Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt

Offenbach am Main

2016 - 2021


2016-21/DS-II(A)0039Ausgegeben am 08.08.2018

Eing. Dat. 02.08.2018

 

 

Mehrwegbecher für „Coffee to go“

hier: Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 31.01.2017,

2016-21/DS-I(A)0162

dazu: Magistratsvorlage Nr. 2018-260 (Dez. I) vom 01.08.2018

 

 

Die Stadtverordnetenversammlung hat folgenden Beschluss gefasst:

 

Der Magistrat soll prüfen und berichten:

 

1. wie der Einzelhandel angehalten werden kann, den Pappbecher durch einen Mehrwegbecher zu ersetzen.

 

2. in welcher Form das Mehrwegsystem eingeführt werden kann.

 

3. mit welcher Initiative das Projekt unterstützt werden kann.

 

 

Hierzu liegt dem Magistrat eine Anfrage des Stadtverordneten Kai Schmidt (Bündnis 90 / Die Grünen) vom 02.05.2018 vor, die hiermit ebenfalls beantwortet wird.

 

 

Hierzu berichtet der Magistrat wie folgt:

 

Die Wirtschaftsförderung hat im Auftrag des Magistrats am 15.08.2017 Kontakt mit dem innerstädtischen Gewerbeverein Treffpunkt Offenbach e.V. aufgenommen und das Thema ‚Coffee to go‘ am 31.08.2017 in der Vorstandssitzung des Treffpunkts und des Lenkungskreises KARREE vorgestellt.

 

Vom Vorstand des Treffpunkt Offenbach e.V. wurde eine Umfrage innerhalb des KARREE-Gebietes bei allen Bäckereien und Cafés mit ‚Coffee to go‘ beschlossen, um abzufragen, ob die Befragten ein System von Mehrwegbechern gutheißen würden.

 

Die Umfrage wurde Anfang September 2017 durchgeführt und kam zu folgendem Ergebnis:

 

Von 12 Befragten sprachen sich 8 „dafür“ aus und nur 1 „dagegen“, 3 konnten sich nicht so recht entscheiden oder hatten dazu keine Meinung/wollten nicht Stellung nehmen.

 

Im Anschluss fanden am 14. September 2017 Sitzungen des Gewerbevereins Treffpunkt Offenbach e.V. und des KARREEs statt.

Hier war der Tenor, dass eine Aktion eines Mehrwegbechersystems befürwortet und unterstützt würde.

 

Es stehen allerdings vonseiten des Einzelhandels keinerlei finanzielle oder personelle Ressourcen für eine Umsetzung zur Verfügung. Der Gewerbeverein Treffpunkt Offenbach teilte mit, dass alle seine Finanzmittel bereits verplant seien, und die von ihm organisierte Offenbacher Woche, trotz Einsatz aller Mittel, auch in 2018 mit einem Verlust abgeschlossen wurde.

 

Aktuell ist aus der Innenstadt zu berichten, dass es bereits einzelne Gastronomen gibt, die sich einem System angeschlossen haben. Hier ist das Café Don Pedro’s, Frankfurter Str. 47, mit „Recup“ zu nennen, das das Prinzip seit Mai 2018 testet.

 

Das Recup-Prinzip funktioniert wie folgt: Wer bei einem Recup-Partner den Kaffee im Mehrwegbecher kauft, zahlt einen geringeren Preis plus einen Euro Pfand. Den Euro bekommt man wieder, sobald man den Becher bei einem der teilnehmenden Cafés zurückgibt. Dort werden die Becher gereinigt und wieder eingesetzt. Nur kaputte oder stark verunreinigte Becher werden entsorgt und recycelt.

 

Andere Gastronomen bieten bei Mitbringen eines eigenen Bechers einige Cent Vergünstigung für das Cafégetränk an, um einen finanziellen Anreiz zu bieten. So z.B. die Cafébar am Wochenmarkt, Bieberer Str. 12 oder das Starbucks Café im KOMM-Center.

 

Um den umweltfreundlichen Gedanken eines Mehrwegbechersystems insgesamt voranzutreiben und zu verbreiten, ohne dem jeweiligen Gastronomen vorzuschreiben, welchem System er sich anschließen soll, wird Amt 80 wie folgt vorgehen: zum einen wird der innerstädtischen Gewerbeverein mit dem Café Don Pedros zusammengebracht, damit das Café von seinen Erfahrungen mit dem Recup-System berichten kann und bestenfalls Nachahmer findet. Zum anderen werden von Amt 80 die innerstädtischen Bäckereien und Cafés besucht und deren Teilnahme an umweltfreundlichen Mehrwegbechersystemen oder einer geringen Preisreduktion bei Mitbringen eines eigenen Kaffeebechers angeregt. Darüber hinaus werden die Zentralen der hier vertretenen Ketten angeschrieben, um diese zu einer Teilnahme an einem Mehrwegsystem zu bewegen.

 

Zum Thema Umweltbewusstsein möchten wir darauf hinweisen, dass bei Festen in der Offenbacher Innenstadt bereits seit über 15 Jahren Mehrweggeschirr verwendet wird. Die Stadt Offenbach war hier Vorreiter.