Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt

Offenbach am Main

2006 - 2011


Drucksachen-Abteilung II (A) Ausgegeben am 15.11.2007

Eing. Dat. 08.11.2007

 

Nr. 91/40

 

Dez.: II

 

 

Verleihung eines Gütesiegels für nachhaltiges Bauen und Sanieren in Offenbach

hier: Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 07.12.2006, DS I (A) 91
dazu: Magistratsvorlage Nr. 395/07 vom 07.11.2007


Die Stadtverordnetenversammlung hat am 07.12.2006 folgenden Beschluss gefasst:

Der Magistrat wird beauftragt, zu prüfen und zu berichten, welche Voraussetzungen notwendig sind, um in Offenbach ein stadteigenes Gütesiegel für nachhaltiges Bauen und Sanieren zu etablieren.

 

Hierzu berichtet der Magistrat wie folgt:

 

In Anlehnung an die bereits in anderen Städten und Regionen (z.B. Saarland, Stadt und Landkreis Mainz, Biosphärenreservat Rhön) eingeführten Grünen Hausnum­mern" als Auszeichnung für umweltbewusstes Bauen und Sanieren lassen sich fol­gende Voraussetzungen nennen:

 

• Entwicklung eines Kriterienkatalogs zur Bewertung der Objekte

 

Bei den existierenden „Grünen Hausnummern" sind in einem Bewerbungsbo­gen bis zu 60 Einzelkriterien, sortiert nach Themenbereichen, aufgeführt, die unterschiedlich gewichtet werden. Die Aufstellung eines solchen Kriterienka­talogs liegt im Ermessen der jeweiligen Kommune bzw. der Vergabeorganisa­tion, eine einheitliche Bewertungsgrundlage gibt es nicht. Durch die Auswahl der Kriterien kann der inhaltliche Bewertungsspielraum je nach Zielvorstellung sehr unterschiedlich gestaltet werden, etwa durch Konzentration auf den Themenbereich Energieeffizienz / Erneuerbare Energien oder durch Einbe­ziehen weiterer Themenfelder wie Verwendung ökologischer Baustoffe, nachhaltige Wassernutzung und Begrünung von Haus und Garten.

 

• Einrichten eines Bewertungs- und Vergabeverfahrens

 

Denkbar ist die Einführung eines Punktesystems zur Bewertung, wie es etwa in Mainz zum Einsatz kommt.

 

Die Bewertung kann in einem ersten Schritt durch Sichtung der Unterlagen und Prüfung der durchgeführten baulichen Maßnahmen erfolgen. Abschließend sollte eine Begehung der Objekte zur Überprüfung der Anga­ben durch Fachkräfte der Ämter und gegebenenfalls eines Fachingenieurs für Energiemaßnahmen zur Bewertung der baulichen Maßnahmen erfolgen.

 

• Entwickeln eines Logos und Gestaltung einer Plakette und der Urkunden

 

Mit einer offiziellen Plakette „Grüne Hausnummer", die am Objekt angebracht werden kann, können Eigentümer und Bauherren dokumentieren, dass sie den städtischen Kriterien für nachhaltiges Bauen entsprochen haben. Zusätzlich könnte eine Nennung der Inhaber einer „Grünen Hausnummer" auf der städtischen Internetseite der Stadt Offenbach erfolgen. Vor allem für Firmen stellt ein entsprechendes Logo einen Imagegewinn dar, weil ihr Engagement für Umweltschutz ein amtliches Zertifikat erhält.

 

• Öffentlichkeitsarbeit zur Bewerbung der Aktion

 

Eine intensive Öffentlichkeitsarbeit durch Presseartikel, Internetartikel und Anfertigen eines Flyers mit Bewerbungsbogen ist nötig, um die Zielgruppe zu erreichen.

 

• Ausrichten einer Verleihungsveranstaltung

 

Die Verleihung der „Grünen Hausnummern" könnte im Rahmen einer eigenen Veranstaltung zu diesem Zweck oder im Rahmen einer anderen Veranstal­tung, beispielsweise der Ökomesse oder der Energieforen des Amtes für Umwelt, Energie und Mobilität und der Energiesparinitiative, erfolgen.

 

Für die Bewerbung der Aktion und die Gestaltung und Herstellung von Logo und Plaketten ist nach Einschätzung des Magistrats - bei einer Stückzahl von 50 Plaketten - von erforderlichen Mitteln in Höhe von rund 3.000 Euro auszugehen.