Schule überschreitet und für die derzeit keine Räumlichkeit im Schulgebäude bereitgestellt werden kann. Desweiteren werden für die Betreuung von ca. 120 Grundschulkinder ebenso Räumlichkeiten benötigt, die außerhalb der Betreuungszeiten zur Differenzierung dienen können, da die ursprünglich vorhandenen Differenzierungsräume in Klassenräume umfunktioniert werden mussten. Die Erteilung von differenziertem Unterricht ist dringend notwendig, da der bestehende Bedarf der Schülerinnen und Schüler momentan nur unzureichend abgedeckt werden kann. Durch die Bereitstellung von zwei Räumen für Differenzierung und Betreuung kann die Situation an der Schule in erträglichem Maß entlastet werden.

 

Es ist daher erforderlich, bis zu der nach dem 10-Jahresprogramm-Schulsanierung ab 2016 geplanten Erweiterung und Sanierung der Schule eine Übergangslösung zu realisieren, die durch den Einsatz von drei Klassenraummodulen à 60 qm erfolgen soll.

 

Die Kostenberechnung der GBM i.V.m. Dritten hat ergeben, dass die Miete dieser drei Klassenraummodule über einen Zeitraum von 6 Jahren Bruttokosten in Höhe von 430.000,00 € hervorruft. Die Kaufkosten für die drei Klassenraummodule betragen, inklusive erforderlicher Fundament-, Kanal- und Elektroarbeiten Brutto 365.000,00 €.

 

Aufgrund der geringeren Kosten und der Möglichkeit die Klassenraummodule anschließend an anderer Stelle einzusetzen, soll der Kauf der Module erfolgen.

 

Durch das Amt für Stadtplanung und Baumanagement in Verbindung mit der GBM wurde in Abstimmung mit der Feuerwehr, der Schulleitung und dem Stadtschulamt wie auch ESO und EVO (unterirdische Trassen) die Fläche vor der Sporthalle als günstigster Standort festgelegt. Weiterhin wurde im Vorfeld bzgl. der Anforderungen an die Klassenraummodulanlage von dem Amt für Umwelt, Energie und Mobilität die Notwendigkeit der Einhaltung der Energieeinsparverordnung 2009 (EnEV 2009) gefordert. Die Module entsprechen nun diesem Energiestandard.

 

Mit diesem Standort vor der Sporthalle wird der Schulhof geringstmöglich beeinträchtigt. Auch werden keine Flächen für spätere Erweiterungsbauten dadurch eingeschränkt. Die Beheizung kann durch die Nähe zur Sporthalle über den Fernwärmeanschluss dieser Halle erfolgen.

 

Im Büro der ehrenamtlichen Magistratsmitglieder und anschließend im Büro der Stadtverordnetenversammlung liegen die Planungsunterlagen sowie eine detaillierte Kostenberechnung zur Einsichtnahme aus.

Anlage

Stellungnahme des Amtes für Umwelt, Energie und Mobilität