Quelle: pio.offenbach.de
Abgerufen am 03.05.2024
Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt
Offenbach am Main
2001 - 2006
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Drucksachen-Abteilung I (A) Ausgegeben am 30.10.2003
Eing. Dat. 30.10.2003
Nr. 580
Dez.:III (Umweltamt)
Renaturierung des nördlichen Hainbachs
hier: Grundsatzbeschluss
Antrag Magistratsvorlage Nr. 352/03 vom 29.10.2003, DS I (A) 580
Der Magistrat beantragt, dass die Stadtverordnetenversammlung wie folgt beschließt:
1. Der Renaturierung des nördlichen Hainbachs zwischen der Stadthalle und dem
2. Die Gesamtprojektkosten belaufen sich nach derzeitiger Kostenschätzung auf rund
Für den gesamtförderfähigen Betrag von 840.000 € wird eine Förderung von 85 %
3. Der Magistrat wird beauftragt, die erforderlichen Schritte einzuleiten.
4. Die erforderlichen Mittel sind im Investitionsprogramm bei Haushaltsstelle
Die Kommission für Umweltschutz hat sich in ihrer Sitzung vom 26.11.2002 einstimmig für die Realisierung des Projektes ausgesprochen.
Der Hainbach stellt einen der wenigen natürlichen Main-Zuflüsse in Offenbach dar – auch wenn er seit seiner Kanalisierung ab dem Schlachthofgelände nur noch indirekt über den Kuhmühlgraben einmündet. Der Bach entspringt in den höher gelegenen Waldflächen der naturräumlichen Einheit „Heusenstammer Sand“ bei Neu Isenburg-Gravenbruch und fließt radial in das Stadtgebiet ein. Mit einer Gesamtlänge von ungefähr 8 km ist er ein typischer Sandbach im Naturraum „Hessische Untermainebene“. Das Hainbachtal weist innerhalb des Waldes noch in großen Abschnitten ökologisch intakte Bereiche auf (z. B. Bachauenwald), die langfristig als Naturschutzgebiet gesichert werden sollen. Ab der Stadthalle stadteinwärts ist der Bach aufgrund seines überwiegend technischen Ausbaus jedoch als natürliches Landschaftselement kaum mehr erkennbar und in seiner ökologischen Funktion erheblich eingeschränkt. Seine natürlichen Auenflächen und die Ufervegetation wurden in diesem Bereich durch die Ausbaumaßnahmen weitgehend zerstört, ab dem ehemaligen Schlachthofgelände ist er vollständig kanalisiert.
Ziel des Renaturierungsprojektes ist es, den noch offen liegenden Bachabschnitt zwischen Stadthalle und Spessartring (ungefähre Länge 1.200 m) durch strukturverbessernde Maßnahmen so weit wie möglich zu revitalisieren und damit das natürliche Fließgewässerökosystem mit eigendynamischen Fähigkeiten wieder herzustellen. Als Vorbild für die angestrebte Renaturierung dient ein kurzer Abschnitt im Landschaftsschutzgebiet „Hainbach-Nord“, in dem sich aufgrund der fehlenden Verbauung relativ naturnahe Strukturen wieder entwickelt haben (in der anliegenden Kostenschätzung als Abschnitt C bezeichnet).
Die Maßnahme umfasst das Entfernen von Sohl- und Uferverbauungen, das partielle Aufweiten des Gewässerbettes sowie die Wiederherstellung einer typischen Ufervegetation. Im Landschaftsschutzgebiet Hainbach-Nord bietet sich die Anlage eines zusätzlichen Seitenlaufes und mehrerer Fluttümpel zur Aufnahme von Hochwasserspitzen an. Im Bereich der anschließenden Kleingartenanlage sollen sich die Maßnahmen auf den nach Wasserrecht im Außenbereich freizuhaltenden 10 m breiten Uferbereich beschränken. Um Wassertiere vor Abdrift in die verrohrte Fließstrecke zu bewahren, ist südlich des Spessartrings ein Rückhaltebecken als Beruhigungszone vorgesehen. Die durch das Projekt betroffenen ca. 15 Kleingärten können auf ein stadteigenes Grundstück unmittelbar angrenzend an das Vereinsgelände westlich der Weserstraße umgesetzt werden.
Durch das Projekt sollen folgende nachhaltigen positiven Effekte in stadtökologischer und sozialer Hinsicht erreicht werden:
- Das Gewässer erhält seine Funktion als Lebensraum für die aquatische Fauna und
- Die Aufweitungen der Gewässerufer sowie die Anlage von Flutrinnen verzögern den
- Das nördliche Hainbachtal ist eine der wertvollsten Landschaftsstrukturen innerhalb
Anlagen: 1. Lage des Projektgebietes
2. Kostenschätzung vom 28. März 2003 mit Ergänzungen vom
10. Oktober 2003
3. Ausgaben- und Finanzierungsplan
4. Stellungnahme der Kämmerei
5. Stellungnahme des Revisionsamtes
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