Quelle: pio.offenbach.de
Abgerufen am 18.07.2024
Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt
Offenbach am Main
2001 - 2006
Drucksachen-Abteilung I (A) Ausgegeben am 03.11.2005
Eing. Dat. 03.11.2005
Nr. 910
Hommage Erich Martin: Zusammenführung der Werke in Offenbach und Förderung der wissenschaftlichen Literatur über ihn und sein Werk
Antrag FDP vom 3.11.2005, DS I (A) 910
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der Magistrat wird gebeten, zu prüfen und zu berichten, ob es sich empfiehlt:
1. in Offenbach an einem geeigneten Ort die Werke des Offenbacher Malers Erich
Martin zusammenzuführen;
2. die wissenschaftliche Literatur über ihn, besonders geronnen in der Dissertation
von Dr. Barbara Gärtner, zusammen mit den Texten aus den
Ausstellungsprospekten der Geburtstagsausstellungen 1975 in Darmstadt und
1985 in Offenbach in einer Veröffentlichung zu präsentieren, um Offenbach als
besonderen Standort für Künstler- und Kulturförderung darzustellen.
Begründung:
Während der letzten Ausstellung über den Offenbacher Maler Erich Martin (1905-1977) kamen Kenner und Freunde der Offenbacher Kunstszene überein, Wege zu finden, das Werk Erich Martins an Offenbach zu binden und ständig - zumindest in wechselnden Teilen - zu präsentieren. Möglicherweise bieten neue öffentliche Räume - z. B. das Offenbacher Stadthaus - hierzu eine Chance.
Geht das Werk nach Darmstadt, gibt es eine Sammlung im Landesmuseum, die dort aber untergeht und nicht das Werk würdigen kann, wie es in Offenbach möglich wäre. Es kommt hinzu, dass das Landesmuseum in den kommenden Jahren eine Baustelle sein wird. Dennoch ist Darmstadt daran interessiert, zumal Teile des Werkes in den Jahren 1969 und 1973 als Geschenk an das Haus kamen.
Überraschend ist, dass in der städtischen Kulturwelt die Arbeit der Offenbacherin Dr. Barbara Gärtner über Erich Martin nicht entsprechend gewürdigt und für das Image der Stadt fruchtbar gemacht wurde. Dr. Barbara Gärtner, geborene Kitzinger, hat wesentlich dazu beigetragen, das Werk Erich Martins zu erschließen. Zu erwägen ist, ob die Eintragungen in den Tagebüchern Erich Martins bei der Offenbacher Veröffentlichung breiter berücksichtigt werden können. Es ist uns - wie die antragstellende Fraktion meint - aufgegeben, die aus der historischen Situation der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten resultierenden Konsequenzen für das Schaffen Erich Martins als eines Erben der Klassischen Moderne anhand der Werke zu erarbeiten und dies einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Offenbach als Stadt der Künste- und Künstlerförderung kann sich so um das Werk Erich Martins weiter verdient machen.
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