Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt

Offenbach am Main

2011 - 2016


2011-16/DS-I(A)0134Ausgegeben am 12.01.2012

Eing. Dat. 12.01.2012

 

 

 

Errichtung Wasch- u. Reparaturhalle, Feuer- u. Rettungswache,
Rhönstraße 10, 63071 Offenbach am Main
hier: Grundsatzbeschluss
Antrag Magistratsvorlage Nr. 001/12 (Dez. I, Amt 37) vom 11.01.2012

 

Der Magistrat beantragt, dass die Stadtverordnetenversammlung wie folgt beschließt:

1. Der Errichtung einer Wasch- und Reparaturhalle in der Feuer- u. Rettungswache,
    Rhönstraße 10, 63071 Offenbach am Main, auf der Grundlage der vom
    Architekturbüro Werkplan-Frankfurt, D. Schmidts, Offenbach a. M., erstellten und
    vom Revisionsamt geprüften Kostenschätzung in Höhe von 450.000,00 € wird
    zugestimmt.

2. Der Magistrat wird beauftragt, die erforderlichen Planungs- und Kostendaten für die
    Errichtung einer Wasch- und Reparaturhalle in der Feuer- u. Rettungswache,
    Rhönstraße 10, 63071 Offenbach am Main zu erstellen und der
    Stadtverordnetenversammlung die entsprechende Projektvorlage zur
    Beschlussfassung vorzulegen.

3. Zur Finanzierung der Maßnahme wurde im Finanzhaushalt ein Ausgabe-
    untersachkonto 13000.94470 „BF – Errichtung Wasch- u. Reparaturhalle“ (Produkt
    02.03.01) eröffnet. Die Mittel in Höhe von 450.000,00 € stehen im Haushalt 2012
    unter dem Sachkonto 09510000, Ausgabeuntersachkonto 13000.94470 „BF –
    Errichtung Wasch- u. Reparaturhalle“ (Produkt 02.03.01) zur Verfügung.

    Für die Maßnahme sind Fördermittel in Höhe von 47.000,-- € durch das Land
    Hessen in Aussicht gestellt. Im Finanzhaushalt wurde hierzu ein
    Einnahmeuntersachkonto 13000.36180 „BF – Zuwendung des Landes“ (Produkt
    02.03.01)  eröffnet.


Begründung:

 

Bei der Bestands- und Zustandsdokumentation des Entwässerungs- und Ölabscheidersystems des kleinen Hofes, der Werkstatt und der Kfz-Waschhalle der Feuer- und Rettungswache wurde umfangreicher Sanierungsbedarf festgestellt bzw. dokumentiert.

 

Demnach entwässern die Entwässerungsrinnen in der Kfz-Werkstatt sowie eine Entwässerungsrinne in der Waschhalle nicht über den vorhandenen Ölabscheider im kleinen Hof, sondern direkt in das öffentliche Kanalsystem. Die Hofflächen der Feuer- und Rettungswache entwässern ebenfalls entgegen dokumentierter Annahmen direkt in das öffentliche Kanalsystem. In Unkenntnis dieser Tatsache wurden die Hofflächen der Feuer- u. Rettungswache in der Vergangenheit zur Fahrzeugreinigung sowie zur Reparatur von Feuerwehrfahrzeugen genutzt.

 

Das bestehende Kanalsystem auf dem Gelände der Feuer- u. Rettungswache weist umfangreiche nutzungs-, alters- u. baugrundbedingte Schäden auf. Eine ordnungsgemäße Entwässerung in das öffentliche Kanalsystem ist in Teilbereichen nicht mehr gewährleistet. 

 

Der betontechnische Grundkörper der vorhandenen Ölabscheideranlage im kleinen Hof wurde schon mehrfach von innen mittels verschiedener Abdichtungssysteme ertüchtigt und weist aufgrund seines hohen Betriebsalters von ca. 25 Jahren erneuten Sanierungsbedarf auf.

 

Neben den o.g. entwässerungstechnischen Problemstellungen gibt es auch baulich bedingte Problemstellungen, die im Zusammenhang mit dem Bestandsgebäude zu sehen sind.

 

Die räumlichen Abmessungen der Kfz-Werkstatt und der Waschhalle entsprechen den Vorgaben und Anforderungen aus den 60er Jahren hinsichtlich des Raumangebotes, der Raumaufteilung und des Arbeitsschutzes.

 

Da in dem betreffenden Gebäudeteil im wesentlichen seit der Errichtung/Inbetriebnahme keine baulichen Veränderungen mehr vorgenommen wurden, um den Bestand an die Abmessungen heutiger Großfahrzeuge der Feuerwehr (z. B. Drehleiter) anzupassen, können Reparatur- und Wartungsmaßnahmen an den Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr Offenbach derzeit nur suboptimal in der Kfz-Werkstatt durchgeführt werden.

 

Ein Großteil der Kfz-Reparaturen wird aus diesen Gründen im Freien durchgeführt.

 

Hierzu wird eine aus der Errichterzeit der Feuer- u. Rettungswache existierende, nicht überdachte Betonrampe im kleinen Hof genutzt. Alters- und witterungsbedingt weist die Betonrampe mittlerweile starke Schädigungen an den Betonoberflächen einhergehend mit einer intensiven Bewehrungskorrosion auf.

 

Zum Weiterbetrieb der Betonrampe sind umfangreiche Betoninstandsetzungsmaßnahmen erforderlich, ohne dass sich der Nebeneffekt einer optimaleren Nutzung aus Sicht der Abt. Technik einstellen würde.

 

Zur Aufrechterhaltung der Einsatzfähigkeit und Gewährleistung einer langen Lebensdauer der Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Offenbach ist eine regelmäßige Fahrzeugpflege und -reinigung unabdingbar.

 

Die Fahrzeugreinigung der Großfahrzeuge wurde bislang auf der Hoffläche der Feuer- u. Rettungswache vor der Waschhalle/Kfz-Werkstatt und die Fahrzeugreinigung der Kleinfahrzeuge in der Waschhalle durch die Einsatzdienstbeamten durchgeführt.

 

Aufgrund des fehlenden und bislang nicht bekannten Anschlusses der betreffenden Hoffflächen bzw. eines Teilbereiches der Waschhalle an die vorhandene Ölabscheideranlage gelangte das Abwasser direkt in das öffentliche Kanalnetz.

 

Aufbauend auf den Ergebnissen der Bestands- und Zustandsdokumentation des Entwässerungssystems der Feuer- u. Rettungswache wurde ein Sanierungskonzept von einem Architekturbüro erarbeitet und mit der Oberen Wasserbehörde abgestimmt. Zentraler Bestandteil des Konzeptes zur Sanierung des Entwässerungs- und Ölabscheidersystems ist der Bau einer Wasch- und Reparaturhalle.

 

Außerdem sollen die vorhandenen Einschränkungen im Bereich der momentan als Werkstatt bzw. Waschhalle genutzten Gebäudeteils der Feuer- und Rettungswache mit der Sanierungsmaßnahme beseitigt und die  baulichen und technischen Rahmenbedingungen in der Kfz-Werkstatt/Waschhalle optimiert und an den heutigen Stand der Technik angeglichen werden.

 

Ziel ist, die Arbeitsbedingungen der Abt. Technik zu verbessern und die baulichen Voraussetzungen zur Wartung und Instandhaltung der Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Offenbach nach heutigen Maßstäben zu schaffen.

 

Darüber hinaus sollen die vorhandenen Mängel am Entwässerungssystem im kleinen Hof der Feuer- u. Rettungswache behoben und ein zusätzlicher Stellplatz für ein Einsatzfahrzeug geschaffen werden.

 

Im Rahmen des Projektes ist es geplant, ein neues Gebäude unmittelbar an dem vorhandenen Werkstattgebäudetrakt  zu errichten. Dieses Gebäude soll zukünftig in einer Dreifachfunktion als Kfz-Werkstatt zur Reparatur und Instandhaltung von Großfahrzeugen der Feuerwehr Offenbach, als Waschhalle zur Reinigung der Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Offenbach sowie als zusätzlicher Stellplatz für ein Einsatzfahrzeug genutzt werden.

 

Mit diesem Projekt wird die Realisierung folgender Ziele verfolgt:

1. Sanierung des Entwässerungssystems der Feuer- u. Rettungswache in den
    Funktionsbereichen „Kfz-Werkstatt“, „Waschhalle“ und „kleiner Hof“ und
    Wiederherstellung eines ordnungsgemäßen und rechtskonformen Zustandes.

 

2. Schaffung eines zusätzlichen Stellplatzes für ein Einsatzfahrzeug.

 

3. Optimierung der baulichen und anlagentechnischen Voraussetzungen im
    Bereich der Kfz-Werkstatt zur Schaffung zukunftsfähiger Rahmen-
    bedingungen, um zukünftig einen Großteil der Reparatur- u. Instandhaltungs-
    maßnahmen in Eigenleistung durchführen zu können. Hierdurch können
    Folgekosten in Form von Reparaturdienstleistungen Dritter (z.B. Fa. Mercedes-
    Benz) eingespart und betriebliche Abläufe durch den Entfall von aufwendigen
    Werkstattfahrten (anstehender Umzug der Mercedes-Benz-LKW-Niederlassung
    von Offenbach nach Frankfurt-Kalbach) vereinfacht werden.   

Die geplante Wasch- und Reparaturhalle schließt nördlich an den Werkstatttrakt der Feuer- und Rettungswache im Bereich des kleinen Hofes an und soll in Massivbauart mit Außenmaßen der geschlossenen Halle von 21,80 m auf 7,87 m ausgeführt werden.

Hierfür ist der Abbruch der vorhandenen Betonrampe notwendig.

 

Die Wasch- und Reparaturhalle soll auf einer flächigen Bodenplatte gegründet werden, um den Anforderungen für den Schwerlastverkehr zu genügen. Die Außenwände werden als Stahlbetonkonstruktion durch Stahlbetonstützen ausgeführt. Der Bereich zwischen den Stützen soll mit Mauerwerk ausgemauert werden. Weiter ist ein verdecktes Pultdach mit einer umlaufenden Attika, welche ebenfalls in Massivbauart ausgeführt werden soll, geplant. Um die notwendigen Reparaturarbeiten an angehobenen Großfahrzeugen in der Wasch- und Reparaturhalle ausführen zu können ist eine lichte Raumhöhe von 5,80 m notwendig. Das Pultdach wird aus freispannenden Fachwerkträgern aus Stahl hergestellt. Auf die Fachwerkträger soll ein Trapezblechdach aufgelegt werden. Außerdem ist eine oberseitige Dämmung sowie Abdichtung des Daches vorgesehen. Die Entwässerung des Daches erfolgt über freie Einläufe an der Unterseite der Hallendecke. Die Wasch- und Reparaturhalle soll entsprechend der aktuellen EnEV 2009 ausgeführt werden.

 

Im Bereich der geplanten Wasch- und Reparaturhalle sind ein Lagerraum sowie eine stationäre Hochdruckanlage vorgesehen. Außerdem wird die Errichtung eines Bremsprüfstandes sowie die Installation einer Abgasabsauganlage vorgesehen.

 

Um die Räumlichkeiten der momentan als Werkstatt bzw. Waschhalle genutzten Gebäudeteils an die Anforderungen der Abteilung Technik anzupassen sowie die Arbeitsabläufe zu verbessern, erfolgen in diesem Bereich einige Umbaumaßnahmen.

 

Unter anderem der Abbruch der Trennwand zwischen der Werkstatt sowie der ehemaligen Waschhalle, um diese an die Werkstatt anzugliedern. Hierdurch erfolgt die Einstellung der Fahrzeugreinigungsarbeiten und Stilllegung der Entwässerungsleitungen in der ehemaligen Waschhalle. Außerdem wird im Bereich der Werkstatt ein Büroraum für das Werkstattpersonal vorgesehen.

 

Desweiteren ist ein Betriebsstofflager in der Schreinerei geplant. Dieses wird an die neue Wasch- und Reparaturhalle angeschlossen.

 

Aus betrieblich-organisatorischen Gründen wird die alte Remise auf dem kleinen Hof abgebrochen und durch eine überdachte Lagerfläche an der nördlichen Außenmauer ersetzt. Vorgesehen ist hierbei eine Stahlkonstruktion mit einem mit Trapezblech eingedeckten Pultdach.

 

Außerdem ist es geplant, eine weitere Zufahrt an der Außenmauer im Bereich der oberen Grenzstraße herzustellen, um eine redundante Zugangsmöglichkeit zur Liegenschaft zu schaffen und eine vereinfachte Andienung des Lager- u. Werkstattbereiches zu gewährleisten.

 

Ebenfalls erfolgt der Abbruch des vorhandenen Ölabscheidersystems und die Neuinstallation einer Koaleszenzölabscheideranlage.

 

Die Schaffung eines weiteren Stellplatzes als Nebeneffekt der geplanten Maßnahme stellt ein Zuwendungstatbestand im Sinne der Brandschutzförderrichtlinie des Landes Hessen dar.  Durch das HMdIuS wurde auf Nachfrage eine Zuwendung in Höhe von 47.000,00 Euro in Aussicht gestellt. Eine Meldung zur Aufnahme in die Prioritätenliste wurde durch die Feuerwehr beim Hessischen Miniterium des Inneren und für Sport (HMdIuS) abgegeben.

 

Im Büro der ehrenamtlichen Magistratsmitglieder und sodann im Büro der Stadtverordnetenversammlung liegen die Planungsunterlagen, die geprüfte Kostenschätzung sowie die Stellungnahme des Amtes für Umwelt, Energie und Mobilität zur Einsichtnahme aus.

Anlage:

Stellungnahme des Amtes für Umwelt, Energie und Mobilität