Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt

Offenbach am Main

2006 - 2011


Drucksachen-Abteilung I (A) Ausgegeben am 05.06.2008

Eing. Dat. 05.06.2008

 

Nr. 315

 

 

Hessische Gemeinschaftsinitiative Soziale Stadt (HEGISS)
Neugestaltung Mainuferpark
hier: Projektbeschluss
Antrag Magistratsvorlage Nr. 171/08 (Dez.: I, Amt 60) vom 04.06.2008, DS I (A) 315


Der Magistrat beantragt, dass die Stadtverordnetenversammlung wie folgt beschließt:

1. Der Neugestaltung des Mainuferparks nach der vom Büro Adler & Olesch, Mainz,
    in Zusammenarbeit mit dem Amt für Stadtplanung und Baumanagement
    erstellten und vom Revisionsamt geprüften Kostenberechnung, abschließend mit
    685.000,00 € einschließlich Planungskosten, wird zugestimmt.

2. Die erforderlichen Mittel werden bewilligt und bei dem Untersachkonto 61500
    94050 „Umsetzung HEGISS“ (SK 09510000) Projekt-Nr. - 601090000000 Produkt-
    Nr. 09.01.07 wie folgt bereitgestellt:

    Haushaltsplan 2007 u. früher:              685.000,00 €

3. Die Finanzierung erfolgt aus dem Förderprogramm  „HEGISS – Hessische
    Gemeinschaftsinitiative Soziale Stadt“ und Kreditmarktmitteln im Rahmen der
    Gesamtdeckung des Finanzhaushaltes und ist wie folgt vorgesehen:

    Landeszuschuss HEGISS:       479.500,00 €
    Kreditmarktmittel:                        205.500,00 €

    Gesamt:                                        685.000,00 €

4. Die jährlich anfallenden und vom Revisionsamt geprüften Folgekosten betragen
    72.032,13 €.

    Die in diesem Betrag beinhalteten Unterhaltungskosten/Pflegekosten ESO
    betragen in den Jahren 2009 – 2011 jeweils 35.211,63 € und ab 2012
    27.751,59 €.

    Die entsprechenden Mittel sind bei dem Untersachkonto 58000.67581
    „Grünpflege    Unterhaltung, neue Maßnahmen“  SK 61650003,
    Produkt 13.01.01 ab dem Nachtrag 2008 bzw. in den Folgehaushaltsjahren
    zusätzlich bereitzustellen.

 

Begründung:

 

Allgemeines:

Das Bauvorhaben "Mainuferpark" ist Teil der laut "Städtebaulichem Rahmenplan" für die östliche Innenstadt vorgesehenen Maßnahmen im Rahmen des Programmes "HEGISS – Hessische Gemeinschaftsinitiative Soziale Stadt".

 

Der Planungsbereich erstreckt sich entlang des Mainufers von Höhe Karlstraße / Ende des Kulturgleises bis Höhe Allessa. Die Planung richtet sich als HEGISS-Projekt vorrangig an die Bewohner des Quartieres östliche Innenstadt. Gleichzeitig hat das Mainufer immer auch eine wichtige Bedeutung sowohl für die Offenbacher als auch für regionale Besucher, da hier neben dem Grünring auch die Regionalparkroute entlang führt.

 

Eingebettet zwischen Stadt und Natur, zwischen Industriebrache und den historischen Maingärten liegt das Mainvorgelände mit der Aufgabe, vielfältigen Nutzungsansprüchen gerecht zu werden.

 

In einer Reihe von Einzelprojekten (Gleisrückbau, Maingärten) wurde und wird das heterogen geprägte Offenbacher Mainufer derzeit aufgewertet. Während der westliche Abschnitt von Carl-Ullrich-Brücke bis Kulturgleis einen Schwerpunkt für ruhigen Aufenthalt und Kultur hat, soll es im östlichen Abschnitt, wo sich das ansonsten schmalere Mainvorgelände aufweitet, einen Schwerpunkt für aktivere Formen von Spiel und Erholung geben. Hier soll der „Mainuferpark“ entstehen.

 

Die beiden derzeit vorhandenen Spielpunkte sind marode und bieten wenig Spielwert. Ansonsten werden die Rasenflächen lediglich durch einen Fußweg im Uferbereich sowie den neuen Asphaltweg auf der deichnahen ehemaligen Gleistrasse untergliedert. Die Flächen sind über die Deichrampen auf Höhe Austraße und Allessa erschlossen. Weitere Freizeitangebote sind nicht vorhanden.

 

Ziele des Mainuferparks:

-        Vielfältig nutzbare Freiflächen für die Bewohner der östlichen Innenstadt anbieten und damit eine weitere Verbesserung der Wohnqualität im Quartier schaffen.

-        Spielmöglichkeiten für alle Altersgruppen anbieten.

-        Bestehende Konflikte zwischen Fußgängern, Inline-Skatern und Fahrradfahrern durch eine konsequente Verkehrslenkung minimieren.

-        Verbesserung des Gesamterscheinungsbildes durch Neugestaltung bzw. Sanierung der Flächen sowie durch Anbieten eines Entsorgungskonzeptes. Schaffung von attraktiven Flächen, die künftig sowohl einen lokalen als auch regionalen Anziehungspunkt bilden.

 

Maßnahmen:

-          Wegelenkung: Zwei Wegetrassen sollen künftig den Konflikt zwischen schnellem und langsamem Verkehr entzerren: Eine neu gestaltete ufernahe Promenade aus Splittasphalt lädt zum Spazieren gehen und zum Verweilen ein; der bestehende deichnahe Asphaltweg ermöglicht ein hindernisfreies Fahren für Inline-Skater und Fahrradfahrer. Zwei platzartige Eingangssituationen aus wassergebundener Wegedecke unterstützen die gewünschte Verkehrslenkung.

-          Die platzartige Aufweitung ist auch der potentielle Standort für eine zukünftig mögliche Sommergastronomie.

-          Der zentrale Platz innerhalb der aufgeweiteten Fläche wird mit Platten befestigt, zum Wasser hin werden zusätzlich zu der bestehenden Stufenanlage Sitzstufen mit einer Höhe von 40 cm und Holzauflagen angeboten (die vorhandenen Treppenanlagen werden umgebaut und erweitert und machen in Form von großzügigen Sitzstufen den Main erlebbar). Den hinteren Abschluss bildet ebenfalls eine Sitzmauer mit Holzauflage. Hinweis: Entlang der Wege und im Bereich des Spielplatzes werden auch klassische Sitzbänke mit Rückenlehne angeboten.

-          Im Raster gepflanzte säulenförmige Bäume betonen die Eingangssituation, unterstützen die Leitung des Durchgangsverkehrs auf den hinteren Weg und weisen gestalterisch nochmals auf die Längsbetonung der Flächen hin.

-          Neben den wegebegleitenden Sitzmöglichkeiten sowie den beiden großzügigen Plätzen mit den Stufen zum Wasser hin kann man an einer weiteren Stelle den Main auf ganz unkonventionelle Weise erleben: Sogenannte „Klippen“ – große Natursteinblöcke - machen ein wassernahes und gleichzeitig erhöhtes Sitzen am Ufer möglich.

-          Sport und Spiel: Im mittleren Abschnitt des Mainuferparks entsteht ein ca. 600 m² großer, themenbezogener Spielplatz. Flussnahe Themen werden spielerisch aufgearbeitet und ergeben einen abwechslungsreichen und ansprechenden Spielplatz für kleine bis mittlere Kinder. Das erhöhte Müllaufkommen wird durch größere Behälter berücksichtigt. Für Jugendliche und Erwachsene sollen im östlichen Abschnitt ein Streetballplatz sowie ein Beachvolleyballplatz entstehen. Einzelne Baumpflanzungen ermöglichen sowohl das Spiel im Schatten als auch in der Sonne.

-          Rasenflächen: Die vorhandenen großen Rasenflächen bleiben erhalten und werden verschiedenen Nutzungen zugeordnet: Liegewiese, Sport- und Spielflächen und eine ausgewiesene Grillwiese. Auf der Grillwiese ist das Grillen offiziell erlaubt, es werden aber keine fest installierten Grillmöglichkeiten angeboten. Größere Abfalleimer tragen dem erhöhten Müllaufkommen Rechnung.

 

Beteiligungsarbeiten:

Nach dem Magistrats- und Stadtverordnetenbeschluss soll das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Quartiersmanagement-Stadtteilbüro den Bürgern der östlichen Innenstadt im Rahmen einer Informationsveranstaltung vorgestellt werden. In der Bauphase sind Beteiligungsarbeiten mit Schulen, Kindergärten oder Jugendeinrichtungen vorgesehen. Bereits frühere Projekte in der östlichen Innenstadt haben gezeigt, dass die Kinder und Jugendlichen sehr großes Interesse haben, an der Umsetzung mitzuwirken. Durch die Identifikation der Kinder und Jugendlichen mit ihrem Umfeld wachsen Verantwortlichkeiten und Engagement heran, um Vandalismus auch dauer­haft wenige Angriffsmöglichkeiten zu bieten.

 

Zur Eröffnung des Mainuferparks ist angedacht, dass sich die Bewohner der östlichen Innenstadt mit Hilfe von diversen Veranstaltungen wie Quartiersfest, Sportwettbewerben o. ä. die umgestalteten Flächen aneignen und sich mit dem neuen Mainuferpark identifizieren können.

 

Das Büro Adler & Olesch, Mainz hat im Auftrag des Amtes für Stadtplanung und Baumanagement einen Entwurf für die Neugestaltung des Mainuferparks erstellt.

 

Für das Vorhaben stehen im Haushalt einschließlich der übertragenen Reste aus dem Vorjahr ein Betrag von 685.000,00 € zur Verfügung (USK 61500 94050 „Umsetzung HEGISS“) PN 6117.

 

Die Erhöhung der laufenden Unterhaltungskosten ergibt sich vor allem aus der Berücksichtung von Leistungen, die bisher von der Rahmendienstleistungsvereinbarung zwischen ESO Eigenbetrieb und ESO GmbH nicht abgedeckt waren, wie z.B. erforderliche Maßnahmen für Pflanzflächen wie Nachpflanzungen.

 

Mit der Durchführung der erforderlichen Arbeiten soll sofort nach Bereitstellung der Haushaltsmittel begonnen werden.

Über die Maßnahme wurde eine detaillierte Kostenberechnung erstellt, die, vom Revisionsamt geprüft, mit 685.000,00 € abschließt.

Im Büro der ehrenamtlichen Magistratsmitglieder und anschließend im Büro der Stadtverordnetenversammlung liegen die Planungsunterlagen sowie eine detaillierte geprüfte Kostenberechnung sowie Folgekostenberechnung zur Einsichtnahme aus.