Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt

Offenbach am Main

2006 - 2011


Drucksachen-Abteilung I (A) Ausgegeben am 20.11.2008

Eing. Dat. 20.11.2008

 

Nr. 376

 

 

 

 

 

Schulentwicklungsplan 2000
Fünfte Änderung und Ergänzung des Schulentwicklungsplans 2000,
Teil I „Allgemein bildende Schulen“
Antrag Magistratsvorlage Nr. 433/08 (Dez. IV) vom 19.11.2008, DS I (A) 376


Der Magistrat beantragt, die Stadtverordnetenversammlung möge wie folgt beschließen:

1.
Der fünften Änderung und Ergänzung des Schulentwicklungsplans 2000,
    Teil I „Allgemein bildende Schulen“ wird zug
estimmt.

2.
Die erforderliche Zustimmung des Kultusministeriums gem. § 145 Abs. 6 Hessi-
    sches Schulgesetz ist einzuholen.


Begründung:

 

Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Offenbach am Main hat am 18.05.2000 den Schulentwicklungsplan 2000, Teil I „Allgemein bildende Schulen“ sowie am 24.01.2002 eine „1. Änderung/Ergänzung“, am 19.12.2002 eine „2. Änderung/Ergänzung“, am 09.10.2003 eine „3. Änderung/Ergänzung“ und am 18.11.2004 eine „4. Änderung/Ergänzung“ dieser Teilplanung mit folgenden Schwerpunkten beschlossen:

 

1. Änderung u. Ergänzung

·         Rudolf-Koch-Schule wird Gymnasium ab Klasse 5

·         Geschwister-Scholl-Schule wird Integrierte Gesamtschule (vorbehaltlich der Befürwortung der schulischen Gremien)

·         Edith-Stein-Schule, Geschwister-Scholl-Schule und Mathildenschule werden „Schule mit Ganztagsangebot an 3 Nachmittagen“

2. Änderung u. Ergänzung

·         Edith-Stein-Schule, Geschwister-Scholl-Schule und Mathildenschule werden „Schule mit Ganztagsangebot in offener Konzeption“


3. Änderung u. Ergänzung

·         „Kooperative Ganztagsschulen mit offener und gebundener Konzeption“ (Gesamtpaket)

4. Änderung u. Ergänzung“

·         Edith-Stein-Schule - Umwandlung von einer kooperativen Gesamtschule in eine integrierte Gesamtschule

 

Der Schulentwicklungsplan wird in dem folgenden Abschnitt teilweise geändert (5. Fortschreibung):

 

 

 

Abschnitt III „Sekundarstufe“

 

Schulformübergreifende (integrierte) Gesamtschule(n)

 

 

Die Stadt Offenbach am Main unterhält z.Zt. zwei „Integrierte Gesamtschulen“, die Schillerschule (6-zügig) und die Edith-Stein-Schule (5-zügig).

 

Der Elternwunsch nach integriert angebotenen Bildungsgängen bei den Übergängen von der Jahrgangsstufe 4 nach 5 hält seit Jahren unverändert an. Auch durch die Umwandlung der Edith-Stein-Schule von einer kooperativen Gesamtschule in eine integrierte Gesamtschule zum Schuljahr 2005/2006 konnte keine Entlastung in dieser Hinsicht erreicht werden.

 

Immer noch müssen über hundert Kinder pro Jahr von beiden integrierten Gesamtschulen abgewiesen und an Förderstufenstandorte in der Stadt verwiesen werden, wie nachstehende Übersicht zeigt:

 

 

Edith-Stein-Schule (5-zügig)

IGS**)

Schillerschule (6-zügig)

IGS

Ablehnungen

gesamt

Schuljahr

Anzahl

Anzahl

Summe

1998/1999

0

40

40

1999/2000

0

70

70

2000/2001

34

75

112

2001/2002

18

95

113

2002/2003

58

69

127

2003/2004

52

78

130

2004/2005**)

49

74

123

2005/2006

18

89

107

2006/2007

35

75

110

2007/2008

55

86

141

2008/2009

45

81

126

 

*) Quelle: Festlegung der Aufnahmekapazitäten Staatliches Schulamt auf der Grundlage der Schüleranmeldungen bis April/Mai vor Schuljahresbeginn (Verteilerkonferenz)

 

**) bis einschließlich 2004/2005 kooperative Gesamtschule

 

 

 

Die Geschwister-Scholl-Schule hat seit 2002 den Wunsch, eine integrierte Gesamtschule zu werden. Ein längerer, intensiver und konstruktiver Diskussions- und Entwicklungsprozess innerhalb der Schulgemeinde hat den Wunsch nach dieser Veränderung nicht nur bekräftigt, sondern auch durch die erfolgreiche Einführung des verbundenen Unterrichts ab Klasse 7 Haupt- und Realschule zum Schuljahr 2006/2007 noch verstärkt.

 

 

 

 

Die beabsichtigte Schulorganisationsmaßnahme hat interimsweise Auswirkungen auf die anderen Offenbacher Schulen der Mittelstufe.

Die erwarteten Schülerzahlen der künftigen Jahrgangsstufe 5 sind aufgrund der geringeren Jahrgangsstärken in der Primarstufe in den nächsten 3 Jahren leicht rückläufig. Bei dem Wahlverhalten der Elternschaft ist nicht von einschneidenden Veränderungen auszugehen, so dass die Förderstufe bis zum Schuljahr 2011/12 schwächere Jahrgangsstärken haben wird.

Die Schülerzahlen werden mit dem Schuljahr 2012/13 ansteigen in einem Umfang, der letztendlich die Förderstufe auch wieder zunehmen lässt und sie im Bestand nicht gefährden wird.

 

Bei der Entwicklung der Bildungsangebote im Haupt- und Realschulbereich darf keinesfalls unberücksichtigt bleiben, dass für die Stadt Offenbach zum einen ein Sozialstruktur-Index von -185 durch das Hessische Kultusministerium festgestellt wurde.

Der Schulträger hat es sich in enger Kooperation mit dem Staatlichen Schulamt für den Landkreis Offenbach und die Stadt Offenbach am Main zur Aufgabe gemacht, diesem durch Maßnahmen (wie z.B. Einrichtung von Ganztagsklassen, Sprachförderung, Stärkung der Hauptschüler/innen, Bildungsregion Offenbach etc.) gezielt entgegen zu wirken.

Zum anderen ist in der Mittelstufe in den letzten Jahren ein verstärkter Zuzug von schulpflichtigen Kindern mit Migrationshintergrund und mangelnden Deutschkenntnissen festzustellen, der die Bildung von sog. „Seiteneinsteiger-Klassen“ erforderlich macht, um diese Kinder in das Regelschulsystem integrieren und ihnen so einen Schulabschluss ermöglichen zu können. Auch die bestehenden und künftigen Integrationsmaßnahmen haben ihre Auswirkungen auf die Mittelstufe. Standorte für diese Klassen sind alle Schulen der Mittelstufe im Haupt- und Realschul- sowie Gesamtschulbereich, um die Bildung von Brennpunkten zu vermeiden.

 

Eine Gefährdung der verbleibenden Förderstufenstandorte durch die Umwandlung der Geschwister-Scholl-Schule in eine integrierte Gesamtschule ist aufgrund der prognostizierten Entwicklung der Schülerzahlen (Anlagen 1 - 2) in den nächsten 10 Jahren sowie der bestehenden knappen Raumressourcen an den anderen Schulen der Mittelstufe - die zu dem für den Ausbau der Ganztagsfähigkeit benötigt werden - nicht zu erwarten.

 

 

Es wird daher folgendes festgelegt:

 

 

Geschwister-Scholl-Schule

 

Schulorganisationsmaßnahme:

 

Die Geschwister-Scholl-Schule wird - beginnend mit dem Schuljahr 2009/2010 - aufbauend ab der 5. Jahrgangsstufe in eine schulformübergreifende (integrierte) Gesamtschule umgewandelt. Mit dem Aufbau der Jahrgangsstufen der Gesamtschule laufen gleichzeitig die noch vorhandenen Klassen der bisherigen Förderstufe, der Haupt- und Realschulklassen Zug um Zug aus.

 

Die Schule wird 4-zügig geführt, die notwendigen Raumkapazitäten sind vorhanden.

 

Die Schulorganisationsmaßnahme hat Auswirkungen auf die anderen Offenbacher Schulen der Mittelstufe, die aber den Bestand der verbleibenden Förderstufenstandorte nicht gefährden.

 

 

Schulbaumaßnahme:

 

Die notwendigen Räumlichkeiten sind vorhanden, Schulbaumaßnahmen somit nicht notwendig.

 

Anlagen

Prognose Schülerentwicklung