Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt

Offenbach am Main

2006 - 2011


Drucksachen-Abteilung I (A) Ausgegeben am 24.08.2006

Eing. Dat. 24.08.2006

 

Nr. 63

 

Dez.: I (Amt 51 / 57)

 

 

Ausbau der Ganztagsbetreuungsplätze und Erweiterung des Angebotes von Ganztagsbildung in Kooperation mit Schule;
Schaffung von 25 Hortplätzen des Eigenbetriebs Kindertagesstätten (EKO) an der Eichendorffschule
Antrag Magistratsvorlage Nr. 300/06 vom 23.08.2006, DS I (A) 63 


Der Magistrat beantragt, dass die Stadtverordnetenversammlung wie folgt beschließt:

1.
Der Eigenbetrieb Kindertagesstätten wird beauftragt, in Abstimmung mit dem Staat-
   
lichen Schulamt, der Leitung der Eichendorffschule sowie dem Schulamt mit
    Be
ginn des Schuljahres 2006/2007 25 Hortplätze für die erste Jahrgangsstufe an
    der
Schule einzurichten.

2.
Die benötigten Betriebsmittel in Höhe von TEUR 90 werden  im  Rahmen der
    Be
triebskostenzuschüsse ab dem Haushaltsjahr 2007 bei Haushaltsstelle
    46420.70700
   
- Zuschüsse für lfd. Maßnahmen freier Träger - bereitgestellt.

3.
Der Magistrat wird beauftragt, die für das Haushaltsjahr 2006 notwendigen Betriebs-
   
kostenzuschüsse in Höhe von T€ 30 in den Nachtragshaushaltsplan 2006 bei Haus-
   
haltsstelle 46420.70700 - Zuschüsse für lfd. Maßnahmen freier Träger – einzu-
    stel
len.


Begründung:

Die Eichendorffschule ist ab dem Schuljahr 2006/2007 in das Landesprogramm "Ganztagsschule nach Maß - pädagogische Mittagsbetreuung bis 14:30 Uhr an mindestens drei Tagen in der Woche -" aufgenommen. Außerdem beabsichtigt der Magistrat die Eichendorffschule mit Fördermitteln aus dem Programm "Investition Zukunft, Bildung und Betreuung (IZBB)" baulich für einen echten Ganztagsbetrieb auszubauen.

 

Die bewilligte Förderung aus dem Landesprogramm ist bezogen auf den Bedarf hinsichtlich Bildung und Integration im Einzugsgebiet der Eichendorff-Schule völlig unzureichend. Die Konzentration bildungsferner Schichten sowie der hohe Anteil an Kindern aus Familien mit Migrationshintergrund erfordern zumindest für die Kinder mit erkennbar hohem Förderbedarf ein Bildungsangebot über den ganzen Tag. Aus diesen Gründen ist es notwendig, mittelfristig zumindest in jeder Jahrgangsstufe für eine Klasse ganztägige Bildung und Betreuung an der Eichendorffschule zu ermöglichen. Gleichzeitig bleibt festzuhalten, dass es Aufgabe des Landes Hessen wäre, wenigstens an Standorten mit Bedarfslagen wie der der Eichendorffschule in Offenbach echte Ganztagsschulen einzurichten. Bis das Land Hessen dieser Verpflichtung nachkommt, ist es notwendig, durch die Zusammenführung kommunaler Jugendhilferessourcen mit den Ressourcen des Schulsystems die Ganztagsbildung an Schulen mit besonderem Bedarf weiter zu entwickeln.

 

Die Eichendorffschule verfügt bereits gegenwärtig über die notwendigen räumlichen Kapazitäten, durch die Kombination von Hort und Schule für eine Jahrgangsklasse ein Ganztagsschulkonzept umzusetzen. Der EKO würde diese Hortgruppe als Außenstelle der Kita 18 (Bismarckstraße) führen. Die Versorgung mit Mittagessen könnte ebenfalls bei dieser Größenordnung noch in der Kita 18 (wenige Fußminuten von der Eichendorffschule) gewährleistet werden.

 

Die Betriebsleitung des EKO hat gemeinsam mit der Schulleitung und in Abstimmung mit dem Staatlichen Schulamt hierfür bereits ein pädagogisches Rahmenkonzept erstellt. Seitens der zuständigen Dezernentin wurde Konzept und Ziel der Maßnahme mit dem Staatlichen Schulamt abgestimmt. Dieses begrüßt die Initiative des Magistrates ausdrücklich. Ein Stundenplan zum gemeinsamen Betrieb von Schule und Hort liegt bereits vor. Das Konzept würde ab dem Schuljahr 2006/2007 für eine Klasse der Jahrgangsstufe l einen Betrieb von 7:45 Uhr bis 17:00 Uhr gewährleisten. Es sieht eine enge pädagogische Kooperation von Schule und Hort vormittags wie nachmittags vor.

 

Nach Umbau der Eichendorffschule kann das Hortangebot Zug um Zug bis auf 100 Plätze erweitert werden. Dann könnte in jeder Jahrgangsstufe eine echte Ganztagsklasse angeboten werden.

 

Die Erweiterung des Angebotes des EKO um 25 Hortplätze wird - wie immer - finanziert über Betriebskostenzuschüsse. Hierfür werden jährlich circa 90.000 € benötigt. Im Nachtragshaushaltsplan 2006 müssen für die Monate September bis Dezember 1/3 dieses Betrages (30.000 €) bereitgestellt werden.