Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt

Offenbach am Main

2001 - 2006


Drucksachen-Abteilung I (A) Ausgegeben am 03.02.2005

Eing. Dat. 02.02.2005

 

Nr. 799/1

 

 

 

Grünplanung Offenbach
Änderungsantrag PDS vom 02.02.2005, DS I (A) 799/1


Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Im Interesse einer Steigerung der Attraktivität Offenbachs ( als Lebensmittelpunkt – Arbeitsumwelt für Pendler – Einkaufsstadt – Besucher usw.), erhält der Magistrat den Auftrag, auf der Grundlage bisheriger Etatplanung einen mittelfristig zu realisierenden Grünplan für das gesamte Stadtgebiet  zu konkretisieren.
Dieser Plan soll die öffentlichen Grünflächen bezüglich ihrer Unterhaltung und Neugestaltung umfassen. Beispielsweise sollten in diesem Rahmen die größeren Parks bzw. Anlagen hergerichtet bzw. verbessert ( Kurhessenplatz Rumpenheim, Bürgerplatz Bürgel, Ostendplatz Bieber, Mathildenplatz, Anlagen Kaiserstraße, Hugenottenplatz) und neu gestaltet werden (Mainufer zwischen Mainvorgelände und Bürgel, Aliceplatz).

Die Planung soll über die eigenen Möglichkeiten hinausgehend durch Vorbildgebung private Grundstückseigentümer sowie gewerbliche Investoren und eingesessene Betriebe animieren, ihren Anteil an einer „grünen Stadt“ bürgerschaftlich mitzutragen. Dadurch wird die Aufenthaltsqualität im Innenstadtbereich, aber eben nicht nur dort, als spürbare Imageaufwertung erfahren.


Begründung:

“ Unser Ziel muss sein, Grün dahin zu bringen, wo die Welt jetzt noch grau ist und wo die Menschen eng zusammenleben.“ (Johannes Rau)

 

Der Trend ins Grüne zu ziehen ist ungebrochen. Es ist daher geboten im Sinne einer höheren Attraktivität die Städte mit geeigneten Maßnahmen, u.a. durch Begrünung ansehnlicher zu gestalten.

Bodenversiegelung sollte längst der Vergangenheit angehören (s.h. Bau GB §1a ); es wäre daher wünschenswert gewesen, dies bei der jüngsten Planungsumsetzung von Hugenottenplatz und Willy-Brandt-Platz berücksichtigt zu sehen, bei Aliceplatz und Lesegarten darf man in dieser Hinsicht gespannt sein.

Anspruchsvolle und qualitativ hochwertige Grünplanung und Gestaltung sollte traditionelle und moderne Elemente der Gartenkultur aufgreifen. Dies gilt nicht nur für die genannten Plätze sondern für den kompletten Innenstadtbereich, um hier die Aufenthaltsqualität zu steigern. Damit wächst nicht nur das Niveau der Stadt als Lebensraum, sondern es erleichtert zudem ein gezieltes Stadtmarketing zur Wirtschaftsförderung und zur Attraktivitätssteigerung als Wohnort. Die dadurch erreichbare Aufwertung des öffentlichen Raumes und der Wohn- und Gewerbeflächen durch öffentliches und privates Grün führt nachweislich zu einer Wertsteigerung, die höher ist als die mit der Durchgrünung verbundenen Aufwendungen.

Durch Öffentlichkeitsarbeit verbunden mit zielgerichtetem Ressourcen -Management ist es möglich, Bewusstsein und Engagement für öffentliches Grün bei den Bürgerinnen und Bürgern zu stärken. Spüren die Bürgerinnen und Bürger erst mal das Engagement der politisch Verantwortlichen hinsichtlich der bewussten Gestaltung der Stadt, wächst auch zunehmend die Bereitschaft, sich für Grünprojekte ihrer Stadt, bzw. ihres Stadtteiles einzusetzen, z.B. durch Eigenaktivität, Patenschaften oder Sachspenden.

 

Die Förderung von Kreativität und Gestaltungsbedürfnissen der Einwohner sollte Vorrang vor der betonorientierten Fantasielosigkeit bisheriger Planungskonzepte des öffentlichen Raumes haben, denn erst  Mitgestaltungs- und Planungsangebote an die Bürgerinnen und Bürger, bieten ihnen Identifikationsmöglichkeiten mit ihrer Stadt und ihren Stadtteilen.