Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt

Offenbach am Main

2011 - 2016


2011-16/DS-II(A)0033Ausgegeben am 27.09.2012

Eing. Dat. 26.09.2012

 

 

 

Aktive Kernbereiche – Aktive Innenstadt Offenbach

Einzelmaßnahme „Frankfurter Straße, Ersatz der Bäume“

hier: Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 06.05.2010, DS I (A) 585
dazu: Magistratsvorlage Nr. 322/12 vom 05.09.2012



Ergänzend zum Grundsatzbeschluss vom 06.05.2010, DS I (A) 585, soll aktuell die Maßnahme „Frankfurter Straße, Ersatz der Bäume“ in die Förderung aufgenommen werden.

 

 

Hierzu wird wie folgt berichtet:

 

Die Frankfurter Straße im Abschnitt zwischen Marktplatz und Kaiserstraße ist die Hauptachse der Fußgängerzone und 1A-Geschäftslage der Offenbacher Innenstadt. Sie wurde im Jahr 1999 neu gestaltet, nachdem die hier zuvor verlaufende Straßenbahnlinie aufgrund der parallel neu eröffneten S-Bahn eingestellt und ihre Verkehrsfunktion damit neu bestimmt wurde. Die Umgestaltung beinhaltete neben der Erneuerung der Oberflächen, Beleuchtung und Möblierung auch die Pflanzung einer Allee aus 46 Baumhaseln. Seither präsentierte sich die Frankfurter Straße ihrer wichtigen Funktion entsprechend als Flaniermeile der Innenstadt.

 

Im Verlauf der letzten Jahre zeichnete sich ab, dass die Straßenbäume teilweise nicht mehr austrieben, vorzeitig zu welken begannen und vereinzelt abstarben. 2011 wurde deshalb als Baumgutachter das Büro Leitsch, Bad Nauheim, beauftragt zu ermitteln, woran die Bäume kranken. Es wurde festgestellt, dass die Bäume vom Verticillium-Pilz befallen sind, gegen den es bisher keine Bekämpfungsmittel gibt, und dass damit zu rechnen sei, dass sukzessive alle Bäume der Frankfurter Straße (Abschnitt Marktplatz bis Kaiserstraße) absterben würden. Es wurde deshalb ein Budget für den Ersatz aller Bäume für den Haushalt 2013 angemeldet.

 

Bei der Bereisung der Landesvertreter des Städtebauförderungsprogrammes „Aktive Kernbereiche“ am 21.08.2012 wurde man auf die Problematik aufmerksam. Vor dem Hintergrund, dass im Jahr 2012 noch Mittel aus dem zur Verfügung gestellten Förderrahmen verfügbar sind, die anderweitig noch nicht abrufbar sind und unter diesen Umständen zu verfallen drohen, hat der Fördergeber angeboten,  

stattdessen den Baumersatz Frankfurter Straße als für das Stadtbild wichtige Maßnahme kurzfristig in das Förderprogramm aufzunehmen. Voraussetzung dafür ist eine Umsetzung und Abrechnung bis November 2012.

 

In Anbetracht dessen, dass sich der Zustand der Bäume seit der Begutachtung wesentlich schneller verschlechtert hat als angenommen, empfiehlt es sich, die Möglichkeit einer Förderung (ca. 70 %) wahrzunehmen und diese Maßnahme kurzfristig umzusetzen. Von den 46 Bäumen sind mittlerweile 10 durch ESO gefällt und alle weiteren Bäume erkrankt und teilweise abgestorben, welk oder entlaubt. Der Charakter der Flaniermeile stellt sich als erheblich beeinträchtigt dar und macht die Erneuerung der Bepflanzung zur ökologischen und gestalterischen Aufwertung der Straße dringend notwendig. Bereits 2011, als die ersten Bäume gefällt werden mussten, zeigten auch die Einzelhändler großes Interesse am Erhalt der Bäume bzw. an der vollständigen Wiederherstellung der Allee als wichtiger Kulisse für offene Märkte, Feste, Außengastronomie und das Weihnachtsgeschäft. Die Bäume haben zudem eine wichtige Funktion bei der Verbesserung des Kleinklimas im Innenstadtbereich.

 

Seitens der Stadt ist gemäß Empfehlung des Baumgutachters geplant, die verbliebenen Bäume zu roden und die verunreinigten Substrate der Baumgruben gegen zertifiziertes Material auszutauschen. Gemäß Stand der Technik sollen dabei, soweit in Anbetracht vorhandener Leitungen möglich, die Baumgruben vergrößert werden. Die Neubepflanzung soll mit der Säulenhainbuche, die bereits im westlich anschließenden Abschnitt der Frankfurter Straße Verwendung fand, erfolgen. Gemäß einer aktuellen Information des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen zeigt diese Art bisher keinen Befall. Insgesamt sind für die Maßnahme Kosten in Höhe von rd. 270.000 € zu veranschlagen.

 

Als wichtige Maßnahme zur gestalterischen Aufwertung der Innenstadt soll die Maßnahme aus Mitteln des StBauF-Programms „Aktive Kernbereiche“ gefördert werden. Bislang war sie nicht als Maßnahme des Integrierten Handlungskonzepts verankert, so dass eine separate Einzelgenehmigung des Fördergebers zur nachgemeldeten Maßnahme einzuholen ist.

 

Es ist vorgesehen, die Maßnahme über den ESO Eigenbetrieb in Zusammenarbeit mit ESO GmbH abzuwickeln. Die Finanzierung erfolgt aus dem laufenden Unterhaltungsbudget des ESO heraus. Der zu erbringende Eigenanteil der Stadt in Höhe von ca. 81.000 € soll mit dem im Rahmendienstleistungsvertrag vorgesehenen Budget für Nachpflanzung und Pflege von Bäumen des ESO verrechnet werden. Die Umsetzung der Maßnahme ist vorbehaltlich der abschließenden schriftlichen Zustimmung des Fördergebers im Oktober / November 2012 vorgesehen.