Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt

Offenbach am Main

2021 - 2026


2021-26/DS-II(A)0060Ausgegeben am 09.04.2024

Eing. Dat. 21.03.2024

 

 

 

 

Intelligent vernetzt mit LoRaWAN – Infrastruktur fürs Internet der Dinge prüfen

hier: Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 11.02.2021,
2016-21/DS-I(A)0919, 2016-21/DS-I(A)0919/1

dazu: Magistratsvorlage Nr. 2024-109 (Dez. I, Stabstelle Digitalisierung) vom 20.03.2024

 

 

Die Stadtverordnetenversammlung hat am 11.02.2021 folgenden Beschluss gefasst:

 

1.    Die Stadtverordnetenversammlung beauftragt den Magistrat zu prüfen und berichten, wie die Voraussetzungen für den Aufbau einer flächendeckenden Infrastruktur für vernetzte Sensoren im öffentlichen Raum mithilfe der Netzwerkarchitektur „Long Range Wide Area Network“ (LoRaWAN) geschaffen werden können. Mit Hilfe dieser Infrastruktur sollten die darüber vernetzten Sensoren Daten der öffentlichen Infrastruktur von allgemeinem Interesse erfassen können (z.B. Beleuchtungsausfälle, Auslastung von Stellplätzen, Füllstand von Mülleimern, Luftqualität).

 

2.    Die Stadtverordnetenversammlung beauftragt den Magistrat auch zu prüfen und berichten, mit welchen Kosten zeitnah ein LoRaWAN-Netzwerk aufgebaut werden könnte und LoRaWAN-Basisstationen („Gateways“) an öffentlichen Gebäuden errichtet werden könnten. Geprüft werden soll dabei zudem mit welchen Kosten und mit welchem Aufwand IoT-Pilotprojekte zur Verbesserung des kommunalen Dienstleistungsangebots realisiert werden könnten. Die lokale Wirtschaft und Zivilgesellschaft soll in den Aufbau des Netzwerkes einbezogen werden, um das Vertrauen in die Digitalisierung zu stärken und die Mitwirkung bei der Gestaltung des IoT zu fördern.

 

3.    In die Überlegungen für ein LoRaWAN-Netzwerk sind auch die Vorarbeiten der EVO, die Erfahrungen der Mainova und privater Initiativen einzubeziehen.

 

 

Hierzu berichtet der Magistrat wie folgt:

 

Die Stadtverwaltung Offenbach hat geprüft, wie ein umfassendes LoRaWAN in Offenbach aufgebaut werden kann. Dazu sind Installationen von sogenannten Gateways an mindestens fünf Standorten, Wartungsarbeiten sowie weitere Maßnahmen notwendig.

 

Aufgrund eines wirtschaftlichen Angebots der EVO zur Mitnutzung des bereits vorhandenen und im Ausbau befindlichen LoRaWAN (wie im Beschluss benannt) wurde von einer umfassenden Kostenkalkulation abgesehen. Wesentliche Kostenfaktoren für ein selbst betriebenes LoRaWAN wären je Standort die Hardware (Outdoor-Gateway mit 500-3.000 € je Stück), Installation, Wartung, Strom und Internetanschluss.

 

Dem Tenor des Antrags folgend (LoRaWAN-Nutzung in Offenbach) hat die Stadtverwaltung im Rahmen ihres allgemeinen Verwaltungshandelns und des vom Magistrat beschlossenen Förderprojekts Open Smart City mit der EVO einen Vertrag zur Nutzung des vorhandenen LoRaWANs mit 15 Gateways geschlossen. Die Kosten für die Nutzung des LoRaWan liegen unter 10.000 € in Summe über den Zeitraum von drei Jahren. Das Netz wird von der EVO weiter umfassend ausgebaut, was im Rahmen des Vertrags abgedeckt ist (keine zusätzlichen Kosten für die Stadtverwaltung).

 

Die Beteiligung der verschiedenen Akteure aus der lokalen Wirtschaft und der Zivilgesellschaft erfolgt über das Projekt Open Smart City z.B. mit Veranstaltungen und über die Plattform mitreden.offenbach.de. Siehe dazu auch: Beantwortung der Anfrage der Ofa-Fraktion vom 25.01.2024, betr.: „Open-Data-Portal und Open-Smart-City-Strategie“.

 

Die Akteure wirken dabei auf verschiedenen Ebenen mit. Zusätzlich werden Beteiligte und Betroffene bzw. deren Interessenvertretungen darüber hinaus bei spezifischen Anwendungsfällen gesondert einbezogen.

 

Es wurden diverse Anwendungsfälle für Technik im Bereich Sensorik/Internet der Dinge/IoT (mit und ohne LoRaWAN) von der Stadtverwaltung und den Stadtwerken geprüft. Konkret umgesetzt wurden neben dem Baumgesundheitsprojekt ein Projekt zur Luftqualität in Innenräumen und ein Projekt zur Besucherstromanalyse / Passantenfrequenzmessung in der Innenstadt, letzteres befindet sich noch in der Umsetzung. Zudem wird die Integration bestehender Sensorik geprüft.

 

 

Hinweis: Der Bericht wird den Stadtverordneten und Fraktionen elektronisch (PIO) zur Verfügung gestellt.