Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt

Offenbach am Main

2006 - 2011


Drucksachen-Abteilung I (A) Ausgegeben am 22.10.2009

Eing. Dat. 22.10.2009

 

Nr. 508

 

 

 

Modernisierung, Instandsetzung, Umbau und Erweiterung der Grundschule Buchhügel, Goerdelerstraße 131 in 63071 Offenbach
Maßnahme im Sonderinvestitionsprogramm des Landes Hessen, Öffentliche Schulträger
hier: Projekt- und Vergabebeschluss
Antrag Magistratsvorlage Nr. 418/09 (Dez. I, Amt 60) vom 21.10.2009, DS I (A) 508


Der Magistrat beantragt, dass die Stadtverordnetenversammlung wie folgt beschließt:

1. Der Modernisierung, Instandsetzung, Umbau und Erweiterung der Grundschule
    Buchhügel, Goerdelerstraße 131 in 63071 Offenbach, nach der von der EEG in
    Zusammenarbeit mit Dritten
erstellten und vom Revisionsamt geprüften
    detaillierten Kostenberechnung, abschließend mit 10.000.000,00 € einschließlich
    Planungskosten, wird zugestimmt.

2. Die erforderlichen Mittel in Höhe von 10.000.000,00 € werden bewilligt. Die
    Bereitstellung erfolgt in Höhe von 7.700.000,00 € USK
20500.94000 “
    Grundschule Buchhügel, Gesamtsanierung und Erweiterung SIP/ZIP (01.01.50)“
    SK 05300099, Projekt 601010000099, Produkt 01.01.50, überplanmäßig
    entsprechend der Förderrichtlinien (Hessisches Sonderinvestitions-
    programmgesetz).

    Die Co-Finanzierung in Höhe von 2.300.000,00 € erfolgt über das USK
    21080.94000  „Grundschule Buchhügel, Co-Finanzierung Gesamtsanierung und
    Erweiterung (03.03.01)“ SK 09510000, Projekt 401030000004, Produkt 03.03.01.

    Haushaltsmittel 2011:    2.000.000,00 €
    Haushaltsmittel 2012:       300.000,00 €

    Zur weiteren Beauftragung von Leistungen wird über die Änderungsliste zum 
    Nachtrag 2009 eine Verpflichtungsermächtigung in Höhe von 2.300.000,00 €
    eingestellt.

3. Die Zustimmung des Hessischen Ministeriums der Finanzen für die Förderung der
    Maßnahme aus Mitteln des Sonderinvestitionsprogramms des Landes Hessen
    liegt vor.

4. Die Abwicklung der Maßnahme wird der EEG ab Leistungsstufe III gemäß
    Rahmenvertrag treuhänderisch übertragen.

Begründung:

 

Durch Grundsatzbeschluss vom 22.03.2007 DS I (A) 131 hat die Stadtverordnetenversammlung dem Projekt „Grundsanierung, Modernisierung sowie Erweiterungen und Neubauten an Offenbacher Schulen für einen zeitgemäßen, ganztägigen Betrieb unter Berücksichtigung ökologischer Standards“ mit einem Kostenaufwand von rund 250 Millionen Euro auf Basis des 10 -Jahres-Programms zugestimmt.

 

Gebäude- und Schulhistorie, geplante Maßnahmen

Die Grundschule Buchhügel wurde im Jahr 1974 fertig gestellt und in Betrieb genommen. Die Schule besteht aus einem ein-, teilweise zweigeschossigen, freistehenden Hauptgebäude ohne Unterkellerung mit rund 2.110 qm Nutzfläche, in dem sowohl die Schulverwaltung als auch die Unterrichtsräume untergebracht sind, einer Sporthalle  und einer Hausmeisterwohnung.

 

Die Maßnahme umfasst die Sanierung des bestehenden Schulgebäudes und die Erweiterung um einen Neubau. In der zurzeit 3-zügigen Grundschule werden aktuell rund 300 Schülerinnen und Schüler in den Klassen 1 bis 4 unterrichtet. Aufgrund erhöhten Bedarfs muss der Schulbetrieb künftig auf vier Züge, das entspricht rund 400 Schülern, umgestellt werden. Das Raumprogramm wurde in einem intensiven Abstimmungsprozess zwischen Schulleitung, Stadtschulamt, Amt für Stadtplanung und Baumanagement und EEG erarbeitet.

 

Im Erdgeschoss des Erweiterungsbaues sind die "öffentlichen" Nutzungen wie Mehrzweck- und Freizeitraum, Nachmittagsbetreuung und Stadtteil- und Jugendarbeit untergebracht. Weiterhin sind im Erdgeschoss das Behinderten-WC, die WC-Anlagen für Jungen und Mädchen und der Putzmittelraum angeordnet. Im Obergeschoss sind die zusätzlichen schulischen Räume, wie Werk-/Musikraum, Bibliothek, EDV und Kleinklassenräume geplant. Diese Anordnung ermöglicht eine einfache räumliche Trennung der Bereiche für den Fall, dass im Rahmen der Nachmittagsbetreuung die Räume der Schule im Obergeschoss nicht genutzt werden sollen.

 

Die beiden zusätzlichen Klassen- sowie die beiden zusätzlichen Gruppenräume werden durch Umbau des bisherigen Mehrzweck- und des bisherigen Werkraumes im Bestandsgebäude realisiert. Verwaltung und Lehrerzimmer verbleiben im Altbau, werden jedoch im Rahmen der Maßnahme um einen Lehrerarbeitsraum erweitert.

Die WC-Anlagen im Bestandsgebäude verbleiben am bisherigen Standort werden jedoch räumlich optimiert.

 

Die Nutzflächen betragen:

- für den Erweiterungsbau:   1.200,83 m²

- für das Bestandsgebäude: 1.514,01 m²

 

Für den Zeitraum der Arbeiten im Bestandsschulgebäude sind zur Aufrechterhaltung eines geordneten Schulbetriebes zwingend Interimsmaßnahmen erforderlich. Aufgrund der engen terminlichen Vorgaben der maßgeblichen Förderrichtlinien kann nicht, wie ursprünglich angedacht, zunächst der Erweiterungsbau errichtet und nach dessen Fertigstellung mit der Sanierung des Schulgebäudes im Bestand begonnen werden. Daher ist nun vorgesehen, alle Klassen, sowie die Lehrer in einem provisorischen Gebäude unterzubringen.

Im Rahmen der Planung wurde auch die vorhandene Sporthalle und das Hausmeisterhaus untersucht. Hierbei hat sich jedoch gezeigt, dass der Sanierungsbedarf dieser beiden Gebäude die derzeitigen finanziellen Möglichkeiten deutlich übersteigt und zurückgestellt werden muss.

 

 

Klimaschutz und Energie

 

Energieeffizienzbetrachtung/ Energiestandards

 

- Erweiterungsbau

Der Neubau wird als Passivhaus errichtet. Die vom Energieberater durchgeführten Berechnungen zeigen, dass die Planung die Kennwerte der Passivhausberechnungen mit dem Berechnungstool PHPP 2007 des Passivhausinstitutes Darmstadt einhält. 

 

- Energiekennwert Heizwärme                 15 kWh/(m²a)

- Primärenergiekennwert                           79 kWh/m²a

- Mittlerer U-Wert thermische Hülle         0,18 W/m²K

- Prognose CO2-Emission                        21,4 kg/m²a       30,516 kg/a gesamt

 

Ausführung folgender Standards:

Fenster 3-fach verglast, Uw-Wert min. 0,8 W/m²K; Außenwände im Regelfall U-Wert min. 0,118 W/m²K; Flachdach im Regelfall U-Wert min. 0,089 W/m²K; Bodenplatte U-Wert min. 0,135 W/m²K; Fußboden gegen Außenluft, U-Wert min. 0,113 W/m²K; Lüftungsanlage mit balancierter Zu- und Abluft und Wärmerückgewinnung von 80 – 90 % Wirkungsgrad.

 

- Bestandsgebäude

Beim Umbau des Bestandsgebäudes wird im Wesentlichen die Gebäudehülle mit Außenwand, Dach und Fenster ertüchtigt. Es wurde ein Zielwert von etwa 40 % Unterschreitung des Neubaustandards nach EnEV 2007 für Gebäude im Bestand avisiert. Auch die Deutsche Energieagentur hat im Modellprojekt Niedrigenergiehaus im Bestand für Schulen diesen Wert angestrebt. Eine vergleichende Betrachtung verschiedener Energiekonzepte für die Grundschule Buchhügel ergab, dass eine darüber hinausgehende Verbesserung des Energiestandards nur mit sehr ungünstigem Kosten-/Nutzenverhältnis möglich ist. Mit den geplanten Maßnahmen wird eine Unterschreitung des Neubaustandards der EnEV 2007 wie folgt erreicht:

 

Primärenergie                                  Qp`` um ca. 41 %

Durchschnittlicher U-Wert             HA` um ca. 58 %

 

CO2-Einsparung:

- Emission vor Sanierung              104,2 kg/m²a,            224.134 kg/a gesamt

- Emission nach Sanierung           71,6 kg/m²a,            153.582 kg/a gesamt

  Einsparung                                     32,6 kg/m²a,              70.552 kg/a gesamt        

 

 

 

Ausführung folgender Standards:

neue Fenster, 2-fach verglast, Uw-Wert min. 1,1 W/m²K; Austausch der Dachoberlichter, Uw-Wert min. 1,4 W/m²K;  Austausch der Eingangstüren, Ug-Wert min. 1,41 W/m²K für Verglasung; Außendämmung neu, 20 cm, WLG 040, auf Betonschale besser als U-Wert 0,2 W/m²K; Dachdämmung neu, 24 cm, WLG 035,  U-Wert besser  0,15 W/m²K;

Ein außenliegender Sonnenschutz wird zur Reduktion des Eintrags der sommerlichen Solarstrahlung angebracht.

 

 

Ökologische Technologien/ Einsatz erneuerbarer Energien

 

Zur Einsparung durch erneuerbare Energien (siehe auch STVV-Beschluss vom 09.12.2004) werden die folgenden Maßnahmen verwirklicht:

 

- Heiztechnik: Aufgrund der Fernwärmeversorgung des Bestandsgebäudes ist die Hauptenergiequelle für den Gesamtkomplex bereits vorgegeben. Der vorhandene Fernwärmeanschluss wird modernisiert und der Neubau an das Fernwärmenetz angeschlossen. Die Warmwasserbereitung erfolgt ebenfalls über Fernwärme.

 

- Passivhaustechnologie: Einsatz zentraler Raumlufttechnik zur Reduktion der Lüftungswärmeverluste auf ein Minimum. Innenwände aus Stahlbeton und Mauerwerk dienen, genauso wie auch die Deckenplatten, als Speichermasse für sommerlichen und winterlichen Wärmeschutz.

 

- Baustoffe: Die geschlossene Außenfassade des Neubaus wird als hinterlüftete Konstrukton aus Holz-Dämmständern mit Zellulose-Einblasdämmung und vorgehängter Fassadenplatte ausgeführt. Dieses System zeichnet sich durch hohe Nachhaltigkeit aus, da alle Bauelemente aus natürlichen und nachwachsenden Baustoffen bestehen. Alt- und Neubau erhalten Holzfenster mit Aluminium-Deckschale. Der Bestandsbau wird mit der gleichen Fassadenkonstruktion bekleidet, jedoch aus statischen Gründen mit geringerer Dämmstärke.

 

- Solarthermie: Da sowohl der Erweiterungsbau als auch das vorhandene Gebäude nur aus Räumen besteht, die keine Warmwassernutzung erforderlich machen, wurde auf die Projektierung einer solarthermischen Anlage verzichtet.

 

- Dachflächen zur Begrünung bzw. zur Nutzung für Photovoltaikanlagen:

Die Dachdecke des Obergeschosses des Erweiterungsbaus ist statisch für die Installation einer Photovoltaikanlage ausgelegt. Die Anlage selbst wird nicht geplant, da die Stadt Offenbach geeignete Dachflächen Dritten zu Verfügung stellt. Die übrigen Dachflächen des Neubaus werden extensiv begrünt.

Die Dächer des Bestandsgebäudes können neben dem verbesserten Dachaufbau einschließlich stärkerer Dachdämmung keine weitere statische Belastung durch Photovoltaikanlagen aufnehmen.  Die Dachflächen werden aber teilweise begrünt.

 

 

Bauliche Maßnahmen

 

- Neubau

Der Neubau ist zweigeschossig und orientiert sich somit an der Bebauung des Quartiers und an den Bestandsgebäuden. Gemeinsam mit Schule und Sporthalle bildet er ein geschlossenes Ensemble, das mit der Erweiterung des Pausenhofes eine neue schulische Mitte erhält. In der Planung wurde besonderes Augenmerk auf die funktionale und gestalterische Verknüpfung der Gebäude gelegt. Der Standort für den Neubau berücksichtigt einen möglichst großen Abstand von 35 m zur umliegenden Wohnbebauung. Gleichzeitig schirmt er die Wohnbebauung gegenüber den Pausenbereichen ab.

 

Die Haupterschließung des Neubaus erfolgt über eine zentrale, zweigeschossige Halle mit Galerie, die auch als überdachter Pausenraum genutzt werden kann.

Im Erdgeschoss sind die „öffentlichen“ Nutzungen wie Mehrzweck- und Freizeitraum, Nachmittagsbetreuung und Stadtteilarbeit untergebracht, im Obergeschoss die zusätzlichen schulischen Räume, wie Werk- und Musikraum, Bibliothek, EDV und Kleinklassenräume. Mehrzweck- und Freizeitraum können mittels einer mobilen Trennwand zusammen geschaltet werden, so dass ein ca. 260 m² großer Gemeinschaftsraum für schulische Veranstaltungen entsteht.

Die Räume der Stadtteil- und Jugendarbeit sind im nördlichen Teil des Erdgeschosses untergebracht und können getrennt vom übrigen Schulbetrieb genutzt werden. Die Erschließung erfolgt dann über den nördlichen Zugang direkt vom Stellplatzbereich aus.

Der nach der Sanierung höheren Schülerzahl wird mit der Errichtung einer WC-Anlage im Neubau Rechnung getragen.

 

- Umbau des Bestandsgebäudes

Der Altbau bleibt grundsätzlich in seiner bestehenden räumlichen Struktur erhalten. Zusätzliche Klassen- und Gruppenräume werden durch Umbau des bisherigen Mehrzweck- sowie des Werkraums erstellt. Verwaltung und Lehrerzimmer werden um einen Lehrerarbeitsraum erweitert. Die WC-Räume für Schüler und Lehrer werden räumlich optimiert und grundlegend saniert.  Die Sanierungsmaßnahmen für den Altbau umfasst drei Kernbereiche: die energetische Optimierung der Fenster- und Fassadenflächen, Ertüchtigungsmaßnahmen, die aus brandschutztechnischen Gründen erforderlich sind, sowie sonstiger festgestellter Sanierungsbedarf

 

- Außenanlagen

 

Bauliche Maßnahmen

Im Sinne einer freiflächenübergreifenden Gesamtkonzeption wurde ein Entwurf zur Gestaltung des gesamten Schulbereiches ausgearbeitet. Gegenstand der hier vorliegenden Baumaßnahme ist die Gestaltung des engeren Bereichs des Erweiterungsbaues. Der restliche Bereich ist in einer noch zu definierenden Folgemaßnahme zu berücksichtigen. Durch die temporäre Auslagerung der Schule in Container, sowie aus brandschutztechnischen Gründen sind weitere Einzelmaßnahmen im Bestand erforderlich.

 

Geplante Maßnahmen:

 

- Schulgarten auf extensiv gepflegter Wiese mit Obstgehölzen

- Herstellung einer Rasenfläche

- Provisorische Spielfläche mit Aufstellung vorhandener Spielgeräte

- Aufenthaltsfläche mit wassergebundener Decke und Baumdach

- Grünes Klassenzimmer



 

 

Natur- und Artenschutz

Im Rahmen der Planung wurde eine mit dem Amt für Umwelt, Energie und Mobilität abgestimmte „Überprüfung der Betroffenheit gesetzlich geschützter Biotope und eine artenschutzrechtliche Prüfung“ durchgeführt. Es wurden keine besonders geschützten Lebensräume ermittelt und es konnten keine Tier- und Pflanzenarten festgestellt werden, deren Vorkommen in Verbindung mit der geplanten Baumaßnahme einen Verbotstatbestand nach dem Bundesnaturschutzgesetz auslösen würde.

 

Eine Eingriffs-/Ausgleichsbilanzierung ist aus vorgenannten Gründen nicht erforderlich.

 

Baumfällung und Eingriff in Gehölzbestände:

Im Rahmen der Baumaßnahme werden Bäume gefällt, die der Baumschutzsatzung der Stadt Offenbach unterliegen. Zum Ausgleich werden Laubbäume, u.a. Obstbäume neu gepflanzt. Gemäß Stellplatzsatzung sind vier Bäume zusätzlich zu pflanzen.

 

Baumbilanz:

Zu fällende und wieder auszugleichende Bäume                    = 19 Stück

Zu pflanzende Bäume lt. Stellplatzsatzung                               =   4 Stück

Zu pflanzende Bäme gesamt                                                        = 23 Stück

 

Geplante Bäume (Stammumfang min. 18-20 cm)                    = 14 Stück

Geplante Obstbäume                                                                     = 12 Stück

Geplante Baumpflanzungen gesamt                                          = 26 Stück

 

Altlasten - Boden - Gewässerschutz/Lagerung wassergefährdender Stoffe

Im Rahmen der Voruntersuchungen wurde ein Baugrundgutachten erstellt. Die Analyse in Bezug auf eventuelle Kontamination weist keine bedenklichen Ergebnisse auf. Die Versickerung von Oberflächenwasser ist bei den anstehenden Bodenverhältnissen nicht möglich.

Im Zuge der Grundlagenermittlung zum 10-Jahres-Schulbauprogramm wurde ein Schadstoffgutachten erstellt und Raumluftuntersuchungen durchgeführt. Grundsätzlich wurden keine kritischen Zustände festgestellt, jedoch in den außen liegenden Fugendichtmassen zwischen den Stahlbetonfassadenelementen des Bestandsgebäudes eine PCB-Belastung festgestellt. Diese ist aber unkritisch, da sie sich auf die Außenluft beschränkt. Durch entsprechende Detailausbildung soll gewährleistet werden, dass diese Fugen auch weiterhin keinen Kontakt zur Raumluft haben.

 

 

 

Technische Gebäudeausrüstung

 

Gebäudeleittechnik (GLT)

Für einen weitgehend automatischen und wirtschaftlichen Betrieb der gesamten technischen Gebäudeausrüstung ist ein frei programmierbares, webbasiertes Automationssystem vorgesehen. Die Frischluftversorgung der Aufenthaltsräume im Passivhaus-Neubau wird in Einzelraumregelung mit Präsenzmeldern und CO2-Sensoren mit Frischluft gesteuert.

 

Heizung

Der bereits vorhandene Fernwärmeanschluss der Energieversorgung Offenbach wird auch für das Erweiterungsgebäude genutzt. Die Fernwärmeübergabe wird erneuert. Das Wärmeverteilnetz im Bestandsgebäude wurde bereits im Jahre 1994 teilsaniert. Dabei wurden die Heizflächen und deren Anbindeleitungen innerhalb der Klassenräume erneuert.  Zum hydraulischen Abgleich wurden Regelventile eingebaut.

 

Sanitär

Die Installationen der Bewässerungsanlage im Bestandschulgebäude stammen aus dem Entstehungsjahr der Schule. Die sichtbaren Leitungen sind größtenteils korrodiert und nicht gedämmt. Daher wird die Trinkwasserverteilung erneuert. Es ist für Neu- und Altbau die Nutzung von Regenwasser für die WC-Spülung geplant. Hierfür ist zusätzlich die Trennung des bestehenden Leitungsnetzes erforderlich.

Die Regen- und Schmutzwasserentsorgung im bestehenden Gebäude wurde untersucht. Wegen zahlreicher Schäden, auch unter der Bodenplatte und außerhalb des Gebäudes, ist eine Sanierung bzw. Neuinstallation des Abwassersystems erforderlich. Schmutz- und Niederschlagswasser der Dachflächen werden in Alt- und Neubau getrennt abgeleitet, so dass die Regenwasserzisterne  gespeist werden kann.

 

Elektro

Sämtliche Beleuchtungen werden nach dem „Gesetz über die umweltgerechte Gestaltung energiebetriebener Produkte“ (EBPG) geplant und ausgeführt.

Der Neubau wird mit einem barrierefreien Aufzug versehen.

 

Raumlufttechnische Anlagen (RLT)

- Neubau

Raumlufttechnik-Anlage für Zu- und Abluft mit Wärmerückgewinnung von 80 –

90 % Wirkungsgrad; Separates Gerät mit 80 % WRG für die erdgeschossigen WC-Anlagen, zur Vermeidung von Geruchsübertragung.

- Bestandsgebäude

Die ehemals vorhandene Lüftungsanlage wurde vor mehreren Jahren außer Betrieb genommen und in Teilbereichen zurückgebaut. Von der Erneuerung der zentralen Lüftungstechnik wird abgesehen, da im Zuge der planungsbegleitenden Energieberatung festgestellt wurde, dass der Einbau nur mit sehr ungünstigem Kosten-/Nutzenverhältnis möglich ist. Die WC-Bereiche werden über dezentrale Lüftungsinstallationen entlüftet.

 

Voraussichtliche Bauzeiten:

 

2009   - Vergabe von min. 50 % der Bauleistungen gemäß Vorgabe
                        Konjunkturförderprogramm

2010   - Containerstellung Interimslösung

                         - Baubeginn Neubau Feb./März.

                         - Beginn der Arbeiten am Bestandsgebäude in den Sommerferien

2011   - Gesamtfertigstellung in den Sommerferien

 

Die Planungen wurden zwischen Schulleitung, Stadtschulamt, Amt für Stadtplanung und Baumanagement und EEG abgestimmt. Die Baumaßnahmen werden in enger Abstimmung mit der Schulleitung während des laufenden Schulbetriebs durchgeführt.

 

Mit der Durchführung der erforderlichen Arbeiten soll sofort nach Bereitstellung der Haushaltsmittel begonnen werden.

 

Gemäß Rahmenvertrag vom 21.12.2005 (Magistratsbeschluss Nr. 393/05 vom 19.10.2005 und Stadtverordnetenbeschluss DS I (A) 108 vom 17.11.2005) übernimmt die EEG ab 01.01.2006 treuhänderisch die Auftragsvergabe und Zahlungsabwicklung während der Ausführung der Projekte (Leistungsstufe III) mittels eines ihr zur Verfügung gestellten projektspezifischen Treuhandkontos.

 

Im Büro der ehrenamtlichen Magistratsmitglieder und anschließend im Büro der Stadtverordnetenversammlung liegen die Planungsunterlagen sowie eine detaillierte Kostenberechnung zur Einsichtnahme aus.

 

Anlage:

Stellungnahme Amt 33