Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt

Offenbach am Main

2006 - 2011


Drucksachen-Abteilung I (A) Ausgegeben am 17.06.2009

Eing. Dat. 17.06.2009

 

Nr. 442

 

 

Förderprogramm für ambulant betreute Pflegewohngemeinschaften
Antrag SPD, B´90/Die Grünen und FDP vom 17.06.2009, DS I (A) 442


Die Stadtverordnetenversammlung beauftragt den Magistrat,

zu prüfen und zu berichten, wie private Initiativen, die eine ambulant betreute Wohngemeinschaft für Demenzkranke oder weitere pflegebedürftige Menschen gründen wollen, durch ein zu entwickelndes Förderprogramm durch die Stadt unterstützt werden können. Die Förderung sollte insbesondere die organisatorische und inhaltliche Beratung, sowie Hilfestellungen beinhalten. Auf das Förderprogramm müsste intensiv durch Öffentlichkeitsarbeit aufmerksam gemacht werden.


Begründung

 

„Ambulant betreute Wohngemeinschaften (nicht nur) für Menschen mit Demenz sind ein etablierter Bestandteil der sozial-pflegerischen Versorgungslandschaft in Deutschland geworden. Regional unterschiedlich verteilt bieten sie eine fachpflegerisch und konzeptionell attraktive Alternative zur klassischen Versorgung in stationären Einrichtungen“ (Definition laut BMFSFJ).

 

Ambulant betreute Wohngruppen garantieren laut BMFSFJ:

  • Normalität, das heißt orientiert an den Lebensverhältnissen des Durchschnitts der Bevölkerung
  • Integration im Gemeinwesen, Partizipation der Betroffenen
  • Individualität, Kontinuität der Lebensführung
  • „ambulant vor stationär“

 

In Offenbach fehlen bisher Angebote ambulant betreuter Wohngemeinschaften.

 

In vielen Städten sind inzwischen „Beratungsstellen für Wohngemeinschaften“ entstanden. Sie unterstützen Initiativen, die sich für die Gründung einer Wohngemeinschaft interessieren. Angeboten werden unter anderem:

 

  • Hilfe bei der Suche nach einer geeigneten Wohnung / einem geeigneten Haus
  • Beratung zwecks nötiger Wohnraumumbauten
  • Hilfe bei der Findung ambulanter Dienste
  • Hilfe bei der Findung von Mitbewohnern, Interessensvertretungen usw.
  • Organisation von „Schnupper-Treffs“ mit potentiellen Bewohnern
  • Hilfe bei der Öffentlichkeitsarbeit
  • Einrichtung von regelmäßig tagende Arbeitsgruppen, an denen die beteiligten Gruppen teilnehmen (Pflegedienste, Angehörige, Interessensvertretungen, Kommune, Kostenträger, etc. – BMFSFJ: „je breiter die Basis, die von der Notwendigkeit und der Realisierbarkeit der zukünftigen Pflege-Wohngemeinschaft überzeugt ist, desto größer die Erfolgsaussichten!“)
  • Kontaktherstellung zu bereits bestehenden Wohngemeinschaften zwecks Erfahrungsaustauschs