Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt

Offenbach am Main

2006 - 2011


Drucksachen-Abteilung I (A) Ausgegeben am 09.09.2010

Eing. Dat. 09.09.2010

 

Nr. 631

 

 

 

 

Modellprojekt mehrsprachige Bildung von Anfang an
Antrag CDU vom 09.09.2010, DS I (A) 631

 

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Der Magistrat wird beauftragt zu prüfen und zu berichten, wie die vorhandene starke Nachfrage nach qualifizierter mehrsprachiger Bildung in Kindertagesstätten und Grundschulen in Offenbach befriedigt werden kann. Der Magistrat möge untersuchen, ob zwischen dem EKO oder einem freien Träger und dem Staatlichen Schulamt in Zusammenarbeit mit dem Erasmus-Bildungshaus ein Modellprojekt entstehen kann, in dem eine Kita und eine nahegelegene Grundschule das erfolgreiche mehrsprachige Erziehungskonzept der Immersionsmethode anzuwenden bereit sind. Finanzielle städtische Hilfestellung soll hierbei berücksichtigt werden.


Begründung:

 

Das vom Elternverein „OK Kids“ gegründete mehrsprachige Bildungshaus Erasmus Schule und Kindergarten hat einen enormen Zulauf. Die Nachfrage nach Plätzen in dieser Einrichtung übersteigt das Angebot erheblich. Dies ist ein deutliches Zeichen für den großen Bedarf in Offenbacher Familien nach qualifizierter und engagierter sprachlicher Bildung und Betreuung für ihre Kinder. Das engagierte Erasmus-Sprachkonzept erscheint vielen Eltern als geeignet, ihren Kindern einen solchen Bildungsstand zu ermöglichen.

 

Das mit Unterstützung weiter Kreise der Offenbacher Politik, Wirtschaft und Verbänden ins Leben gerufene Bildungshaus Erasmus will sein erfolgreiches Konzept nicht nur für die Kinder der Einrichtung anwenden. Bei einem Besuch der antragstellenden Fraktion in der Erasmus Schule und Kindergarten war vom Elternverein und der Schulleitung zu erfahren, man wolle in die Offenbacher Schul- und Kindergartenlandschaft ausstrahlen und der Stadt auch etwas vom eigenen erfolgreichen Bildungskonzept zurückgeben.

 

Die antragstellende Fraktion regt eine „Tandemlösung“ zwischen einer Kindertagesstätte und einer nahegelegenen Grundschule an, um an die sprachlichen Lernerfolge aus der Kindergartenzeit nahtlos anknüpfen zu können. Mittels der Immersionsmethode, muttersprachliche Betreuer/innen und Lehrer/-innen reden mit den Kindern in ihrer Muttersprache, wird den Kindern und Schülern deutsch, englisch und spanisch vermittelt.

 

Zwar hat die Stadtverordnetenversammlung bereits am 4. Dezember 2008 den Prüfantrag I (A) 378 und 378/1 zum bilingualen Unterricht beschlossen und im Bericht II (A) 103 einen positiven Zwischenbericht erteilt, der vorliegende Antrag ist jedoch konkreter und trägt dem Umstand Rechnung, dass die Diskussion mittlerweile einen qualifizierteren Stand erreicht hat als im November 2008.

 

Der Magistrat bleibt daher aufgefordert zu ergründen, wie sich eine Zusammenarbeit der Erasmus Schule und Kindergarten mit anderen Offenbacher Bildungseinrichtungen herstellen lässt. Erasmus ist hierzu bereit und weite Kreise der Offenbacher Elternschaft sind höchst interessiert an neuen Bildungs- und Betreuungsimpulsen.