Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt

Offenbach am Main

2001 - 2006

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Drucksachen-Abteilung I (A) Ausgegeben am 21.06.2005

Eing. Dat. 14.06.2005

 

Nr. 856

 


Aufnahme von Änne Salzmann in die Vorschlagsliste zur Straßenbenennung
Antrag SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FWG vom 08.06.2005, DS I (A) 856


Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Änne Salzmann wird in die Vorschlagsliste zur Straßenbenennung aufgenommen.


Begründung:

Die vor wenigen Tagen verstorbene Änne Salzmann gehört zu den herausragenden Offenbacher Persönlichkeiten. Geboren am 9. Oktober 1905 in Offenbach, gehörte sie bereits als junge Frau der Gewerkschaftsbewegung und der kommunistischen Jugendbewegung an. Von 1933 bis 1945 wurde sie mehrmals von der Gestapo verhaftet und wegen ihrer Kontakte zu den Sozialdemokraten und des Mitwirkens beim Aufbau von Widerstandsgruppen 1936 zu sechseinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt.

 

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges kümmerte sich Salzmann um die Frauen und Männer, die unter der Verfolgung des Nazi-Regimes gelitten hatten.

 

Auch als spätere Vorsitzende des 1945 von ihr mitbegründeten „Überparteilichen Offenbacher Frauenverbandes“ erwarb sie sich große Verdienste, z.B. in der Seniorenbetreuung und bei Kleidersammlungen für Bedürftige.

 

Änne Salzmann war eine der Mitbegründerinnen der späteren Gewerkschaft ÖTV sowie Mitinitiatorin bei der Gründung der DKP. Von 1945 bis 1965 war sie Verwaltungsangestellte beim Sozialamt der Stadt Offenbach und erhielt 1987 die Bürgermedaille in Silber der Stadt.

 

Änne Salzmanns beispielhaftes Engagement für andere Menschen sollte die Stadt Offenbach auch dadurch würdigen, dass sie eine Straße nach ihr benennt. Daher soll ihr Name in die Vorschlagsliste zur Straßenbenennung aufgenommen werden.