Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt

Offenbach am Main

2011 - 2016


2011-16/DS-I(A)0393Ausgegeben am 06.06.2013

Eing. Dat. 06.06.2013

 

 

 

 

 

 

Antisemitismus, Rassismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit haben in Offenbach nichts verloren

Dringlichkeitsantrag SPD, B´90/Die Grünen, Linke, FDP, FW und Piraten vom 06.06.2013

 

 

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Aufgrund des am vergangenen Sonntag stattgefundenen Angriffs auf einen Rabbiner in einem Offenbacher Einkaufszentrum distanziert sich die Offenbacher Stadtverordnetenversammlung von jeglicher Form von Antisemitismus, Rassismus und
gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und ruft die Offenbacher Bevölkerung zu Zivilcourage auf.

 

Der Magistrat wird beauftragt, auf die Schulen dahingehend einzuwirken, dass sie in ihrem Unterricht mehr Zeit für Vertreter aller Religionen/Ethnien einräumen, damit diese ihre Religion/Weltanschauung vorstellen und dadurch aufklären können. Zudem sollen gemeinsam mit Elternbeiräten Projekte initiiert werden, die das Verständnis für Religionen/Ethnien bei Kindern, Jugendlichen wie ihren Eltern fördern können und zu Zivilcourage bewegen.

 

 

Begründung:

 

Am 5.6.13 wurde bekannt, dass in einem Offenbacher Einkaufszentrum ein Rabbiner von Jugendlichen antisemitisch beschimpft und körperlich bedroht wurde. Nach Auskunft des Rabbiners kommen Beschimpfungen gegen ihn häufig vor. Die antragstellenden Fraktionen sehen aufgrund der deutlichen antisemitischen Handlung und Eskalation dieser durch körperliche Angriffe die Dringlichkeit gegeben, gegen Antisemitismus und Rassismus Stellung zu beziehen, sowie verstärkte Maßnahmen zur interreligiösen Aufklärung an den Schulen einzufordern. Insbesondere muss jedoch auch an die Eltern Offenbacher Kinder und Jugendlicher herangetreten werden, um in Zukunft Beschimpfungen und Handgreiflichkeiten aufgrund von Religion, Herkunft und Aussehen zu verhindern und die Zivilcourage in der Gesellschaft zu fördern.