Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt

Offenbach am Main

2011 - 2016


2011-16/DS-I(A)0176/1Ausgegeben am 22.03.2012

Eing. Dat. 22.03.2012

 

 

 

 

 

Mehr Wohnraum für Studenten und Auszubildende
Änderungsantrag der Stadtverordnetenfraktionen SPD, B`90/Die Grünen, FW, DIE LINKE., FDP, Piraten und FNO vom 22.03.2012


Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Der Antrag wird wie folgt geändert:

 

Punkt 1 wird gestrichen.

Punkt 3 wird gestrichen.

Punkt 5 wird wie folgt geändert: „Darüber hinaus wird der Magistrat beauftragt, die GBO anzuweisen, freien, für Studierende, Auszubildende und MeisterschülerInnen geeigneten Wohnraum, dem Studentenwerk der Stadt Frankfurt am Main (MainSWerk) und der Wohnungsbörse des ASTA der Goethe Universität Frankfurt am Main, zu melden.“

Punkt 5a wird neu eingefügt: „Diese Angebote sind ebenfalls auf der offiziellen Webseite der Stadt Offenbach und in Angeboten bei Sozialen Netzwerken im Internet zu veröffentlichen. Außerdem sollen diese Angebote gemeinsam mit der GBO auch durch Präsenz und Infomaterial an den umliegenden Hochschulen (beispielsweise bei Hospitationstagen oder Einführungswochen der Studenten) beworben werden.“

Der Punkt 6 wird wie folgt geändert: „ein Konzept für ein Begrüßungspaket für Studierende, Auszubildende und MeisterschülerInnen auszuarbeiten“.


Begründung:

 

Durch die Anmeldungen von Studenten mit Erstwohnsitz kann die Einwohneranzahl Offenbachs erhöht werden. Die Einwohnerzahl wird bei der Berechnung des Kommunalen Finanzausgleichs berücksichtigt. Bei der ersten Einschätzung der Verwaltung liegt der Effekt für Offenbach bei 500 Euro jährlich pro zusätzlichen Einwohner. Aus diesen Mittel kann ein etwaiges Begrüßungspaket finanziert werden. Damit können zahlreiche Vorzüge Offenbachs in die Waagschale geworfen werden.

Offenbach bietet aufgeschlossenen jungen Menschen eine weltoffene Großstadt mit bezahlbarem Wohnraum und sehr guten Nahverkehrsangeboten. Das RMV-Semesterticket schließt Offenbach und seine weitere Umgebung ein. Dank der Hochschule für Gestaltung und städtischer Unterstützung existiert eine lebhafte und niveauvolle, kreative Kulturszene. Das reizvolle Freizeitangebot reicht vom naturnahen Mainufer an der Stadtgrenze zu Mühlheim über das kostenlose Naturfreibad „Schultheißweiher“ bis zum alternativen Szeneangebot im Hafen2. Der sommerliche King-Kamehameha-Beachclub lockt Sonnenanbeter und Nachtschwärmer gleichermaßen über die Stadtgrenzen hinaus an. Namhafte Künstler oder Rock- und Popinterpreten finden ihr Publikum im Offenbacher Veranstaltungshaus „Capitol“ genauso wie das Orchester „Neue Philharmonie Frankfurt“, dessen musikalische Darbietungen im Rahmen der Capitol-Classic-Lounge einen festen Liebhaberkreis gefunden haben.

 

Im Rhein-Main-Gebiet besteht aufgrund zahlreicher Bildungseinrichtungen eine sehr hohe Nachfrage nach Wohnraum für Studenten und Auszubildende. Offenbach hat schon immer von den Fähigkeiten seiner Zuwanderer positive Impulse erfahren. Diese guten Erfahrungen gilt es heute wieder zu nutzen und Offenbach als Wohnstandort für junge Menschen mit guter Ausbildung attraktiv zu machen. Die Zahl der in Offenbach lebenden Studenten und Auszubildenden blieb bisher eher gering. Mit geeigneten Maßnahmen, wie der Schaffung von günstigem Wohnraum und der Herausstellung der Standortvorteile Offenbachs soll der Zuzug von jungen Menschen verstärkt werden.

 

Aufgrund der schwierigen Offenbacher Haushaltslage ist es nicht möglich, städtische Gebäude, insbesondere den Altbau des Klinikums, zu Studentenwohnungen umzubauen. Schwer vermittelbar ist aus demselben Grund das Bezahlen eines Begrüßungsgeldes. In Zusammenarbeit mit z.B. der Offenbacher Gastronomie, der Kulturszene oder auch städtischen Einrichtungen könnte jedoch eine Bonusbroschüre als Begrüßungspaket mit der Bedingung der Anmeldung zum Erstwohnsitz ausgegeben werden. Diese Maßnahme wurde bereits im II(A)-Bericht 285/95 als sinnvoll erachtet. Auch Sachleistungen kommen ggf. in Betracht.

 

Ein zentrales Management- und Vermittlungskonzept für Studentinnen/Studentenwohnungen allein für die Stadt Offenbach scheint zu aufwendig und kostenintensiv: die Verfasser des II(A)-Berichtes rechnen mit einer dafür benötigten Vollzeitstelle. Sie erscheint zudem nicht unbedingt erforderlich, wenn bereits eine Kooperation mit regionalen Trägern von studentischen Wohnhäusern angestrebt wird.

 

In Offenbach gibt es bisher nur ein Mehrgenerationenhaus, in diesem wohnt eine Studentin. Eine Prüfung des Anteils an Studierenden „in Mehrgenerationenhäusern“ ist aufgrund dieser bereits recherchierten Tatsache nicht mehr nötig.