Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt

Offenbach am Main

2006 - 2011


Drucksachen-Abteilung I (A) Ausgegeben am 22.10.2009

Eing. Dat. 22.10.2009

 

Nr. 509

 

 

 

 

Modernisierung, Instandsetzung, Umbau und Erweiterung der Ludwig-Dern-Schule und Mittagsversorgung der Lauterborn-/Ludwig-Dern-Schule, Schubertstraße 89 in 63069 Offenbach,
Maßnahme im Sonderinvestitionsprogramm des Landes Hessen, Öffentliche Schulträger
hier: Projekt- und Vergabebeschluss
Antrag Magistratsvorlage Nr. 419/09 (Dez. I, Amt 60) vom 21.10.2009, DS I (A) 509


Der Magistrat beantragt, dass die Stadtverordnetenversammlung wie folgt beschließt:

1. Der Modernisierung, Instandsetzung, Umbau und Erweiterung der Ludwig-Dern-
    Schule und Mittagsversorgung der Lauterborn-/Ludwig-Dern-Schule,
    Schubertstraße 89 in 63069 Offenbach, nach der von der EEG in Zu-
    sammenarbeit mit Dritten
erstellten und vom Revisionsamt geprüften detaillierten
    Kostenberechnung, abschließend mit 12.150.000,00 € einschließlich
    Planungskosten, wird zugestimmt.

2. Die erforderlichen Mittel in Höhe von 12.150.000,00 € werden bewilligt.
    Die Bereitstellung der Mittel erfolgt in Höhe von 1.850.000,00 € USK
20500.94010
    “Lauterborn-/Ludwig-Dern-Schule, Mittagsversorgung und Betreuung SIP/ZIP
    (01.01.50)“ SK 05300099, Projekt 601010000099, Produkt 01.01.50,
    überplanmäßig entsprechend der Förderrichtlinien (Hessisches
    Sonderinvestitionsprogrammgesetz).

    Die weitere Finanzierung in Höhe von 10.300.000,00 € erfolgt über das USK
    27010.94030 „Ludwig-Dern-Schule, Sanierung und Erweiterung - SP (03.09.01)“
    SK 09510000, Projekt 401030000002 , Produkt 03.09.01.

    Haushaltsmittel 2008 und früher:                    1.160.000,00 €
    Haushaltsmittel 2009:                                        3.900.000,00 €
    Haushaltsmittel 2010:                                           800.000,00 €
    Haushaltsmittel 2011:                                        4.140.000,00 €
    Haushaltsmittel 2012:                                          300.000,00 €
    Gesamt:                                                      10.300.000,00 €


    Zur Beauftragung von Leistungen steht im Haushaltsplan 2009 eine Ver-
    pflichtungsermächtigung in Höhe von 2.600.000,00 € zur Verfügung. Diese
    Verpflichtungsermächtigung
wird über die Änderungsliste zum Nachtrag 2009 um
    2.640.000,00 € auf insgesamt 5.240.000,00 € erhöht.

3. Die Zustimmung des Hessischen Ministeriums der Finanzen für die Förderung der
    Maßnahme aus Mitteln des Sonderinvestitionsprogramms des Landes Hessen
    liegt vor.

4. Die Abwicklung der Maßnahme wird der EEG ab Leistungsstufe III gemäß
    Rahmenvertrag treuhänderisch übertragen.


Begründung:

 

Durch Grundsatzbeschluss vom 22.03.2007 DS I (A) 131 hat die Stadtverord-netenversammlung dem Projekt „Grundsanierung, Modernisierung sowie Erwei-terungen und Neubauten an Offenbacher Schulen für einen zeitgemäßen, ganz-tägigen Betrieb unter Berücksichtigung ökologischer Standards“ mit einem Kostenaufwand von rund 250 Millionen Euro auf Basis des 10-Jahres-Programms zugestimmt.

 

Gebäude- und Schulhistorie, geplante Maßnahmen

Die Gebäude der Ludwig-Dern-Schule wurden im Jahr 1969 in konventioneller Bauweise fertiggestellt. Die Schule besteht aus zwei dreigeschossigen Punkthäusern (im folgenden Schultürme genannt) ohne Unterkellerung, einem eingeschossigen teilunterkellerten vorgelagerten Flachbau mit Innenhof, einer Sporthalle, die von der Ludwig-Dern-Schule und der Lauterbornschule genutzt werden und einem Pavillion der Lernhilfe auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Die Gebäudeteile sind teilweise durch Stahl- bzw. Stahlbetondächer miteinander verbunden. Die Sporthalle steht in unmittelbarer Nähe als Einzelbaukörper auf gleichem Flurstück. Die beiden dreigeschossigen Schultürme sowie die Sporthalle wurden bereits in Teilbereichen saniert (Fenster, Fassade, Dach). Im Vorfeld dieser Maßnahme wurden ebenfalls bereits die Treppentürme der Schule brandschutztechnisch aufgerüstet.

 

Der derzeitig bestehende eingeschossige Flachbau ist aufgrund von Setzungsproblemen und bauphysikalischen Unzulänglichkeiten nicht mehr wirtschaftlich zu sanieren und wird daher abgerissen. An dessen Stelle tritt der Ersatzneubau als dreigeschossiges Gebäude, Die zusätzlich erforderliche, von beiden Schulen zu nutzende Mittagsversorgung wird als eingeschossiger Neubau (Zwischenbau) zwischen dem Ersatzneubau und den Gebäuden der Lauterbornschule errichtet. Die bestehende Sporthalle erhält eine Fassadensanierung incl. Erneuerung der bisher noch nicht ausgetauschten alten Fenster sowie eine Kernsanierung im WC- und Umkleidebereich. Die beiden bestehenden dreigeschossigen Schultürme erhalten in der Hauptsache eine Sanierung im haustechnischen Bereich sowie eine Erneuerung der Abhangdecken.

 

Gemäß dem vom Stadtschulamt mit der Schule abgestimmten Raumprogramm im Rahmen der G8-Reform entsteht zusätzlicher Flächenbedarf. Folgende zusätzliche Räume müssen durch Ersatzneubau und Zwischenbau geschaffen werden:

 

Zwischenbau (eingeschossig): Mensa mit Küche, Begegnungsraum, Ersatz für  

                                                 Unterrichtsraum der Lauterbornschule

Ersatzneubau (dreigeschossig) Erdgeschoss: Foyer mit Kiosk, Pausenhalle,

                                                  Begegnungsraum, Verwaltung

1. Obergeschoss: Klassenräume, Werkräume, Lehrküche, Gruppenräume

2. Obergeschoss: Bibliothek, Hausaufgabenräume, Gruppenräume, EDV-Raum,

                             Naturwissenschaftsraum

 

 

Die Nutzflächen betragen:

- für den Ersatzneubau:                             1.598,74 m²

- für den Neubau (Zwischenbau):                 502,49 m²

- für die Bestandsgebäude (Schultürme): 1.126,54 m²           

- für das Bestandsgebäude (Sporthalle):     870,49 m²

 

 

Klimaschutz und Energie

 

Energieeffizienzbetrachtung

 

- Bestandsgebäude (Schultürme)

Der Wärmeschutz der beiden bestehenden Gebäude wurde in den letzten Jahren im Anforderungsniveau der Wärmeschutzverordnung saniert. Bei den bestehenden Gebäuden sind außer ergänzenden Wärmeschutzmaßnahmen bei dem
Wärmeverteilungssystem und der Erneuerung der Beleuchtung aufgrund einer
bautechnisch intakten und energetisch noch akzeptablen Gebäude-Außenhülle (erfüllt EnEV 2007 Bestand) keine weiteren Maßnahmen vorgesehen. Hierbei wurde auch der Einsatz von dezentralen Zu- und Abluftgeräten mit Wärmerückgewinnung in den Klassenzimmern geprüft, er wird jedoch hinsichtlich des schlechten Kosten/Nutzen-Verhältnisses nicht empfohlen.

 

- Bestandsgebäude (Sporthalle)

An der Sporthalle wurden in den letzten Jahren bereits Sanierungsmaßnahmen durchgeführt (Dach, Fenster). Im Zuge dieser Maßnahme wird daher hier die Be-standssituation durch Maßnahmen zur Verbesserung des Wärmeschutzes der Fassade, der Fenster, der Umkleide und Sanitärräume, der Zu- und Abluftanlagen dieser Räume und der Warmwasseraufbereitung über Solarkollektoren energetisch optimiert.

 

- Neubauten im Gesamtgebäudekomplex:

Die als energetische Sanierungsmaßnahmen in Frage kommenden baulichen und haustechnischen Maßnahmen wurden unter der Aufgabenstellung: „Annäherung an Anforderungsniveau Passivhaus“ in mehreren Varianten untersucht. Hierbei wurden die energetisch günstigsten Werte mit optimiertem baulichem Wärmeschutz, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und einem Erdwärmetauscherkanal ermittelt.

 

Der Vergleich aller untersuchten Varianten hat zum Ergebnis, dass in Bewertung der EnEV 2009 in Verbindung mit der DIN 18599 die energetische Qualität des Gebäudes mit den aufwendigen haustechnischen Maßnahmen der hochwertigsten untersuchten Variante gegenüber eines nur in der Hüllfläche gezielt optimierten Gebäudes, ohne zusätzliche Lüftungsanlage u.d.gl., nur geringfügig verbessert würde. Die Baukosten der hochwertigsten untersuchten Variante im Vergleich zur Variante mit optimierter Gebäudehüllfläche liegen zudem fast 10 % höher
(ca. 1.Mio. €).

 

Die Variante mit opitimierter Gebäudehüllfläche ergab sich im vorliegenden Fall somit als die energetisch/wirtschaftlich günstigste Sanierungsvariante. Das ener-getische Konzept dieser Variante ist im Folgepunkt erörtert. Nach Abschluss der Neubau-, Umbau- und Instandsetzungsmaßnahmen und unter Berücksichtigung der energetischen Optimierung einzelner Bauteile werden bei der Ludwig-Dern-Schule ca. 253.538,00 kWh/a an Primärenergie eingespart. Damit reduzieren sich die CO2-Emissionen um 56.131,00 kg/a. (Die genannten Werte beziehen sich auf ein gem. ENEV vorgegebenes zulässiges Referenzgebäude. Ein Vergleich vorher/nachher ist in diesem Fall aufgrund der Vergrößerung des Volumens des Gesamtkomplexes nicht aussagekräftig.)

 

Energiestandards

 

Passivhausstandard

Die Gebäude, Neubauten und Bestand, sind energetisch gemeinsam zu bilanzieren. Die Anforderungen nach Passivhausniveau können bedingt durch die bauliche Situation der Bestandsgebäude (Schultürme und Sporthalle) ohne grundlegende bauliche und haustechnische Veränderungen für den zusammenhängenden Gebäudekomplex, Bestand und Neubauten, wie auch der Sporthalle, nicht erreicht werden.

 

 

EnEV 2007, Neubaustandard

Die Anforderungen der Energieeinsparverordnung 2007 für "Neubauten" werden mit den vorgesehenen energetischen Verbesserungsmaßnahmen bei der gemein-samen Betrachtung Bestandsgebäude und Neubauten der Schule und der sepa-raten Sporthalle eingehalten und im Sinne eines "Niedrigenergiestandards" zwischen 45 % und 53 % unterschritten.

 

EnEV 2009, Neubaustandard

Die Anforderungen der EnEV 2009 für "neu zu erstellende Gebäude" werden bei den genannten Gebäudeeinheiten sowohl im Primärenergiebedarf wie auch bei der energetischen Qualität der Gebäudehülle ebenfalls eingehalten und im Positiven (Niedrig­energieniveau) noch unterschritten (Primärenergiebedarf Schulgebäude
15 % EnEV 2009 / Sporthalle 33 % EnEV 2009). Im Ergebnis sollen folgende Standards ausgeführt werden:

 

- Zwischenbau mit Mittagsversorgung

optimierte Beleuchtungstechnik, Fenster mit U-Wert 1,1 W/m²K, Außendämmung 20 cm WLG 035, Dachdämmung 20 cm WLG 035, Dämmung unter der Bodenplatte 10 cm WLG 040, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Solarkollektoren ca. 11,25 m² für Warmwasseraufbereitung, Sonnenschutz ohne Lichtlenkung.

 

- Ersatzneubau

optimierte Beleuchtungstechnik, Fenster mit U-Wert 1,1 W/m²K, Außendämmung 20 cm WLG 035, Dachdämmung 20 cm WLG 040, Dämmung unter der Bodenplatte 10 cm WLG 040, Sonnenschutz ohne Lichtlenkung.

 

- Turnhalle Bestand

Fenster Bestand mit U-Wert 1,5 W/m²K, Fenster neu, 3-fach verglast mit U-Wert 1,1 W/m²K, Außendämmung neu 20 cm WLG 035, Dachdämmung Bestand

12 cm WLG 040, Solarkollektoren ca. 11,25 m², Sonnenschutz Südseite Sporthalle.

 

- Schultürme Bestand

Optimierung der Abluftanlage WC-Bereich, Fenster Bestand mit U-Wert 2,0 W/m²K, Außendämmung Bestand 10 cm WLG 040, Dachdämmung Bestand

10 cm WLG 040, Dämmung auf Bodenplatte Bestand 4 cm WLG 040, Sonnen-schutz ohne Lichtlenkung.

 

Ökologische Technologien/ Einsatz erneuerbarer Energien

 

Aufgrund der Fernwärmeversorgung des Bestandsgebäudes, durch welches auch der Erweiterungsneubau versorgt werden soll, ist die Hauptenergiequelle für den Gesamtkomplex aufgrund der Bestandssituation vorgegeben. Zur Kosteneinsparung durch erneuerbare Energien (siehe auch STVV-Beschluss vom 09.12.2004) werden die folgenden Maßnahmen verwirklicht:

 

- Zwischenbau mit Mittagsversorgung und Ersatzneubau

- Zur Unterstützung der Warmwassererwärmung für Küche und Cafeteria wird auf

  dem Dach des Erweiterungsneubaus eine Solarthermieanlage montiert. Die

  Größe der Anlage beträgt 11,25 m² und hat eine Deckungsrate 50 %.

- Die WC-Anlagen erhalten Abluftventilatoren welche über Zeitschaltuhr geregelt
  werden.

- Die Cafeteria/Mensa sowie der Bereich Freizeit- und Begegnung erhalten eine

  Lüftungsanlage mit einem hocheffizienten Kreuzstromwärmetauscher mit einem

  Wärmerückgewinnungsgrad >= 80 %

- Die von der Lauterbornschule, dem Neubau und den Bestandstürmen  
  einsehbare Dachfläche des Cafeteriabereiches wird mit extensiver
  Dachbegrünung versehen. Eine Hälfte der Dachfläche ist zur Aufstellung von
  Technikaggregaten vorgesehen; eine Hälfte ist statisch so ausgelegt, dass zu
  einem späteren Zeitpunkt Photovoltaikanlagen mit einer Flächenlast von 0,8 KN/m²
  installiert werden können.

- Die Dachfläche des Ersatzneubaus ist statisch ebenfalls so ausgelegt, dass zu

  einem späteren Zeitpunkt Photovoltaikanlagen mit einer Flächenlast von 0,8 KN/m²
  installiert werden können.

- Die Photovoltaikanlagen selbst werden für beide Dächer nicht geplant, da die Stadt
  Offenbach geeignete Dachflächen Dritten zu, Verfügung stellt.

 

- Schultürme Bestand

Die Tragfähigkeit der Dachfläche der Schultürme wurde statisch geprüft. Die In-stallation von Photovoltaikanlagen mit einer Flächenlast von 0,8 KN/m² zu einem späteren Zeitpunkt ist möglich, wenn die bestehende Kiesaufschüttung entfernt wird.

 

- Sporthalle

- Zur Unterstützung der Warmwassererwärmung für die Sporthalle wird auf dem

  Dach eine Solarthermieanlage montiert. Die Größe der Anlage beträgt 11,25 m²
  und hat eine Deckungsrate 50 %.

- Es wird eine neue Fernwärmeübergabestation mit Wärmetauscher eingebaut.

- Die Tragfähigkeit der Dachfläche des Anbaus der Sporthalle würde die Instal-

  lation von Photovoltaikanlagen zu einem späteren Zeitpunkt mit einer Flächenlast
  von 0,6 KN/m² zulassen, wenn die bestehende Kiesaufschüttung entfernt wird.

 

Bauliche Maßnahmen

 

Vor Beginn der Maßnahme wird der auf dem Grundstück befindliche Flachbau sowie die Gebäude der Ludwig-Dern-Schule und der Lauterbornschule verbindenden Überdachungen aus Stahlbeton- und Stahlkonstruktionen rückgebaut. Während der laufenden Maßnahmen werden, zur Erhaltung des Schulbetriebes, in zwei Schritten Interimslösungen aufgestellt. Im Rahmen der Neubau- und Sanierungsmaßnahmen werden die Planungs- und Ausführungsstandards für Schulen in Offenbach – Leitfaden zur Sicherung von Qualitäten bei ÖPP-Baumaßnahmen Stand 10/2008 zugrundegelegt. Die Planung sieht die folgenden Baukörper im Rahmen des Gesamtkonzeptes vor:

 

Neubau Zwischenbau mit Mittagsversorgung (eingeschossig) und Ersatzneubau (dreigeschossig):

Der Zwischenbau mit Mittagsversorgung wird als verbindendes eingeschossiges Bauteil zwischen den beiden Schulen errichtet. Die Mittagsversorgung erhält eine Ausgabeküche für ca. 300 Verpflegungsteilnehmer. Der Ersatzneubau wird östlich der beiden bestehenden dreigeschossigen Schultürme der Ludwig-Dern-Schule als ebenfalls dreigeschossiges Gebäude errichtet. Er dient neben den bereits er-wähnten Nutzungen auch als innenliegende „neue“ Verbindung der beiden Schul-türme. Durch die Verdichtung des Gesamtkomplexes werden die jeweils nach Osten gerichteten Fassaden der bestehenden Schultürme aufgrund der baulichen Lösung zu Innenfassaden, was die energetische Bilanz der Schultürme verbessert, obwohl keine Maßnahmen im Fassadenbereich der Türme durchgeführt werden. Beide Neubauten werden als Massivbauten mit Flachdächern erstellt. Der eingeschossige Neubau der Mittagsversorgung erhält eine Dachbegrünung. Der Erweiterungsneubau erhält eine Fassade aus 20 cm starkem WDVS mit Putzoberfläche, die Mittagsversorgung eine Faserzementplattenfassade. In allen Werk-, Klassen-, und Hausaufgabenräumen sowie in der Cafeteria mit angeschlossenem Begegnungsraum und in den Räumen der Verwaltung kommen Schallschutzfenster zum Einsatz, aus funktionalen/wirtschaftlichen Gründen jedoch nicht in den Nebenräumen, Fluren und Pausenhalle. Der Innenausbau erfolgt schultypisch gem. den o.g. Planungs- und Ausführungsstandards für Schulen in Offenbach.

 

- Sanierung Schultürme Bestand (dreigeschossig)

Die Klassenräume erhalten eine Estrichausbesserung sowie die Erneuerung von Oberböden, Abhangdecken, Wandverkleidungen und Innentüren. Die Treppen-räume erhalten neue Abhangdecken sowie der Wandanstrich wird erneuert. Die Sanitärbereiche werden entkernt und erhalten neue Boden- und Wandbeläge sowie  Abhangdecken in den Sanitärbereichen.

 

- Sanierung der Sporthalle Bestand

Ausführung eines Wärmedämmverbundsystems d=20cm, daraus resultierend Er-neuerung der Attiken und Fallrohre, Austausch der noch nicht erneuerten Fenster mit Dreifachverglasung, Sonnenschutz der hochliegenden Fenster Südfassade, Austausch defekter Lichtkuppeln und Dachentlüfter, Überarbeitung der Wandver-kleidungen innen, Erneuerung des Vordachs mit Rampe, komplette Überarbeitung der Sanitärbereiche und Umkleiden, d.h. Wandoberflächen, Fliesen und  Vor-wandinstallationen.

 

- Außenanlagen

 

Bauliche Maßnahmen

Die Außenbereiche entsprechen nicht mehr den schulischen Anforderungen und werden ebenfalls erneuert. Die Planung wurde unter Einbeziehung der später zu sanierenden Außenanlagen der nebenliegenden Lauterbornschule durchgeführt. Die ursprünglich ortogonale Gestaltung wird deutlich aufgelockert und gleichzeitig wird ein Teil der bestehenden Pflasterflächen entsiegelt und durch neu geschaffene Pflanz- und Spielflächen ersetzt.

 

Natur- und Artenschutz:

Siehe Stellungnahme des Amtes für Umwelt, Energie und Mobilität.

 

Baumfällung und Eingriff in Gehölzbestände

Insgesamt werden im Rahmen der Maßnahme drei Bäume gefällt, die der Baum-schutzsatzung der Stadt Offenbach unterliegen. Die Fällung eines dieser Bäume ist erforderlich, da er im Bereich des neu geplanten Verkehrsparcours steht, eine andere Plazierung des Parcours ist aus Platzgründen nicht möglich. Die zwei übrigen Bäume stehen sehr nah an den Gebäuden. Im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen ist der Erhalt wegen der sehr engen räumlichen Verhältnisse nicht möglich.

Die Stellplatzordnung der Stadt Offenbach schreibt vor, alle 6 Stellplätze einen Baum zu pflanzen. Dies ergibt bei 20 Stellplätzen ca. drei zusätzlich zu pflanzende Bäume.

 

Baumbilanz

zu fällende und wieder auszugleichende Bäume         =  3 Stück

zu pflanzende Bäume lt. Stellplatzsatzung                   =  3 Stück

zu pflanzende Bäume gesamt                                          =  6 Stück

 

Zum Ausgleich werden 8 Laubbäume mit einem Stammumfang von min. 18-20cm gepflanzt (Arten wie Fraxinus excelsior, Quercus palustris, Acer platanoides, Tilia euchlora).

 

Altlasten - Boden - Gewässerschutz/Lagerung wassergefährdender Stoffe

 

Im Zuge der Grundlagenermittlung zum 10-Jahres-Schulbauprogramm wurde ein Schadstoffgutachten erstellt und Raumluftuntersuchungen durchgeführt. Grundsätzlich wurden keine kritischen Zustände festgestellt.

 

Im Rahmen des Planungsprozesses wurde zur Einstufung der vorhandenen Bau-substanz des rückzubauenden eingeschossigen Flachbaus eine abfalltechnische Beurteilung der auszubauenden Bauteile vorgenommen und ein fachgerechtes Abbruch- und Entsorgungskonzept erstellt. Im Rahmen der Asführung wird gem. den Vorgaben dieser Unterlagen gehandelt. Die Ergebnisse des Bodengutachtens im Bezug auf die Analyse der vorhandenen Böden auf eventuelle Kontaminationen weist diesbezüglich keine bedenklichen Ergebnisse auf.

 

Technische Gebäudeausrüstung

 

Gebäudeleittechnik (GLT)

-           siehe Elektro

 

Heizung

-           Erweiterungsgebäude und Mittagsversorgung: Anschluß an das bestehende Fernwärmenetz, Röhrenradiatoren mit teilweise Thermostat- und teilweise Einzelraumregelung

-           Schultürme: Erneuerung der Versorgungsleitungen, Röhrenradiatoren mit teilweise Thermostat- und teilweise Einzelraumregelung.         

-           Sporthalle: Einbau neue Fernwärmeübergabestation mit Wärmetauscher, Erneuerung der Versorgungsleitungen in Umkleiden und Sanitärbereichen, Einbau thermostatgesteuerter Röhrenradiatoren in den Umkleiden.

 

Sanitär

-           Erweiterungsgebäude und Mittagsversorgung: Unterstützung der Warm-wassererwärmung für Küche und Cafeteria durch Solarthermieanlage (Größe 11,25 m² , Deckungsrate 50 %).

-           Schultürme: komplette Demontage der Bestandstechnik und Neueinbau von Ver- und Entsorgungsleitungen.

-           Sporthalle: Installation einer Solaranlage zur Brauchwassererwärmung (Größe 11,25 m², Deckungsrate 50 %), Erneuerung der WC´s, Waschtische sowie teilweise der Armaturen.

 

Elektro

Sämtliche Beleuchtungen werden nach dem „Gesetz über die umweltgerechte Gestaltung energiebetriebener Produkte“ (EBPG) geplant und ausgeführt.

 

-           Erweiterungsgebäude und Mittagsversorgung: neue Hauptverteilung mit eta-genweiser Allgemeinverteilung und klassenweiser Unterverteilung, Einsatz von halogenfreien Kabeln, Einbruchmeldeanlage, flächendeckendes Daten-netz, flächendeckende Beschallungsanlage im Erweiterungsbau, Brandmel-deanlage, Sicherheitsbeleuchtung, Busgesteuerte Jalousienanlage incl. vor-Ort-Steuerung, Flur- und Treppenhausbeleuchtung Busgesteuert plus EIB-Präsenzmelder, behindertengerechter Aufzug.

-           Schultürme: tageslichtabhängige Beleuchtung über zusätzlichen Präsenz-melder, WC-Beleuchtung mit Präsenzmeldern, Flurbeleuchtung über Schalt-uhr und EIB Präsenzmelder, Einbruchmeldeanlage, ein Datenverteiler je Ge-bäude mit Anschluss an das Schülernetz des Neubaus, Anschluss der be-stehenden Lautsprecher an die ELA des Erweiterungsbaus, Ausrüstung mit einem Lautsprecher je Raum, Brandmeldeanlage, Sicherheitsbeleuchtung, Busgesteuerte Jalousienanlage.

-           Sporthalle: Anschluß an die Beschallungsanlage des Erweiterungsbaus, neue Signalgeber und Druckknopfmelder für Brandmeldeanlage.

 

Raumlufttechnische Anlagen (RLT)

-           Erweiterungsgebäude und Mittagsversorgung: WC-Anlagen mit Abluftventila-toren welche über Zeitschaltuhr geregelt werden, Cafeteria/Mensa und Be-reich Freizeit-/Begegnung mit Lüftungsanlage (Kreuzstrom-Wärmetauscher) - Wärmerückgewinnungsgrad >= 80 % , CO2 Entlastung durch diese Anlage per anno 11.165 kg.

-           Schultürme: WC-Anlagen mit Abluftventilatoren welche über Zeitschaltuhr geregelt werden.

 

Voraussichtliche Bauzeiten:

 

2009   - Vergabe von min. 50 % der Bauleistungen gemäß Vorgabe
  Konjunkturförderprogramm

2010   - Containerstellung Interimslösung 1

            - Abbruch Flachbau

            - Baubeginn Neubau

2011   - Containerstellung Interimslösung 2

            - Sanierung Schultürme / Sporthalle

            - Fertigstellung Neubau    

 

Die Planungen wurden zwischen Schulleitung, Stadtschulamt, Amt für Stadtplanung und Baumanagement und EEG abgestimmt. Die Baumaßnahmen werden in enger Abstimmung mit der Schulleitung während des laufenden Schulbetriebs durchgeführt.

 

Mit der Durchführung der erforderlichen Arbeiten soll sofort nach Bereitstellung der Haushaltsmittel begonnen werden.

 

Gemäß Rahmenvertrag vom 21.12.2005 (Magistratsbeschluss Nr. 393/05 vom 19.10.2005 und Stadtverordnetenbeschluss DS I (A) 108 vom 17.11.2005) über-nimmt die EEG ab 01.01.2006 treuhänderisch die Auftragsvergabe und Zahlungs-abwicklung während der Ausführung der Projekte (Leistungsstufe III) mittels eines ihr zur Verfügung gestellten projektspezifischen Treuhandkontos.

 

Im Büro der ehrenamtlichen Magistratsmitglieder und anschließend im Büro der Stadtverordnetenversammlung liegen die Planungsunterlagen sowie eine detaillierte Kostenberechnung zur Einsichtnahme aus.

 

Anlage:

Stellungnahme Amt 33