Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt

Offenbach am Main

2011 - 2016


2011-16/DS-I(A)0086Ausgegeben am 25.10.2011

Eing. Dat. 13.10.2011

 

 

Sanierung Schlauch- und Übungsturm,
Feuer- und Rettungswache,
Rhönstraße 10, 63071 Offenbach am Main
hier: Projekt- und Vergabebeschluss
Antrag Magistratsvorlage Nr. 292/11 (Dez. I, Amt 37) vom 12.10.2011


Der Magistrat beantragt, dass die Stadtverordnetenversammlung wie folgt beschließt:

1. Der Sanierung des Schlauch- und Übungsturmes in der Feuer- und Rettungs-
    wache, Rhönstraße 10, 63071 Offenbach am Main, auf der Grundlage der vom
    Architekturbüro Werkplan-Frankfurt, D. Schmidts, Offenbach a. M. erstellten und
    vom Revisionsamt geprüften Kostenberechnung, abschließend mit 369.000,00 €
    einschließlich Planungskosten, wird zugestimmt.

2. Der Vergabe der Architektenleistungen (Objektplanung für Gebäude) der
    Leistungsstufe III, entspricht Leistungsphasen 4, 50% von 5+6 und 7-9, gemäß
    „Honorarordnung für Architekten und Ingenieure“ (HOAI) an das Architekturbüro
    Werkplan-Frankfurt, D. Schmidts, Sprendlinger Landstraße 38, 63069 Offenbach
    a.M. zum nachgeprüften Angebotspreis von brutto 27.013,24 € wird zugestimmt.

3. Die Mittel in Höhe von 326.000,00 € für die Sanierung des Schlauch- u. Übungs-
    turmes stehen im Ergebnishaushalt 2011 und früher unter dem Sachkonto
    61610000, Untersachkonto 13000.67530 „Bauunterhaltung“ (Produkt 02.03.01) zur
    Verfügung.

    Für die Modifikation des Schlauch- u. Übungsturmes wurde im Finanzhaushalt
    bei dem Produkt 02.03.01 das Ausgabeuntersachkonto 13000.94480 „BF-
    Modifikation Schlauch- und Übungsturm“, Sachkonto 61610000 eröffnet. Die für
    die Maßnahme erforderlichen Mittel in Höhe von 43.000,00 € werden über den
    Nachtragshaushalt 2011 angemeldet und in selber Höhe im Ergebnishaushalt
    2011 abgesetzt.


Begründung:

 

Durch Grundsatzbeschluss vom 24.02.2011 DS I (A) 681 hat die Stadtverordnetenversammlung dem Projekt „Sanierung des Schlauch- und Übungsturmes in der Feuer- und Rettungswache, Rhönstraße 10, 63071 Offenbach am Main“ mit einem Kostenaufwand von 349.213,00 € zugestimmt.

 

Der Schlauch- und Übungsturm stellt das prägende architektonische Element der Feuer- und Rettungswache dar und wurde im Jahr 1962 in Stahlbetonbauart errichtet. Seit diesem Zeitpunkt wurden keine bedeutenden bausubstanzerhaltenden Maßnahmen am Schlauchturm durchgeführt.

 

Infolge der witterungsbedingten Einflüsse sowie der allgemeinen Abnutzung durch den Dienstbetrieb sind umfangreiche Schäden an einzelnen Bauteilen und Oberflächen des Schlauch- und Übungsturmes vorhanden. Neben massiven Betonschädigungen infolge Bewehrungskorrosion an den Stahlbetonoberflächen äußern sich die Schäden vor allem an den Holzbauteilen der Balkon- und Brüstungselemente, die sehr stark angegriffen und teilweise verfault sind. Darüber hinaus entsprechen die vorhandenen Brüstungshöhen der Balkonanlage sowie der Treppengeländer im Inneren des Schlauch- und Übungsturmes nicht den Vorgaben der Hessischen Bauordnung.

 

Der Schlauch- und Übungsturm der Feuer- und Rettungswache wird seit Indienststellung einer modernen Schlauchwaschanlage im Jahre 2000 nicht mehr zum Trocknen gereinigter Schläuche benutzt. Trotzdem erfüllt der Schlauch- und Übungsturm unterschiedliche Anforderungen im Dienstbetrieb, die auch nach erfolgter Sanierung weiter erhalten werden sollen.

 

So ist der Schlauch- und Übungsturm zentraler Erschließungsweg zu den Geschossen der Feuer- und Rettungswache und hat im Kellergeschoss die Funktion einer Schlauchübergabestation und Zugang zur Schlauchwerkstatt. Außerdem dient der Schlauchturm als Übungsobjekt für die Aus- und Fortbildung der Feuerwehrangehörigen in den Bereichen: tragbare Leitern, Absturzsicherung und Drehleiter.

 

Auf dem Flachdach des Schlauch- und Übungsturmes ist die Funkantennanlage der Leitfunkstelle Offenbach installiert.

 

Das Gesamtprojekt „Sanierung Schlauch- u. Übungstrum“ gliedert sich in die zwei Teilprojekte „Sanierung Schlauch- u. Übungsturm“ und „Modifikation Schlauch- u. Übungsturm“. Neben einer Sanierung des Schlauch- u. Übungsturms sind weitere Modifikationen geplant, um das Gebäudeteil optimaler im allgemeinen Dienstbetrieb zu nutzen.

 

Im Zuge der geplanten Sanierung ist es beabsichtigt, die geschädigten Betonoberflächen instandzusetzen und die vorhandenen Sichtbetonoberflächen wiederherzustellen. Die Balkonanlage sowie die Fenster und Türen an den Balkonen werden ausgetauscht und die Flachdachabdichtung erneuert. Im Innern des Schlauch- und Übungsturmes ist die Sanierung der Oberflächen (Treppen und Wände) geplant.

 

Zum Zwecke der Aus- und Fortbildung ist es geplant, zusätzliche Modifikationen im Inneren des Schlauch- und Übungsturmes  zu realisieren. Im Bereich des ehemaligen Schlauchaufzugsschachtes soll ein Klettergerüst zum Zweck der jährlich pflichtigen Aus- und Fortbildung im Bereich der Absturzsicherung installiert werden.

 

Außerdem soll eine „Brandwohnung“ zur Durchführung von Brandangriffsübungen und einsatztaktischen Schulungen installiert werden. Hierzu wird in Höhe des Treppenpodestes im 4. OG eine Zwischenebene im Bereich des Schlauchaufzugsschachtes eingezogen und eine bauliche Abtrennung zur vorhandenen Treppe bzw. zum Schlauch- und Übungsturm errichtet.

 

Darüber hinaus ist es beabsichtigt, zusätzlich nachfolgend aufgeführte Maßnahmen umzusetzen, die ursächlich für die resultierende Kostensteigerung gegenüber dem Ansatz der Kostenschätzung sind:

 

Im 5. OG wird ein neuer Raum im Bereich des ehemaligen Schlauchaufzugsschachtes durch Einziehen einer Zwischendecke geschaffen, um das Archiv aus dem Kellergeschoss auszulagern. Ziel dieser zusätzlichen Baumaßnahme ist die Einrichtung eines weiteren Spindraumes im Kellergeschoss der Feuer- und Rettungswache zur Unterbringung der Einsatzkleidung des Einsatzpersonals, als vorbereitende Maßnahme im Rahmen der geplanten Personalaufstockung (Umsetzung Brandschutzbedarfs- und Entwicklungsplan).

 

Im Zuge der projektbezogenen brandschutztechnischen Sanierung der Feuer- u. Rettungswache erfolgt eine brandschutztechnische Abtrennung zwischen Schlauchturm und angrenzender Schlauchwerkstatt im Kellergeschoss mit dem Ziel, die vorhandene Rettungswegsituation der Mitarbeiter zu optimieren.

 

Die Sanierung des Schlauch- und Übungsturmes in der Feuer- und Rettungswache gliedert sich in Abbruch- und Rohbauarbeiten, Baudekorationsarbeiten, Schlosserarbeiten, Dacharbeiten, Einbau von Fenster und Türen und Elektroinstallationsarbeiten.

 

Im Büro der ehrenamtlichen Magistratsmitglieder und sodann im Büro der Stadtverordnetenversammlung liegen die Planungsunterlagen, die geprüfte Kostenberechnung sowie die Stellungnahme des Amtes für Umwelt, Energie und Mobilität zur Einsichtnahme aus.

Anlage

Stellungnahme Amt für Umwelt, Energie und Mobilität