Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt

Offenbach am Main

2016 - 2021


2016-21/DS-I(A)0235Ausgegeben am 08.06.2017

Eing. Dat. 08.06.2017

 

 

 

 

 

Inklusive Spielplätze

Antrag Die LINKE. vom 07.06.2017

 

 

Der Magistrat möge prüfen und berichten,

 

1. ob die Stadt Offenbach einen inklusiven Spielplatz betreibt.

 

2. welche bestehenden Spielplätze einen stärkeren inklusiven Charakter erhalten können.

 

3. ob die Stadt Offenbach inklusive Spielplätze in allen Stadtteilen einrichten kann.

 

4. welche Fördermöglichkeiten zur inklusiven Öffnung oder Neubebauung von Spielplätzen für die Stadt Offenbach zur Verfügung stehen.

 

 

Begründung:

 

Inklusive Spielplätze sind Orte, die von Kindern mit und ohne Behinderung genutzt werden können. Damit ein Spielplatz tatsächlich für alle Kinder attraktiv ist, müssen Spielgeräte zur Verfügung stehen, die für Kinder mit und ohne Behinderung interessant sind.

 

Wichtig für einen inklusiven Spielplatz ist ein barrierefreier Zugang. Die Wege auf den Spielplätzen sollten eine Oberflächenstruktur haben, die auch im Rollstuhl gut befahrbar ist. Klare, farblich auffällige Leitlinien auf den Wegen helfen Menschen mit Sehbehinderungen, sich zu orientieren.

 

Die Spielgeräte auf inklusiven Spielplätzen sollten so gestaltet werden, dass sie für alle Kinder Aufforderungscharakter haben.

 

Dazu bieten sich etwa Nestschaukeln an, die für Kinder mit und ohne Handicap attraktiv sind. Sandkästen können durch höhergestellte Tischsandkästen oder durch Liegebretter ergänzt werden, die auch von Kindern im Rollstuhl genutzt werden können. Befahrbare Rampen, die im richtigen Neigungswinkel angelegt sind, können auch von Rollstuhlfahrer*innen als Rutsche genutzt werden.

 

Alle Kinder sollen die Möglichkeit haben, sich auf ihre Weise und nach ihren Möglichkeiten auf Spielplätzen aufzuhalten, sie zu nutzen und zu erobern. Alle wollen dabei sein. Das ist auch der Wunsch von Menschen, die mit Handicaps leben.

 

Das Recht auf Teilhabe ist ein Grundrecht und braucht in seiner Umsetzung die besondere Aufmerksamkeit und aktive Leistung einer modernen Gesellschaft. Es ist eine Herausforderung, gerade auch für öffentliche Einrichtungen, diesen Perspektivwechsel zu unterstützen, auch in der Kinder-und Jugendhilfe. Inklusion fängt eben im Kleinen an, auch bei den Jüngsten unserer Gesellschaft, die sich im Sandkasten oder auf Spielwiesen unvoreingenommen und auf Augenhöhe begegnen, ob mit mehr oder weniger Handicaps.