Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt
Offenbach am Main
2006 - 2011
Drucksachen-Abteilung I (A) Ausgegeben am 24.10.2007
Eing. Dat. 24.10.2007
Nr. 229
Errichtung eines Schulmittelfonds
Antrag DIE LINKE. vom 25.07.2007, DS I (A) 229
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
1) Der Magistrat der Stadt Offenbach richtet nach dem Vorbild anderer Städte und
Gemeinden einen Schulmittelfonds ein, aus dem Kindern aus bedürftigen
Bedarfsgemeinschaften (Hartz IV, Sozialgeld, Niedriglohn) Lernmittel zur
Verfügung gestellt werden, die von der Lernmittelfreiheit in Hessen nicht
abgedeckt sind (etwa: Taschenrechner, Zeichenblocks, Turnschuhe,
Wachsmalkreiden, Musikinstrumente, Grammatikbücher usw. usf.) Dabei ist zu
prüfen, ob dieser Schulmittelfonds nach dem Vorbild des Kostenzuschusses für
Essensgeld geregelt werden kann.
2) Der Magistrat wirkt im Gespräch mit den Schulleitungen daraufhin, dass für
zusätzliche Anschaffungen in den Schulen eine Obergrenze festgelegt wird, die
pro SchülerIn und pro Schuljahr nicht überschritten werden darf. Diese
Obergrenze soll bei 250 € pro SchülerIn/pro Jahr liegen.
3) Schüler aus bedürftigen Familien erhalten die zusätzlichen Lernmittel bis zu dieser
Grenze aus dem einzurichtenden Schulmittelfonds.
Begründung:
Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Offenbach hat bereits einem Kostenzuschuss zum Essensgeld für Kinder bedürftiger Familien zugestimmt.
Sicher ist es ein wesentlicher Schritt, Kindern aus bedürftigen Familien die finanzielle Möglichkeit zu gewähren, sich einigermaßen gesund und regelmäßig zu ernähren.
Aber über dies hinaus müssen wir die schulische Bildung und Erziehung aller Kinder in Offenbach sichern.
Vielen Familien fehlen die Mittel, ihren Kindern Sportsachen, Taschenrechner oder Zeichenmaterialien zu finanzieren. Folge ist die Benachteiligung dieser Kinder im Unterricht selbst. Durch diese Benachteiligungen entstehen wieder rum Defizite im Gelernten und Lernverhalten.
Die Zahlen der Schulabgänger ohne Abschluss, wie auch die Übergänge in Sonderschulen oder Hauptschulen könnten wesentlich niedriger sein, wenn diesen Kinder bereits im Vorfeld die Möglichkeit gegeben würde am Unterricht uneingeschränkt teilzunehmen.