Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt

Offenbach am Main

2006 - 2011


Drucksachen-Abteilung I (A) Ausgegeben am 01.11.2006

Eing. Dat. 01.11.2006

 

Nr. 77

 

 

"Elftausend Kinder" Ausstellung und Gedenkfeier im HBF Offenbach
Antrag Die Linke. vom 01.11.2006, DS I (A) 77

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen,

den Magistrat zu beauftragen, mit dem Vorstand der Deutschen Bahn AG dahingehend zu verhandeln und darauf zu dringen, dass die Ausstellung und eine Gedenkfeier "Elftausend Kinder" im HBF Offenbach stattfinden kann.

Begründung

"Fils et Filles des Dèportès Juifs de France" (FFDJF) und ihre Unterstützergruppen "Elftausend Kinder" in verschiedenen Städten der Bundesrepublik Deutschland versuchen seit Jahren, eine in Frankreich erfolgreich gezeigte Ausstellung über die Deportation französischer Kinder und Kinder von nach Frankreich geflohenen Deutschen und verschiedener anderer Nationen Europas, in die Todeslager des besetzten Polen, auch bei uns zu zeigen.

Die Route der Verschleppung führte von Frankreich kommend über Saarbrücken, Mannheim, Darmstadt, Frankfurt/M, Offenbach/Frankfurt Ost - Hanau, Fulda, Weimar, Leipzig und Dresden nach Auschwitz.

Dieser Menschen soll auf diesen und anderen Bahnhöfen erinnert und gedacht werden.

Da die DB AG das Hausrecht auf allen Bahnhöfen besitzt, muss sie für solche Veranstaltungen eine Genehmigung erteilen. Bislang hat der Bahnvorstand nicht nur Genehmigungen abgelehnt, sondern sich auch vorbereitenden Gesprächen mit den Initiatoren der Ausstellung und deren Unterstützergruppen verweigert.

Magistrat und Stadtverordnetenversammlung Offenbachs haben in der Vergangenheit gezeigt, dass sie sich dem Anliegen, der Opfer des deutschnationalen Faschismus zu gedenken und Erinnerung wach zu halten, nicht verschlossen haben.

Die Fraktion der Linkspartei hofft, dass Stadtverordnetenversammlung und Magistrat sich den Forderungen der Initiatoren von FFDJF und "Elftausend Kinder"  an den Vorstand der Deutschen Bahn AG anschließen und dem Beispiel des Rats der Stadt Leipzig folgen werden.