Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt

Offenbach am Main

2006 - 2011


Drucksachen-Abteilung I (A) Ausgegeben am 19.07.2010

Eing. Dat. 15.07.2010

 

Nr. 619




Transparenz bei Lebensmittelüberwachung
Antrag CDU vom 15.07.2010, DS I (A) 619


Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Der Magistrat wird beauftragt zu prüfen und zu berichten, ob in Offenbach die
Kontrollen im Gastronomiebereich und im Lebensmittelhandel mit einem öffentlich
einsehbaren Bewertungssystem nach dem Vorbild des dänischen Smiley-Systems
oder dem Zwickauer Hygienepass eingeführt werden können.


Begründung:

Schwarze Schafe belasten den Lebensmittel- und Gastronomiebereich erheblich. Die weitaus meisten Betriebe arbeiten aber korrekt und vorbildlich.

 

Die Antrag stellende Fraktion möchte mit einem öffentlichen Auszeichnungssystem nach dem Vorbild des dänischen Smiley-Systems bzw. dem Zwickauer Hygienepass die korrekt arbeitenden Betriebe öffentlich auszeichnen und belohnen, bzw. die „schwarzen Schafe“ kenntlich machen.

 

In Dänemark werden mit vier Smiley-Gesichtern die Kontrollergebnisse angezeigt, in Zwickau mit einem amtlichen DIN A 4 Zertifikat Bonuspunkte vergeben. Die Verbraucher in Dänemark bzw. Zwickau reagieren ausgesprochen positiv auf dieses einsehbare Bewertungssystem und machen ihre Konsumhaltung davon abhängig.

 

Das Vorbild Dänemark zeigt, dass zunächst skeptische Restaurantbesitzer und Lebensmittelhändler sich von den Vorteilen dieses Systems überzeugen ließen und heute mit guten Prüfergebnissen öffentlich werben. Von 2002 bis 2008 sind die mit gut und sehr gut ausgezeichneten Betriebe von 70,1 auf 82,8% gestiegen während die Quote mit durchschnittlichen bzw. schlechten Ergebnissen entsprechend sank.

 

Mittlerweile wurde sogar ein „Elite-Smiley“-System eingeführt, das inzwischen gut 40% der kontrollierten Betriebe erhalten, die bei den letzten vier Prüfungen mit dem besten Smiley bewertet wurden und bei denen es zusätzlich in den letzten 12 Monaten zu keinerlei Beanstandungen gekommen ist.

 

Das Hygieneverhalten im Lebensmittel- und Gastronomiebereich kann dadurch wesentlich verbessert werden, weil die Betriebe einen zusätzlichen Anreiz zur Einhaltung der Hygienevorschriften erhalten und auch ihr Personal entsprechend anweisen. Konsumenten und Betriebe können letztendlich nur gewinnen.

 

Zwar werden in Zwickau wegen Veränderungen der Zuständigkeiten derzeit keine Ergebnisse mehr veröffentlicht, aber in Offenbach würde Transparenz im Lebens­mittelbereich bei den Verbrauchern und Betrieben insgesamt große Zustimmung finden.