Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt

Offenbach am Main

2006 - 2011


Drucksachen-Abteilung I (A) Ausgegeben am 10.01.2007

Eing. Dat. 10.01.2007

 

Nr. 115

 

 

 

Teen-Courts an Offenbacher Schulen
Antrag SPD, Bündnis`90/Die Grünen und FDP vom 10.01.2007, DS I (A) 115


Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Der Magistrat wird beauftragt in Gesprächen mit den Schulen zu prüfen und zu berichten, ob an den weiterführenden Schulen der Stadt Offenbach Interesse an der Etablierung sogenannter „Teen-Courts“ (Schülergerichte) besteht.


Begründung:

 

Die Schülergerichte (Teen-Courts) sind bereits in anderen Städten mit Erfolg eingerichtet worden. Als erstes Bundesland hat Bayern in Aschaffenburg Schülergerichte eingeführt und kann auch Erfolge in Form niedrigerer Rückfallquoten vermelden. Vor gut einem Jahr wurde in Wiesbaden der erste hessische Versuch gestartet.

 

Es erscheint sinnvoll, gerade in Offenbach mit einer Schülerschaft aus sehr verschiedenen Herkunftsländern Teen-Courts ebenfalls zu erproben. Jugendlichen ist die Meinung und Anerkennung von Gleichaltrigen besonders wichtig. Daher kann eine von Schülergerichten ausgesprochene Sanktion für geringere Straftaten möglicherweise gerade bei dieser gemischten Zusammensetzung der Schülerschaft mehr erreichen, als Ermahnungen von Jugendrichtern und Staatsanwaltschaften.

 

Die Schülergerichte sind in Wiesbaden als Kriminalpädagogisches Jugendprojekt angelegt und müssten daher ohne Probleme auch auf Offenbach ausgeweitet werden können, zumal es an Offenbacher Schulen schon heute funktionierende Mediations-konzepte zur Gewaltprävention gibt. Auch die Ausbildung der Schülerrichter kann alleine schon zu einem positiven Effekt führen, da das Thema Umgang mit Jugendkriminalität damit zum Thema an den Schulen wird.